Empfangen durch Jakob Lorber • Himmelsgaben Band 3.061,42
Jesus darüber, wie der Weg zur seelisch-geistigen Vervollkommnung am direktesten, sichersten und raschesten möglich ist:
Zwar steht es mir dem gerechten Menschen in dieser Hinsicht wie mit einem Baume, dessen Frucht auch nicht auf einmal reif wird, sondern nach und nach;
aber wenn der Frühling lau und heiter war und der Sommer anhaltend
warm, mit kleinen Regen abwechselnd, so saget ihr: Dieses Jahr werden
wir eine Frühreife haben. - Seht, ebenso ist es bei euch, wenn ihr eure
Jugend heiter in sanfter Liebe zu Mir zugebracht habt, dann wird auch
der Sommer allbelebend warm werden, abwechselnd mit Gnadenregen vom
Himmel, und ihr könnet versichert sein, daß der ewige goldene Herbst zur
ewigen Reife der unsterblichen Frucht nicht mehr ferne sein wird.
Denn soweit jemand von Mir wiedergeboren sein will, soweit muß er
- seine Sünden erkennen
- und selbe zu seiner Demütigung öffentlich bekennen, das ist: ernstlich durch die Beichte äußerlich, und innerlich Mir,
- und muß Mich bitten um Vergebung, wie es in Meinem Gebete (Vaterunser, d. Hg.) angezeigt ist,
- und muß gleich einem Petrus wahre Reue und Trauer und Angst empfinden und weinen über den so unschätzbaren Verlust Meiner Gnade,
- und muß sich den allerernstesten Willensvorsatz machen, ja in alle Ewigkeit nicht mehr sündigen zu wollen.
- 43] Dann muß er sich ganz fest vornehmen, mit der Welt ganz zu brechen,
- und sich ganz Mir übergeben
- und in seiner Liebe eine große Sehnsucht haben nach Mir - und muß in dieser großen Sehnsucht
- tagtäglich sich von der Welt und allen Geschäften in ihr zurückziehen
- und wenigstens 7 Viertelstunden lang bei verschlossenen Türen und Fenstern weder beten noch etwas lesen, sondern er muß diese Zeit in der völligen Ruhe, bloß nur sich in seinem Innersten mit Mir beschäftigend, zubringen. -
- Und allzeit aber, sooft sich jemand in diese Ruhe begeben hat, soll er folgende kleine anregende Rede halten in seinem Herzen an Mich im allerfestesten Ernste und sagen:
- Herr! - Hier bin ich. Ich ließ
Dich, o liebevollster heiliger Vater, lange warten, da Du mir schon seit
meiner Kindheit unablässig zugerufen hast: Komm zu Mir, Ich will dich
erquicken! - Nun, o Vater, ist die Zeit gekommen, daß sich mein Ohr
geöffnet und mein sonst starrer Wille ganz in den Deinigen ergeben hat
voll Demut und Gehorsam vor Dir, wie auch nach Deinem Willen zu allen
meinen besseren Brüdern. Daher komme Du, mein allerliebster Jesus, zu
mir und erquicke meine kranke Seele mit dem Balsam Deiner unendlichen
Liebe; laß mich finden meine große Unbild (Unrecht, d. Hg.) in Deinem
bitteren Leiden und Sterben; lasse mich sehen die heiligen fünf Wundmale
und erkennen darinnen meine große Missetat! O Jesus, Du Überwinder des
Todes und der Hölle, komme zu mir und lehre mich Deinen Willen erst
recht verstehen; lehre mich erkennen mein völliges Nichts und Dein
Alles!
O Du mein süßester, liebevollster Jesus, Du Herr aller Heerscharen, komme zu mir Armem, - komme zu mir Schwachem, - komme zu mir Blindem, - komme zu mir Taubem, - komme zu mir Aussätzigem, - komme zu mir Gichtbrüchigem, - komme zu mir Lahmem, - komme zu mir Krummem, - komme zu mir Besessenem, - ja o mein, mein, mein allerliebster Jesus! komme, komme, komme zu mir Totem und laß mich nur anrühren Dein heilig Kleid, so werde ich leben. - Herr, lasse Dir ja nicht Zeit, denn ich habe Deiner unendlich nötig; ich kann ja nicht mehr ohne Dich sein, da Du mir Alles und alles andere aus Liebe zu Dir zunichte geworden ist! Ohne Dich kann ich nicht mehr leben; daher, o mein liebster Jesus, komme alsobald zu mir! - Doch wie allezeit, so geschehe auch diesmal Dein heiliger Wille Amen. -
So ihr das nur eine kurze Zeit üben werdet, so sage Ich: Ihr werdet bald blitzen sehen und donnern hören; aber dann erschrecket nicht, und werdet auch nicht ängstlich, denn nun komme zu jedem Ich erst als Richter unter Sturm, Blitz und Donner, und hernach erst in sanftem, heiligen Wehen als Vater!
Wer da will im wahren Sinne eine sogenannte Generalbeichte
verrichten, der wird vieles vorhaben, weil dazu mehr Demut und
Selbstverleugnung erfordert wird. - Das heißt, sehr wohlgemerkt, es muß
- dabei ein Totalvorsatz sein, nicht mehr zu sündigen,
- und muß das heilige Abendmahl im lebendigen Glauben aus reinster Liebe zu Mir genommen werden;
dann erst werden sich wunderbare Wirkungen desselben in euch
augenblicklich verspüren lassen, welche sich alsobald in übergroßer,
unbegreiflicher Freude und himmlischer Wonne kundgeben werden.
Seht, das ist der kürzeste und wirksamste Weg zur reinen Wiedergeburt, in welcher allein das ewige Leben zu gewinnen ist.
Jeder andere Weg dauert länger und ist unsicherer, da es sehr viele
Diebeswege gibt, allwo hinter dem Straßengebüsche arglistige Diebe,
Räuber und Mörder lauern. Wer da nicht wohl gepanzert ist und bewaffnet
kreuz und quer, der wird hart ans Ziel gelangen. - Bedenket wohl, wer
Der ist, der euch das sagt! -
Daher meine Ich,
- statt der weltlichen Ressourcen und Unterhaltungen und sehr schmutzigen Gesellschaften
- könntet ihr füglich Meine Ruhe und Sabbat-Ressourcen wählen und da umsonst ohne Entree (Eintrittsgeld) euch mit Mir unterhalten und das andere Entree zu etwas Besserem verwenden!
Was meint ihr, was da besser wäre
und Mir um desto wohlgefälliger? Denn seht, wie Ich schon zu den
Aposteln einst gesagt habe: daß niemand zweien Herren dienen kann,
- daher bedenket wohl, wer daran euch mahnt Amen. - Ich euer heiliger
Vater von Ewigkeit bin es Selbst. Amen, amen, amen.
- Siehe auch: Spezialausführungen zum Thema 'Befreiung von Sündenschuld'
- Siehe dazu das Beiwort vom 20. Aug. 1840; Himmelsgaben', Bd. 1, S. 96 ff.