Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3



DNC: Das Herz ist unbeständig, doch Gott muß das Endziel sein


Die Nachfolge Christi  |  drittes Buch  |  Kapitel 33

1. Das Menschenherz ist gewöhnlich von Stimmungen beherrscht.
2. Der kluge Mensch steht über allen Stimmungen, das Geistesauge auf Gott gerichtet.
3. Die Absicht, Gott und nur Gott zu suchen ist selten.


1. (Der Herr:) Mein Sohn, trau nicht der Stimmung, die dich augenblicklich beherrscht; sie schlägt leicht um. Solange du lebst, bleibst du dem Wandel unterworfen, ob du willst oder nicht. Bald bist du fröhlich, bald traurig; bald ruhig, bald erregt; heute innerlich, morgen ausgegossen; jetzt voll Eifer, dann wieder nachlässig; einmal ernst, ein andermal leichtfertig.
 
2. Der Weise, der sich im geistlichen Leben gut auskennt, steht über dieser Wandelbarkeit. Er achtet nicht auf seine Stimmungen und fragt sich nicht, von welcher Seite der Wind der Unbeständigkeit weht. Ihm geht es um das eine, daß das ganze Sinnen und Trachten seines Geistes auf das rechte, ersehnte Endziel gerichtet sei. So kann er sich selbst gleich bleiben, ohne zu wanken, weil er unter all den vielen Zufälligkeiten das Auge seiner Absicht geradewegs und unablässig auf mich richtet. Je reiner das Auge der Absicht, desto sicherer schreitet er durch die mannigfachen Stürme.
 
3. Doch das Auge vieler ist, was ihre reine Absicht betrifft, umdunkelt. Es heftet sich leicht an irgend eine Sinnenfreude, die sich gerade darbietet. Denn nur selten findet man einen, der von dem Fehler der Selbstsucht ganz frei wäre. So kamen die Juden einst nach Bethanien zu Martha und Maria, "nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen" (Joh 12, 9). Man muß also das Auge des Geistes reinigen, daß es einfältig und gerade sei und über all dem bunten Wechsel an mir haften bleibe.





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