Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3



DNC: Das eitle Menschengerede


Die Nachfolge Christi  |  drittes Buch  |  Kapitel 36

1. Daß die Menschen reden; du kannst es nicht allen recht machen.
2. Laß dich in kein Gezänk ein, es vergeht wie die Menschen.


1. (Der Herr:) Mein Sohn, "richte dein Herz fest auf den Herrn" (Ps 55, 23) und fürchte dich nicht vor dem Urteil der Menschen, wenn dein Gewissen dich rein und schuldlos erklärt. Gut ist es und heilsam, zu leiden. Einem demütigen Herzen, das mehr auf Gott als auf sich selbst vertraut, wird das nicht schwer fallen. Viele reden viel, und darum soll man ihnen wenig Glauben schenken! Es aber allen recht machen ist unmöglich. Wenn Paulus "bestrebt war, allen im Herrn zu gefallen", wenn er "allen alles wurde", so hielt er es doch für nichts, "von einem menschlichen Gerichtstag verurteilt zu werden" (1 Kor 10, 33; 9, 22; 4,3). Er wirkte für die Erbauung und Rettung anderer, was nur in seinen Kräften lag und so gut er konnte, aber er hat nicht verhindern können, daß er von anderen gelegentlich bekrittelt oder mißachtet wurde. Darum stellte er alles Gott anheim, der ja um alles wußte, und verteidigte sich mit Geduld und Demut gegen "die Menschen, die ihm Böses nachsagten" (Ps 62, 12) oder törichte Lügen ersannen und sich allerlei nach Willkür erlaubten. Doch hat er ihnen bisweilen geantwortet, damit den Schwachen aus seinem Schweigen kein Ärgernis entstünde.
 
2. "Wer bist du, daß du dich fürchtest vor einem sterblichen Menschen?" (Jes 51, 12). Heute ist er noch da, morgen erscheint er nicht mehr. Fürchte Gott, und du zitterst nicht mehr vor den Schrecken der Menschen. Was vermag auch einer gegen dich mit Worten und Kränkungen? Er schadet sich selbst mehr als dir und kann, wer er auch sei, dem Gerichte Gottes nicht entfliehen. Habe Gott vor Augen und laß dich nicht in Wortgezänk ein. Wenn es für den Augenblick auch den Anschein hat, als wärest du unterlegen und müßtest eine unverdiente Schmach erleiden, so werde deswegen nicht unwillig und mindere nicht durch Ungeduld den Wert deiner Krone. Erhebe vielmehr deine Augen zu mir in den Himmel; ich habe die Macht, dich aller und jeder Unbill zu entreißen und "einem jeden zu vergelten nach seinen Werken" (Mt 16,27).





LinkWithin

Related Posts with Thumbnails