Empfangen durch Jakob Lorber Schrifttexterklärungen 21. Kapitel (bezugnehmend auf Matthäus 13,16)
24. Januar 1844 abends
[21,01] „Selig aber sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören!“
[21,02] Was möchtet ihr wohl meinen, was dieser Text besagt? Ihr saget da sogleich: „Wir wissen es nicht!“
[21,03] Denn so ihr sagen würdet: „Wir wissen es!“, da würdet ihr offenbar lügen. Denn ihr müßt zuvor erst
den Text im äußeren Buchstabensinne recht genau betrachten. Findet ihr den Text nach dem gewöhnlichen
Verständnis sehr klug, so seid ihr der Wahrheit und dem Lichte, das in diesem Texte steckt, noch fern. So ihr
aber findet, daß dieser Text für den gewöhnlichen Verstand ein Unsinn ist, so seid ihr der Wahrheit und dem
Licht dieses Textes um vieles näher.
[21,04] Es dürfte hier freilich mancher Witzler sagen: „Mit dem bin ich einverstanden; und wer die ganze
Bibel als einen Unsinn erkennt, der ist schon das Licht und die Wahrheit selbst.“ Aber in diesem
weltwitzigweisen Sinne meine Ich es nicht, wenn Ich sage: „Ihr müßt den Text aus eurem Weltverständnis
heraus erst als einen Unsinn finden, wollt ihr seinem Lichte näherkommen.“
[21,05] Warum denn sage Ich solches? Weil dieser Text einen rein himmlischen Sinn hat, der allem
Weltverständnissinne schnurgerade entgegen ist.
[21,06] Wie aber ist dieser Text nach dem Weltverständnis ein Unsinn? – Höret! Ich will es euch kundgeben.