1. Überlege in Ruhe vor Gott.
2. Plane und handle ohne Leidenschaft.
1. (Der Herr:) Mein Sohn, stelle deine Sache immer nur mir anheim; ich werde zur
rechten Zeit die rechte Anordnung treffen. Warte auf meine Verfügung. Du
wirst den günstigen Fortgang, der sich daraus ergibt, zu spüren bekommen. (Der
Knecht:) Herr, sehr gern stelle ich dir alles anheim; denn mit meinem eigenen
Überlegen kann ich nur wenig ausrichten. Wenn ich mich nur nicht soviel mit
der Zukunft beschäftigte, sondern mich ohne Verzug an deinen Ratschluß hielte!
2. (Der Herr:) Mein Sohn, der Mensch verfolgt oft leidenschaftlich ein Ziel, das
ihn reizt; hat er es aber erreicht, beginnt er schon anders zu denken.
Leidenschaften gehen nicht dauernd auf dasselbe Ziel; sie treiben von einem
zum anderen. Es ist also nichts Geringes, im Geringsten sich selbst zu
verleugnen. Der wahre Fortschritt des Menschen liegt darin, daß er auf sich
selbst verzichtet. Tut er das, so ist er ganz frei und sicher. Doch der alte Feind,
der allem Guten widerstrebt, läßt nicht ab, dich zu versuchen. Tag und Nacht sinnt er auf schwere Nachstellungen, ob er etwa den Unvorsichtigen in die
täuschende Schlinge locken könne. "Wachet und betet", spricht der Herr, "daß
ihr nicht in Versuchung fallet" (Mt 26,41).