Die Lebensbeschreibung Emanuel Swedenborgs auf Wikipedia
Emanuel Swedenborg wurde als Sohn des Theologen und späteren Bischofs von Västergötland Jesper Swedberg geboren und studierte an der Universität Uppsala
Philologie und Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften, daneben
auch Theologie. Er bereiste 1710–1714 England, Holland, Frankreich und
Deutschland. 1716 wurde er Assessor des Bergwerkskollegiums zu
Stockholm. In dieser Stellung fiel er durch mehrere mechanische
Erfindungen auf. Zur Belagerung von Frederikshall
ließ er 1718 sieben Schiffe auf Rollen fünf Stunden lang über Berg und
Tal transportieren. Dies sowie seine Schriften über die Algebra, den
Wert von Münzen, den Planetenlauf, Ebbe und Flut und weitere Themen
hatten zur Folge, dass Königin Ulrike ihn 1719 unter dem Namen Swedenborg adelte.
In den folgenden Jahren bereiste er die schwedischen, sächsischen
sowie später auch die böhmischen und österreichischen Bergwerke. In
seinen Opera philosophica et mineralogica (1734, 3 Bände mit 155
Kupferstichen) entwickelte er auf Grundlage ausgedehnter Studien über
Gegenstände der Naturwissenschaften und der angewandten Mathematik ein
System der Natur, in dessen Mittelpunkt die Idee eines notwendigen
mechanischen und organischen Zusammenhangs aller Dinge stand. Nach
neuerlichen Reisen (1736–1740) durch Deutschland, Holland, Frankreich,
Italien und England wandte er sein Natursystem in den Schriften Oeconomia regni animalis (London 1740–1741), Regnum animale (Bände 1–2, Haag 1744; Band 3, London 1745) und De cultu et amore Dei (London 1740, 2 Bände) auch auf die belebte Schöpfung, und im Besonderen auf den Menschen, an.
Das letztgenannte Werk und alle folgenden waren nicht mehr streng
naturwissenschaftlich gehalten. Swedenborg wandte sich von nun an
ausschließlich theosophischen Studien zu. Hierdurch wollte er sich – wie er erklärte – auf einen von Gott selbst ihm eingegebenen Beruf vorbereiten, der in der Gründung einer Neuen Kirche bestehen würde. Diese sei bereits im neutestamentlichen Buch der Offenbarung verheißen.
Swedenborg glaubte diese Mission zu erfüllen, indem er das Wort
Gottes in der (nach seinem Sinn) wahren Bedeutung auslegte, ein
vollständiges System einer neuen Religionslehre aufstellte und die Natur
des Geisterreiches und dessen Zusammenhang mit der Menschenwelt in Visionen enthüllte, von denen mehrere die Aufmerksamkeit Kants erregten und diesen veranlassten, sich in der Schrift Träume eines Geistersehers
(1766) mit Swedenborg als einem „Kandidaten des Hospitals“ und
„Erzphantast unter allen Phantasten“, der ihn mit seinen Berichten aus
der Welt jenseits des Todes in ein „Schlaraffenland der Metaphysik“ verschleppen wolle, kritisch auseinanderzusetzen. Das Werk Arcana caelestia bezeichnete Kant als „acht Quartbände voll Unsinn“.
Um seine religiösen Ideen ungestört verwirklichen zu können, gab
Swedenborg 1747 seine amtliche Stellung auf. In den nachfolgenden Jahren
lebte er von einer königlichen Pension.
Am 19. Juli 1759 beschrieb er von Göteborg aus den 400 Kilometer entfernt stattfindenden Stadtbrand seiner Heimatstadt Stockholm, um damit zu beweisen, dass er über hellseherische Fähigkeiten verfüge.
Während einer Reise, welche er 1771 im Interesse seiner Lehre unternahm, erkrankte er in London und starb dort am 29. März 1772.
Die Zahl seiner Anhänger, der „Swedenborgianer“,
nahm langsam zu; sie verbreiteten sich, wenn auch nur sporadisch, über
Schweden, Polen, England und Deutschland. Am meisten fasste die Neue
Kirche oder Kirche des neuen Jerusalem (engl. New Church, New Jerusalem Church) in England Fuß, später auch in Nordamerika.
Linkliste mit weiteren erleuchtenden Informationen über Emauel Swedenborg:
Emanuel Swedenborg - Naturforscher - Visionär - Mystiker
Swedenborg Zentrum und Verlag Zürich
ORAH