Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3



Text des Tages: Lauterer Sinn und einfältige Absicht


Die nachfolge Christi Kapitel 4


1. Einfalt und Reinheit sind Schwingen deiner Seele.
2. Von der Einfalt und Reinheit der Absicht erzählen alle Geschöpfe. 

3. Einfalt und Reinheit erfreuen den Menschen und wandeln ihn um.


1. Zwei Flügel tragen den Menschen über das Irdische hinauf: Einfalt und Lauterkeit. Einfalt soll unseren Willen erfüllen, Lauterkeit unser Empfinden. Die Einfalt will nur Gott, die Lauterkeit ergreift und verkostet ihn.
 
2. Kein gutes Werk wird dir schwerfallen, wenn du innerlich frei bist von ungeordneter Neigung. Suchst du nichts anderes als Gottes Wohlgefallen und des Nächsten Nutzen, wirst du innere Freiheit genießen. Wäre dein Herz in Ordnung,dann würde jedes Geschöpf ein Spiegel des Lebens und ein Buch heiliger Lehre für dich sein. Kein Geschöpf ist so klein und nichtig, daß es die Güte Gottes nicht spiegelte. Wärest du innerlich gut und rein, du würdest alles ohne Schwierigkeiten sehen und gut begreifen. Ein reines Herz durchdringt Himmel und Hölle.
 
3. Wie einer innerlich ist, so beurteilt er seine Umgebung. Gibt es eine Freude in der Welt, dann genießt sie der Mensch des lauteren Herzens. Und wenn es irgendwo Trübsal und Angst gibt, so weiß ein schlechtes Gewissen am besten davon zu erzählen. Wie das Eisen im Feuer den Rost verliert und ganz glühend wird, so verliert der Mensch, der sich restlos zu Gott wendet, seine Lauheit. Er wird in einen neuen Menschen verwandelt. Wenn der Mensch anfängt, lau zu werden, dann fürchtet er auch die geringe Mühe und nimmt gern den äußeren Trost entgegen. Beginnt er aber, sich selbst ernstlich zu überwinden und mannhaft den Weg Gottes zu wandeln, dann hält er für gering, was ihn früher schwer dünkte.





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