1. Die Liebe sucht mehr den Geber als die Gabe.
2. Sie bleibt ruhig beim Kommen und Gehen der Tröstung.
3. Sie wird mit tiefer Sammlung und mit Zerstreuung gleich gutfertig.
2. Sie bleibt ruhig beim Kommen und Gehen der Tröstung.
3. Sie wird mit tiefer Sammlung und mit Zerstreuung gleich gutfertig.
4. Sie kämpft sich durch gegen den Teufel, vertraut auf Gott und betet.
1. (Der Herr:) Mein Sohn, deine Liebe ist noch nicht klug und stark genug. (Der Knecht:) Weshalb, Herr? (Der Herr:) Weil du schon bei einer geringen
Widerwärtigkeit von dem gerade Begonnenen abstehst. Auch bist du gierig auf
den Trost bedacht. Die starke Liebe steht in den Versuchungen fest und traut der List
und Überredungskunst des Feindes nicht. Wie ich ihm in heiteren Tagen gefalle, so
mißfalle ich ihm nicht in bösen Tagen. Wer klug ist in der Liebe, achtet weniger
auf die Gabe dessen, der liebt, als auf die Liebe dessen, der gibt. Er sieht mehr auf
die Gesinnung als auf das Geschenk und stellt den Geliebten über alle Gaben. Die
edle Liebe ruht nicht in der Gabe, sondern über alle Gaben in mir.
2. Darum ist nicht alles verloren, wenn du zuweilen weniger gut von mir oder
meinen Heiligen denkst, als du möchtest. Jene gute und angenehme Empfindung aber,
die du manchmal verspürst, ist eine Wirkung gegenwärtiger Gnade und ein gewisser
Vorgeschmack der himmlischen Heimat. Man soll sich nicht zu sehr darauf
stützen, sie kommt und geht. Der Kampf aber gegen einbrechende böse
Herzensregungen und das Zurückdrängen der Einflüsterungen des Teufels ist ein Zeichen von Tugend
und großem Verdienst.
3. Laß dich also nicht verwirren durch fremdartige Phantasiebilder, ganz gleich,
woher sie kommen. Halte tapfer an deinem Vorsatz fest und an der reinen, auf
Gott zielenden Absicht. Es ist keine Täuschung, wenn du zuweilen plötzlich in hohe
Betrachtung gehoben wirst und gleich darauf in die gewohnten Torheiten des
Herzens zurückfällst; denn diese führst du ja nicht freiwillig herbei, du erleidest sie vielmehr.
Solange sie dir mißfallen und du ihnen widerstehst, bedeuten sie ein Verdienst, nicht einen Verlust.
Solange sie dir mißfallen und du ihnen widerstehst, bedeuten sie ein Verdienst, nicht einen Verlust.
4. Wisse, daß der alte Feind bestrebt ist, deiner Sehnsucht nach Wachstum im
Guten
auf jede Weise hindernd entgegenzutreten und dich von jeder frommen Übung
fernzuhalten von der Verehrung der Heiligen, von der liebevollen Versenkung in
mein Leiden, von der heilsamen Erwägung deiner Sünden, von der
Wachsamkeit
über dein eigenes Herz und von dem festen Willen zum Fortschreiten in der
Tugend.
Er flüstert dir viele böse Gedanken ein, um dir Ekel und Überdruß zu verursachen und dich vom Gebete und heiliger Lesung abzulenken. Die demütige Beichte erregt sein Mißfallen. Wenn er könnte, würde er dich von der Kommunion zurückhalten. Glaube ihm nicht und kümmere dich nicht um ihn, mag er dir auch immer wieder verführerische Schlingen legen. Ihm lege es ganz zur Last, wenn er dir Schlechtes und Unsauberes einflößt. Sprich zu ihm: Geh, unreiner Geist, erröte, Elender! Wie schmutzig mußt du sein, daß du mir solche Dinge einflüsterst. Hinweg von mir, du abscheulicher Verführer! Du sollst keinen Teil an mir haben, sondern "Jesus wird mit mir sein wie ein starker Kämpfer" (Jer 20, 11), und du wirst bestürzt dastehen. Lieber will ich sterben und jede Strafe erdulden, als dir zustimmen. "Schweige und verstumme !" (Mk 4, 39) Ich will weiter nichts von dir hören, magst du mich auch immer wieder belästigen. "Der Herr ist meine Leuchte und mein Heil; wen soll ich fürchten ?" (Ps 27, 1). " Wenn auch Heerlager wider mich aufstehen, mein Herz kennt keine Furcht" (Ps 27, 3). "Der Herr hilft mir, er ist mein Erlöser" (Ps 19, 15).
"Kämpfe wie ein guter Soldat!" (2 Tim 2, 3)! Wenn du zuweilen vor Gebrechlichkeit fällst, so raffe deine Kräfte stärker noch als zuvor zusammen und erwarte von mir zuversichtlich ein größeres Maß von Gnaden. Hüte dich aber vor eitler Selbstgefälligkeit und Hoffart. Gerade das ist es, was viele in Irrtum führt, so daß sie bisweilen wie mit einer fast unheilbaren Blindheit geschlagen werden. Dieser Sturz der Stolzen, die so töricht von sich eingenommen sind, mahne dich zur Vorsicht und steter Demut.
Er flüstert dir viele böse Gedanken ein, um dir Ekel und Überdruß zu verursachen und dich vom Gebete und heiliger Lesung abzulenken. Die demütige Beichte erregt sein Mißfallen. Wenn er könnte, würde er dich von der Kommunion zurückhalten. Glaube ihm nicht und kümmere dich nicht um ihn, mag er dir auch immer wieder verführerische Schlingen legen. Ihm lege es ganz zur Last, wenn er dir Schlechtes und Unsauberes einflößt. Sprich zu ihm: Geh, unreiner Geist, erröte, Elender! Wie schmutzig mußt du sein, daß du mir solche Dinge einflüsterst. Hinweg von mir, du abscheulicher Verführer! Du sollst keinen Teil an mir haben, sondern "Jesus wird mit mir sein wie ein starker Kämpfer" (Jer 20, 11), und du wirst bestürzt dastehen. Lieber will ich sterben und jede Strafe erdulden, als dir zustimmen. "Schweige und verstumme !" (Mk 4, 39) Ich will weiter nichts von dir hören, magst du mich auch immer wieder belästigen. "Der Herr ist meine Leuchte und mein Heil; wen soll ich fürchten ?" (Ps 27, 1). " Wenn auch Heerlager wider mich aufstehen, mein Herz kennt keine Furcht" (Ps 27, 3). "Der Herr hilft mir, er ist mein Erlöser" (Ps 19, 15).
"Kämpfe wie ein guter Soldat!" (2 Tim 2, 3)! Wenn du zuweilen vor Gebrechlichkeit fällst, so raffe deine Kräfte stärker noch als zuvor zusammen und erwarte von mir zuversichtlich ein größeres Maß von Gnaden. Hüte dich aber vor eitler Selbstgefälligkeit und Hoffart. Gerade das ist es, was viele in Irrtum führt, so daß sie bisweilen wie mit einer fast unheilbaren Blindheit geschlagen werden. Dieser Sturz der Stolzen, die so töricht von sich eingenommen sind, mahne dich zur Vorsicht und steter Demut.