Empfangen durch Jakob Lorber - Großes Evangelium Johannes 9.93.3 - 5
„Weil von euch schon vor der babylonischen Gefangenschaft die alte
innere Entsprechungs-wissenschaft gänzlich gewichen ist; denn diese
Wissenschaft ist nur jenen Menschen zugänglich und eigen, die im wahren
Glauben und Vertrauen an den einen, wahren Gott niemals wankend und
schwach geworden sind, Ihn allzeit als den Vater über alles liebten und
ihre Nächsten wie sich selbst.
[GEJ 9.93.3] Denn die besagte Wissenschaft ist ja die innere Schrift
und Sprache der Seele und des Geistes in der Seele. Wer diese Sprache
verloren hat, der versteht die Schrift unmöglich, und ihre Sprache kommt
ihm in seinem toten Weltlichte wie eine Torheit vor; denn die
Lebensverhältnisse des Geistes und der Seele sind ganz anderer Art als
die des Leibes.
[GEJ 9.93.4] So ist denn auch das Hören, Sehen, Fühlen, Denken, Reden
und die Schrift des Geistes ganz anders beschaffen als hier unter den
Menschen in der Naturwelt, und darum kann das, was ein Geist tut und
spricht, nur auf dem Wege der alten Entsprechungswissenschaft dem
Naturmenschen begreiflich gemacht werden.
[GEJ 9.93.5] Haben die Menschen diese Wissenschaft durch ihre eigene
Schuld verloren, so haben sie sich selbst außer Verkehr mit den Geistern
aller Regionen und aller Himmel gestellt und können darum das Geistige
in der Schrift nicht mehr fassen und begreifen. Sie lesen die
geschriebenen Worte nach dem blind eingelernten Laut des toten
Buchstabens und können nicht einmal das begreifen und dessen innewerden,
daß der Buchstabe tot ist und niemanden beleben kann, sondern daß nur
der innerlich verborgene Sinn es ist, der als selbst Leben alles
lebendig macht.