Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3



Text des Tages: Der wahre Trost ist allein in Gott zu suchen

Die Nachfolge Christi  |  drittes Buch  |  Kapitel 16

1. Er liegt in Gott und in den Gütern des Himmels.
2. Irdische Güter werden deinen Hunger nach Trost niemals stillen.
3. Gottes Wohnen in dir, sein Wille und seine Prüfungen seien dein höchster Trost.



1. (Der Knecht:) Was immer ich mir zu meinem Troste wünschen oder erdenken kann, erwarte ich nicht hier, sondern künftig. Hätte ich allen Trost der Welt allein für  mich, könnte ich alle Freuden genießen, eines ist sicher: sie werden unmöglich von langer Dauer sein. Darum, meine Seele: Den ganzen Trost und die vollkommene Erquickung kannst du nur in Gott finden, der die Armen tröstet und sich der Demütigen annimmt. Gedulde dich ein wenig, meine Seele, harre der Verheißung Gottes, und ein Übermaß an allen Gütern wird dir im Himmel zufallen.
 
2. Wenn du den irdischen Gütern allzu begierig nachjagst, verlierst du die ewigen und himmlischen. Die zeitlichen magst du gebrauchen, die ewigen seien das Ziel deiner Sehnsucht. Kein zeitliches Gut kann dich sättigen, denn du bist nicht zum Genuß des Zeitlichen erschaffen. Hättest du auch alle erschaffenen Güter, unmöglich würdest du in ihnen glücklich und zufrieden. In Gott, dem Schöpfer aller Dinge, liegt deine ganze Seligkeit und dein ganzes Glück. Nicht so, wie die törichten Liebhaber der Welt sie sehen und werten, sondern wie gute Christgläubige sie erwarten und wie  geisterfüllte und herzensreine Menschen, deren Wandel im Himmel ist, sie bisweilenschon hier verkosten.
 
3. Eitel und flüchtig ist aller Menschentrost, beglückend aber und wirklich tröstend  ist, was wir im Innern von der Wahrheit vernehmen. Der fromme Mensch hat Jesus, seinen Tröster, überall bei sich und spricht zu ihm: Herr Jesus, stehe mir bei, an jedem Orte, zu jeder Zeit. "Das sei mein Trost" (Ijob 6, 10) und mein Wille, auf allen menschlichen Trost gern zu verzichten. Und sollte deine Tröstung ausbleiben, dann gelte mir dein Wille und deine gerechte Prüfung als höchster Trost. Denn "du zürnst nicht für immer und drohst auch nicht ewig" (Ps 103,9).






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