1. Er liegt in Gott und in den Gütern des Himmels.
2. Irdische Güter werden deinen Hunger nach Trost niemals stillen.
3. Gottes Wohnen in dir, sein Wille und seine Prüfungen seien dein höchster Trost.
2. Irdische Güter werden deinen Hunger nach Trost niemals stillen.
3. Gottes Wohnen in dir, sein Wille und seine Prüfungen seien dein höchster Trost.
1. (Der Knecht:) Was immer ich mir zu meinem Troste wünschen oder erdenken
kann, erwarte ich nicht hier, sondern künftig. Hätte ich allen Trost der Welt
allein für
mich, könnte ich alle Freuden genießen, eines ist sicher: sie werden unmöglich
von langer Dauer sein. Darum, meine Seele: Den ganzen Trost und die vollkommene
Erquickung kannst du nur in Gott finden, der die Armen tröstet und sich der
Demütigen annimmt. Gedulde dich ein wenig, meine Seele, harre der
Verheißung Gottes, und ein Übermaß an allen Gütern wird dir im Himmel zufallen.
2. Wenn du den irdischen Gütern allzu begierig nachjagst, verlierst du die
ewigen und himmlischen. Die zeitlichen magst du gebrauchen, die ewigen seien das Ziel
deiner Sehnsucht. Kein zeitliches Gut kann dich sättigen, denn du bist nicht zum Genuß
des Zeitlichen erschaffen. Hättest du auch alle erschaffenen Güter, unmöglich
würdest du in ihnen glücklich und zufrieden. In Gott, dem Schöpfer aller Dinge, liegt deine
ganze Seligkeit und dein ganzes Glück. Nicht so, wie die törichten Liebhaber
der Welt sie sehen und werten, sondern wie gute Christgläubige sie erwarten und
wie
geisterfüllte und herzensreine Menschen, deren Wandel im Himmel ist, sie
bisweilenschon hier verkosten.
3. Eitel und flüchtig ist aller Menschentrost, beglückend aber und wirklich
tröstend
ist, was wir im Innern von der Wahrheit vernehmen. Der fromme Mensch hat
Jesus, seinen Tröster, überall bei sich und spricht zu ihm: Herr Jesus, stehe mir bei, an
jedem Orte, zu jeder Zeit. "Das sei mein Trost" (Ijob 6, 10) und mein Wille, auf
allen menschlichen Trost gern zu verzichten. Und sollte deine Tröstung ausbleiben,
dann gelte mir dein Wille und deine gerechte Prüfung als höchster Trost. Denn "du zürnst nicht für immer und drohst auch nicht ewig" (Ps 103,9).