Aus der Philothea von Franz von Sales / erster Teil / 7. Kapitel
Als die lsraeliten Ägypten verließen, waren nicht alle mit dem Herzen dabei. Deshalb trauerten
viele von ihnen in der Wüste dem Fleisch und den Zwiebeln nach, die sie in Ägypten reichlich
genossen hatten (Num 11,4.5). So gibt es auch viele Menschen, die sich nach außen von der Sünde
abwenden, nicht aber innerlich. Sie wollen zwar nicht mehr sündigen, bedauern aber, daß sie den
unseligen Genüssen der Sünde entsagen müssen. Sie verzichten auf die Sünde und entfernen sich
von ihr, können aber nicht unterlassen, manchmal nach ihr umzuschauen, wie Lots Frau nach
Sodom (Gen 19,26). Sie enthalten sich der Sünde, wie die Kranken der Melonen; der Arzt drohte,
sie müßten daran sterben, deshalb essen sie nicht davon; aber sie jammern, weil sie darauf
verzichten müssen, sie reden immer wieder davon, sie verhandeln, ob man sie nicht versuchen
könnte, sie möchten wenigstens daran riechen und preisen jene glücklich, die sie essen dürfen.