Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3



DIE HORDEN DER HÖLLE MARSCHIEREN TEIL I

Von Rick Joyner
Teil 1Teil 2Teil 3

Am 16. 2. 1995 hatte ich einen Traum, in dem ich eine große Armee aus der Hölle sah, die gegen die Gemeinde losgelassen worden war. Zwei Tage später hatte ich eine Vision, in der ich noch einmal diese diabolische Horde sah, jedoch viel detaillierter. Dies ist eine gekürzte Version des ersten Teils dieser Vision. Der zweite Teil wird in der nächsten Ausgabe des Morning-Star Journal erscheinen.
Einige Aspekte dieser Vision sind echt widerwärtig, aber ich habe versucht, sie so wiederzugeben, wie ich es gesehen habe. Die Werke der Finsternis sind im umfassendsten Sinn des Wortes widerlich (abstoßend), und wir müssen sie auch als solche ansehen.
Im ersten Teil dieser Vision sah ich, bis zu welchem Grad dieses Böse Herrschaft über Gläubige hat; wie viele Christen vom Feind verwendet werden und auf welche Weise sie freigesetzt werden können. Im zweiten Teil dieser Vision sah ich, wie eine geeinte, herrliche Gemeinde als eine große Armee im entscheidendsten Kampf, der je zwischen Licht und Finsternis geführt wurde, aufsteht. Dieser Kampf beginnt schon jetzt zu wüten (toben). Träume und Visionen sind gewöhnlich bildlich zu verstehen – und diese Vision ist auf jeden Fall dieser Art. Dennoch stellt dieses Bild etwas dar, das tatsächlich passiert – und es geschieht jetzt. Aus diesem Grund entschied ich mich, diese Vision in dieser verkürzten Form wiederzugeben, obwohl sie zum Teil unvollständig erscheinen mag. Wenn du durch diese Vision die Stimme des Herrn hörst, verhärte dein Herz nicht. Ziehe die ganze Waffenrüstung Gottes an und mache dich bereit für die Schlacht.



Die Böse Armee
Ich sah eine dämonische Armee, die sich, so weit ich sehen konnte, erstreckte. Sie war in Divisionen gegliedert, von denen jede ein anderes Banner trug. Die vordersten und mächtigsten Divisionen waren Stolz, Selbstgerechtigkeit, Ansehen vor Menschen (Menschengefälligkeit), selbstsüchtiger Ehrgeiz, ungerechtes Urteilen; aber die größte aller war Neid (Eifersucht). Der Anführer dieser gewaltigen Armee war der „Ankläger der Brüder“ selbst. Ich wußte, daß es noch viele weitere böse Divisionen außerhalb meines Sichtbereiches gab, aber diese waren die Vorhut dieser schrecklichen Horde aus der Hölle, die nun gegen die Gemeinde losgelassen wurde.
Die Waffen dieser Horde trugen Namen: ihre Schwerter hießen „Einschüchterung“, ihre Speere „Treulosigkeit“, ihre Pfeile hießen „Anklage“, „Geschwätz“, „Verleumdung“ und „Fehlerfinden“. Kundschafter und kleinere Abteilungen von Dämonen mit Namen wie „Ablehnung“, „Bitterkeit“, „Ungeduld“, „Unvergebung“ und „Böse Lust“ waren vor diese Armee gesandt, um die Hauptattacke vorzubereiten. Ich wußte tief in meinem Herzen, daß die Gemeinde noch niemals zuvor mit etwas derartigem konfrontiert worden war.
Der Hauptauftrag dieser Armee war es, Spaltung zu verursachen. Sie war ausgesandt, um jede Art von Beziehung zu attackieren, wie z.B. Beziehungen zwischen Gemeinden, zwischen den Gemeindemitgliedern und ihren Pastoren, Ehemännern und Ehefrauen, Eltern und Kindern und sogar zwischen den Kindern untereinander. Die Kundschafter hatten den Auftrag, Lücken in den Gemeinden, Familien und Einzelpersonen auszuspähen, die durch die Ablehnung, Bitterkeit, böse Lust usw. ausgenutzt werden konnten, um den nachfolgenden Divisionen größere Breschen schlagen zu können.
Am schockierendsten an dieser Vision war, daß diese Horde nicht auf Pferden, sondern auf Christen ritt! Die meisten dieser Christen waren gepflegt, angesehen und machten einen geläuterten (gereinigten, kultivierten) und gebildeten Eindruck. Dies waren Christen, die sich selbst den Mächten der Finsternis bis zu einem derartigen Grad geöffnet hatten, daß der Feind sie benutzen konnte, und sie dennoch dachten, daß sie von Gott verwendet werden. Der Ankläger weiß, daß ein in sich uneiniges Haus nicht bestehen kann, und seine Armee repräsentierte seinen äußersten Versuch, eine derart vollständige Spaltung in die Gemeinde zu bringen, daß sie völlig aus der Gnade fallen würde.


Die Gefangenen
Im Gefolge dieser ersten Divisionen gab es eine Vielzahl anderer Christen, die Gefangene dieser Armee waren. Sie alle waren verwundet und wurden von kleinen Angst-Dämonen bewacht. Es schien, als wären es mehr Gefangene als es Dämonen in dieser Armee gab. Erstaunlicherweise hatten diese Gefangenen noch immer ihre Schwerter und Schilde, aber sie benutzten diese nicht. Es war schockierend zu sehen, daß so viele von so wenigen kleinen Angst-Dämönchen gefangen gehalten werden konnten. Diese hätten von den Gefangenen leicht zerstört oder vertrieben werden können, wenn die Gefangenen nur ihre Waffen benutzt hätten.
Über den Gefangenen war der Himmel schwarz von Geiern namens „Depression“. Diese landeten fallweise auf den Schultern eines Gefangenen und haben ihn angespieen. Das Gespei hieß „Verdammnis“. Wenn das Gespei einen Gefangenen traf, stand er auf und marschierte eine Zeitlang etwas aufrechter, brach dann aber zusammen, noch mehr geschwächt als zuvor. Auch hier fragte ich mich, warum die Gefangenen die Geier nicht einfach mit ihren Schwertern töteten, was sie leicht hätten tun können.
Fallweise begann ein schwacher Gefangener zu stolpern und zu fallen. Sobald er oder sie auf den Boden aufschlug, begannen die anderen Gefangenen mit ihren Schwertern auf den Gefallenen einzustechen und ihn zu verspotten (verhöhnen). Sie riefen nach den Geiern, damit sie die gefallene Person noch bei lebendigem Leibe auffressen.
Während ich das sah, erkannte ich, daß diese Gefangenen dachten, daß das Gespei der Verdammnis Wahrheit von Gott wäre. Dann verstand ich, daß diese Gefangenen meinten, sie würden in der Armee Gottes marschieren! Aus diesem Grund töteten sie die kleinen Angst-Dämonen und auch die Geier nicht – sie meinten, diese wären Botschafter von Gott! Die Finsternis der Wolke von Geiern verdunkelte den Blick für diese Gefangenen derart, daß sie alles, was ihnen widerfuhr, naiv als von Gott kommend akzeptierten.
Die Kotze der Geier war die einzige Nahrung, die diese Gefangenen hatten. Wer sich weigerte, das Gespei zu essen, wurde einfach immer schwächer, bis er fiel. Diejenigen, die sie aßen, wurden gestärkt, aber diese Stärke war von böser Art. Sie begannen dann auch, aufeinander zu speien. Wer begann, dies zu tun, wurde einem Dämon übergeben, der darauf wartete, auf ihm zu reiten, und diese(r) Gefangene wurde zu den vorderen Kampfdivisionen befördert.
Noch schlimmer als das Gespei der Geier war der widerwärtige Schleim, den die Dämonen auf die Christen, auf denen sie ritten, pinkelten und schissen. Dieser Schleim war der Stolz, selbstsüchtiger Ehrgeiz, usw., der die Natur der Division war, der sie angehörten. Dennoch, dieser Schleim bewirkte, daß sich diese Christen viel besser fühlten als die Verdammnis, so daß sie gerne bereit waren zu glauben, daß die Dämonen Botschafter Gottes seien. Sie waren tatsächlich der Meinung, dieser Schleim sei die Salbung des Heiligen Geistes.
Dann sprach die Stimme des Herrn zu mir und sagte: „Dies ist der Anfang der Armee des Feindes in den letzten Tagen. Dies ist die äußerste Verführung (Täuschung) des Feindes, und seine äußerste Zerstörungskraft ist freigesetzt, wenn er Christen verwendet, um andere Christen zu attakieren. Durch die Zeitalter hat er diese Armee benutzt, aber noch niemals zuvor war er in der Lage, so viele gefangenzunehmen, um sie für seine bösen Absichten einzusetzen. Fürchte dich nicht, auch ich habe eine Armee. Ihr müßt nun stehen (standhaft sein) und kämpfen, weil man sich vor diesem Krieg nirgends mehr verstecken kann. Ihr müßt für mein Königreich kämpfen, für die Wahrheit und für diejenigen, die getäuscht (verleitet) worden sind.“
Ich war von dieser bösen Armee derart abgestoßen und schockiert, daß ich lieber sterben als in einer derartigen Welt leben wollte. Dieses Wort vom Herrn war jedoch so ermutigend, daß ich sofort anfing, den gefangenen Christen zuzurufen, daß sie irregeleitet wären, und ich meinte, daß sie auf mich hören würden. Während ich rief, schien es, als würde sich die ganze Armee zu mir herwenden und mich ansehen, aber ich rief weiter. Ich dachte, die Christen würden aufwachen und erkennen, was ihnen widerfahren war; aber stattdessen griffen viele nach ihren Pfeilen, um sie auf mich zu schießen. Die anderen zögerten, als wüßten sie nicht, was sie von mir halten sollten. Ich erkannte dann, daß ich dies voreilig getan hatte, und daß dies ein sehr dummer Fehler gewesen ist.


Die Schlacht beginnt
Dann drehte ich mich um und sah hinter mir die Armee Gottes stehen. Es waren Tausende Soldaten, aber wir waren dennoch zahlenmäßig stark unterlegen. Nur ein kleiner Teil war in seiner vollen Rüstung, so daß die meisten nur teilweise geschützt waren. Viele waren bereits verwundet. Die meisten der vollständig Gerüsteten hatten dennoch sehr kleine Schilde, von denen ich wußte, daß sie vor dem kommenden Angriff nicht ausreichend schützen würden. Die Mehrzahl dieser Soldaten waren Frauen und Kinder.
Hinter dieser Armee war ein nachfolgender Mob, ähnlich den Gefangenen, die der bösen Armee folgten, aber von ganz anderer Natur. Diese schienen sehr glückliche Leute zu sein, die spielten, sangen, Feste feierten und von einem kleinen Ferienlager zum nächsten herumschweiften. Es erinnerte mich an die Atmosphäre von Woodstock. Ich versuchte, meine Stimme über den Lärm zu erheben, um sie zu warnen, daß dafür jetzt nicht die Zeit sei, die Schlacht sei im Begriff zu beginnen. Aber nur wenige konnten meine Stimme überhaupt hören. Die sie hörten, gaben mir das „Friedens-Zeichen“ und sagten, daß sie nicht an Krieg glauben, und daß der Herr es nicht zulassen würde, daß ihnen etwas Böses widerfährt. Ich versuchte zu erklären, daß uns der Herr aus gutem Grund eine Waffenrüstung gegeben hat, aber sie erwiderten nur, daß sie zu einem Ort des Friedens und der Freude gekommen waren, wo ihnen nichts passieren kann. Ich begann, ernsthaft zum Herrn zu beten, daß er denen, die schon eine Rüstung anhatten, ihren Glauben (Schilde) vergrößert, um uns zu helfen, auch diejenigen zu schützen, die nicht für die Schlacht vorbereitet waren.
Ein Botschafter kam zu mir, gab mir eine Trompete und befahl mir, sie rasch zu blasen. Ich tat dies, und diejenigen, die ihre Waffenrüstung wenigstens zum Teil anhatten, reagierten sofort und richteten ihre Aufmerksamkeit darauf. Weitere Rüstung wurde ihnen gebracht, die sie sofort anzogen. Ich bemerkte, daß diejenigen, die verwundet waren, über ihre Wunden keine Rüstung legten, aber bevor ich irgendetwas dazu sagen konnte, begannen feindliche Pfeile auf uns herunterzuregnen. Jeder, der nicht seine ganze Rüstung anhatte, wurde verwundet. Diejenigen, die ihre Wunden nicht bedeckt hatten, wurden wieder an denselben Stellen getroffen.
Diejenigen, die von Pfeilen der Verleumdung getroffen wurden, begannen sofort darauf, die unverwundet Gebliebenen zu verleumden. Die von Geschwätz Getroffenen begannen, über andere herzuziehen, und bald gab es in unserem Lager eine größere Spaltung. Dann stürzten die Geier herab und begannen, die Verwundeten aufzupicken, um sie in das Lager der Gefangenen zu bringen. Die Verwundeten hatten noch immer ihre Schwerter und hätten die Geier leicht vernichten können, aber sie taten es nicht. Tatsächlich waren sie freiwillig bereit, weggebracht zu werden, weil sie auf den Rest von uns dermaßen zornig (wütend, böse) waren.
Die Szenerie im Lager hinter uns war noch schlimmer. Dort schien das totale Chaos ausgebrochen zu sein. Tausende lagen verwundet und jammernd am Boden. Viele von denen, die nicht verwundet worden waren, saßen in einem lähmenden Zustand des Unglaubens. Die Verwundeten und die von Unglauben Verstockten wurden rasch von den Geiern fortgebracht. Einige versuchten, den Verwundeten zu helfen und die Geier fernzuhalten, aber die Verwundeten waren dermaßen zornig, daß sie diese bedrohten und wegstießen, die ihnen zu helfen versuchten.
Viele von denen, die nicht verwundet wurden, flüchteten so schnell sie konnten vom Schlachtfeld. Diese erste Konfrontation mit dem Feind war derart zerstörerisch, daß ich versucht war, mit den Flüchtenden mitzurennen. Sehr bald danach kamen einige von ihnen wieder zurück, mit voller Waffenrüstung und großen Schilden angetan. Die Ausgelassenheit der Party hatte sich in eine ehrfurchtgebietende Entschlossenheit verwandelt. Sie begannen, die Plätze der Gefallenen einzunehmen und bildeten neue Reihen zum Schutz des Rückens und der Flanken. Sie brachten großartige Ermutigung, und jeder war fest entschlossen, bis zum Tod zu stehen und zu kämpfen. Sofort erschienen drei mächtige Engel mit den Namen „Glauben“, „Hoffnung“ und „Liebe“ und stellten sich hinter uns; und unsere Schilde begannen zu wachsen.


Der „Hohe Weg“
Wir hatten Schwerter mit dem Namen „Das Wort Gottes“ und Pfeile, die nach biblischen Wahrheiten benannt sind. Wir wollten zurückschießen, wußten jedoch nicht, wie wir dies tun sollten, ohne die Christen zu treffen, auf denen die Dämonen ritten. Dann kam uns in den Sinn, daß, wenn diese Christen von der Wahrheit getroffen würden, sie aufwachen und sich von ihren Unterdrückern freikämpfen könnten. Ich schoß einige Pfeile ab. Fast alle trafen Christen. Wenn jedoch ein Pfeil der Wahrheit sie traf, wachten sie nicht auf; noch fielen sie verwundet zu Boden – sie wurden wütend, und der Dämon, der sie ritt, wurde noch größer. Das schockte uns alle, und es schien, als wäre es unmöglich, diese Schlacht zu gewinnen, aber mit „Glauben“, „Hoffnung“ und „Liebe“ waren wir sehr zuversichtlich, daß wir wenigstens unsere eigene Stellung halten könnten. Dann erschien noch ein Engel namens „Weisheit“ und wies uns an, von dem Berg hinter uns aus zu kämpfen.
Auf dem Berg gab es, so weit das Auge reichte, auf unterschiedlichen Leveln Felsbänke. Je höher der Level, desto schmaler wurden die Felsbänke, und desto schwerer war es, darauf festen Halt zu bewahren. Jeder Level war nach einer biblischen Wahrheit benannt. Die unteren Level waren nach grundlegenden Wahrheiten wie „Errettung“, „Heiligung“, „Gebet“, „Glauben"; usw.benannt, die höheren Level nach fortgeschritteneren biblischen Wahrheiten. Je höher wir kletterten, desto größer wurden unsere Schilde und unsere Schwerter, und immer weniger feindliche Pfeile konnten unsere Stellung noch erreichen.
Ein tragischer Fehler
Einige, die auf den niedrigeren Leveln geblieben waren, begannen, feindliche Pfeile aufzuheben und zurückzuschießen. Das war ein furchtbarer Fehler. Die Dämonen wichen den Pfeilen ganz leicht aus und ließen sie die Christen treffen. Sobald ein Christ von einem Pfeil der Anklage oder Verleumdung getroffen wurde, flog ein Dämon der Bitterkeit oder Wut (des Tobens) auf ihn und ließ sich auf diesem Pfeil nieder. Er begann dann, sein Gift auf diesen Christen zu pinkeln und zu scheißen. Sobald ein Christ zwei oder drei dieser Dämonen zusätzlich zu dem Stolz oder der Selbstgerechtigkeit, die er schon hatte, dazubekam, begann er, die verzerrten Züge dieser Dämonen selbst anzunehmen.
Wir konnten von den höheren Leveln aus sehen, wie dies geschah. Aber diejenigen auf den niedrigern Leveln, die die Pfeile des Feindes benutzten, konnten dies nicht sehen. Die Hälfte von uns entschied sich, weiterzuklettern, während die andere Hälfte wieder nach unten auf die niedrigeren Level stieg, um denen, die noch auf diesem Niveau waren, zu erklären, was los ist. Jeder wurde ermahnt (gewarnt), weiterzuklettern und nicht stehenzubleiben; mit Ausnahme von einigen wenigen, die sich auf jedem Level stationierten, um dafür zu sorgen, daß die übrigen Soldaten weiter nach oben kämen.
Sicherheit
Als wir den Level mit dem Namen „Die Einheit der Brüder“ erreichten, konnten uns keine feindlichen Pfeile mehr erreichen. Viele in unserem Lager entschieden sich, daß sie nun nicht mehr weiter klettern brauchten. Ich verstand dies, denn mit jedem neuen Level wurde es schwieriger, festen Stand (Halt) zu bewahren. Andererseits fühlte ich mich viel stärker und tüchtiger im Umgang mit meinen Waffen, je höher ich kam; deshalb kletterte ich weiter.
Bald waren meine Fähigkeiten so gut, daß ich auf Dämonen schießen und sie treffen konnte, ohne die Christen zu treffen. Ich empfand, daß, wenn ich noch höher ging, ich weit genug schießen könnte, um auch die Anführer der bösen Horde zu treffen, die hinter ihrer Armee geblieben waren. Es tat mir leid, daß so viele auf den niedrigeren Leveln verblieben, wo sie zwar sicher waren, aber den Feind nicht treffen konnten. Wie auch immer – die Stärke und der Charakter, die in denen wuchsen, die weiterkletterten, machten sie zu großartigen Meistern; und ich wußte, daß jeder von ihnen viele Feinde vernichten würde.
Auf jedem Level waren Pfeile von Wahrheit verstreut. Ich wußte, daß diese von denen zurückgelassen wurden, die von dieser Position gefallen waren. Alle Pfeile waren nach der Wahrheit des betreffenden Levels benannt. Einige von uns waren nur widerwillig bereit, diese Pfeile aufzuheben, aber ich wußte, daß wir alle Pfeile brauchen würden, um die große Horde unter uns zu zerstören. Ich hob einen auf, schoß ihn ab und traf derart leicht einen Dämon, daß auch die anderen begannen, Pfeile aufzuheben und sie abzuschießen. Wir begannen, mehrere der feindlichen Divisionen zu dezimieren. Aus diesem Grund begann die gesamte feindliche Armee, ihre Aufmerksamkeit auf uns zu konzentrieren. Für eine Zeitlang schien es, daß wir umso mehr bekämpft wurden, je mehr wir erreichten. Obwohl unsere Aufgabe endlos erschien, wurden wir immer begeisterter.
Das Wort ist unser Anker
Mit jedem neuen Level wurden unsere Schwerter größer. Ich hatte meines beinahe hinter mir zurückgelassen, weil es mir schien, daß ich es auf den höheren Leveln nicht mehr brauchen würde. Schließlich entschied ich, daß es mir aus gutem Grund gegeben worden ist, so daß ich es wohl besser bei mir behalten sollte. Ich stieß es in den Boden und band mich selbst für eine Zeitlang daran, während ich auf den Feind schoß. Dann kam die Stimme des Herrn zu mir und sprach: „Du hast die Weisheit genutzt, um weiter nach oben zu klettern. Viele sind gefallen, weil sie ihr Schwert nicht dazu verwendet haben, sich selbst richtig zu verankern.“ Niemand sonst schien diese Stimme zu hören, aber viele sahen, was ich getan hatte, und taten dasselbe.
Ich fragte mich, warum der Herr nicht zu mir gesprochen hatte, bevor ich diese Entscheidung traf. Dann hatte ich den Eindruck, daß er mir dies schon irgendwie vorher gesagt hatte. Dann erkannte ich, daß mein ganzes Leben ein Training für diese Stunde gewesen war. Ich war bis zu dem Grad vorbereitet, bis zu dem ich mein ganzes Leben hindurch bereit war, auf den Herrn zu hören und ihm zu gehorchen. Ich erkannte auch, daß aus einem bestimmten Grund für die Zeit dieser Schlacht der Weisheit und dem Verständnis, das ich nun hatte, weder etwas hinzugefügt noch etwas davon weggenommen werden konnte. Mich erfüllte eine tiefe Dankbarkeit für jede Versuchung, die ich in meinem Leben erfahren hatte, und es tat mir leid, daß ich sie zu ihrer Zeit nicht mehr geschätzt hatte.
Bald trafen wir die Dämonen mit beinahe perfekter Treffsicherheit. In der feindlichen Armee brach eine Wut wie „auf Teufel komm heraus“ aus. Ich erkannte, daß die in dieser Armee gefangenen Christen nun die volle Wucht dieses Tobens traf. Nachdem sie uns nicht mehr treffen konnten, begannen sie, aufeinander zu schießen. Nachdem seine Pfeile uns nichts mehr anhaben konnten, sandte der Feind nun die Geier gegen uns. Diejenigen, die ihre Schwerter nicht als Anker verwendeten, konnten zwar viele der Geier niederstrecken, aber sie wurden auch von den Felsbänken gestoßen, auf denen sie standen. Einige von ihnen landeten auf einem niedrigeren Level, aber einige fielen bis ganz nach unten und wurden von den Geiern aufgepickt und weggebracht.


Eine neue Waffe
Die Pfeile der Wahrheit konnten die Geier kaum vollständig vernichten, aber sie verletzten sie ausreichend, um sie zurückzutreiben. Immer, wenn sie zurückgedrängt wurden, konnten einige von uns auf den nächsten Level klettern. Als wir den Level „Galater 2:20“ erreichten, waren wir über der Höhe, auf die die Geier fliegen konnten. Auf diesem Level blendete uns der Himmel fast mit seiner Helligkeit und Schönheit. Ich empfand einen Frieden wie noch nie zuvor. Zuvor war mein Kampfgeist zum Großteil genauso von Haß und Ekel gegen den Feind motiviert wie um des Königreiches, der Wahrheit und der Liebe zu den Gefangenen willen. Aber auf diesem Level konnte ich „Glaube“, „Hoffnung“ und „Liebe“ annehmen, denen ich zuvor nur aus der Ferne gefolgt war. Auf diesem Level war ich von ihrer Herrlichkeit beinahe überwältigt. Als ich zu ihnen aufschloß, wandten sie sich mir zu und begannen, meine Rüstung zu reparieren und aufzupolieren. Bald war sie völlig umgewandelt und strahlte die Herrlichkeit, die in ihnen war, aus. Als sie mein Schwert berührten, begannen aus ihm große Strahlen hell leuchtender Blitze hervorzuschießen. Die „Liebe“ sagte dann: „Denjenigen, die diesen Level erreichen, werden die Kräfte künftiger Zeitalter anvertraut. Aber ich muß euch lehren, wie sie eingesetzt werden müssen.“
Der Level „Galater 2:20“ war so weit, daß es keine Gefahr mehr gab, hinunterzufallen. Es gab auch unermeßlich viele Pfeile, die den Namen „Hoffnung“ trugen. Wir schossen einige von ihnen auf die Geier hinunter, und diese Pfeile töteten die Geier ganz leicht. Etwa die Hälfte von denen, die diesen Level erreicht hatten, schossen weiter, während die anderen begannen, die Pfeile nach unten zu denen zu tragen, die noch auf niedrigeren Leveln waren.
Die Geier kamen weiterhin in Wellen auf die niedrigeren Level, aber mit jeder Welle waren es weniger als zuvor. Von „Galater 2:20“ konnten wir jeden Feind in der Armee treffen, außer den Anführern selbst, die noch immer außerhalb unserer Reichweite waren. Wir entschieden, die Pfeile der „Wahrheit“ so lange nicht einzusetzen, bis wir alle Geier vernichtet hätten; denn die von ihnen bewirkte Wolke der Depression verringerte die Wirksamkeit der Wahrheit. Dies dauerte eine sehr lange Zeit, aber wir ermüdeten nicht.
„Glaube“, „Hoffnung“ und „Liebe“, die so wie unsere Waffen auf jedem Level gewachsen waren, waren nun so groß, daß ich wußte, daß auch Leute jenseits des Schlachtfeldes sie erkennen konnten. Ihre Herrlichkeit strahlte sogar in das Lager der Gefangenen, die noch immer unter einer großen Wolke von Geiern waren. Unsere Begeisterung wuchs kontinuierlich in uns allen. Ich empfand, daß es eines der größten Abenteuer aller Zeiten war, in dieser Armee und in dieser Schlacht dabeizusein.
Nachdem wir die meisten der Geier vernichtet hatten, die unseren Berg angegriffen hatten, begannen wir, die Geier abzuschießen, die auf den Gefangenen waren. Sobald die Wolke der Finsternis sich zu verziehen und die Sonne auf sie herunterzuscheinen begann, begannen die Gefangenen, wie aus einem tiefen Schlaf aufzuwachen. Von ihrem Zustand waren sie sofort geschockt (abgestoßen), besonders von dem Gespei, das sie noch immer bedeckte und sie begannen, sich selbst zu reinigen. Als sie „Glaube“, „Hoffnung“ und „Liebe“ sahen, erkannten sie den Berg, auf dem wir waren und begannen, darauf zuzulaufen. Die böse Horde ließ Pfeile der Anklage und Verdammnis auf sie herunterregnen, aber sie blieben nicht stehen. Als sie am Berg ankamen, steckten in vielen von ihnen ein Dutzend oder mehr Pfeile, aber sie schienen dies nicht einmal zu bemerken. Sobald sie begannen, den Berg zu ersteigen, begannen ihre Wunden zu heilen. Nachdem die Wolke der Depression aufgelöst worden war, schien alles viel leichter zu werden.
Die Falle
Die ehemaligen Gefangenen hatten große Freude über ihre Errettung. Sie schienen jedem Level, den sie erreichten, eine derartig überwältigende Wertschätzung entgegenzubringen, daß dies auch uns eine größere Wertschätzung für diese Wahrheiten gab. Bald entwickelte sich in den früheren Gefangenen auch eine wilde Entschlossenheit, den Feind zu bekämpfen. Sie legten die zur Verfügung gestellte Waffenrüstung an und baten, zurückzugehen und den Feind attackieren zu dürfen. Wir dachten darüber nach, entschieden dann aber, zum Kampf auf dem Berg zu bleiben. Wiederum sprach die Stimme des Herrn und sagte: „Wiederum habt ihr weise gewählt. Ihr könnt nicht gewinnen, wenn ihr vesucht, den Feind auf seinem eigenen Boden zu schlagen; sondern ihr müßt auf meinem Heiligen Berg bleiben.“ Ich war verwundert, daß wir wiederum eine derart weitreichende Entscheidung nach bloß kurzem Nachdenken und Diskutieren getroffen hatten. Ich war entschlossen, mein Bestes zu geben, keine weiteren Entscheidungen von irgendeiner Tragweite ohne Gebet zu treffen. Die „Weisheit“ kam dann schnell auf mich zu, hielt meine beiden Schultern fest, schaute mir tief in die Augen und sagte zu mir: „Ihr müßt dies so tun!“ Dann bemerkte ich: Obwohl ich mich auf dem weiten Plateau von Galater 2:20 befand, war ich ganz an den Rand gedriftet, ohne dies überhaupt zu bemerken, und hätte auch leicht fallen können. Ich schaute wieder der „Weisheit“ in die Augen, und sie sagte mit äußerster Ernsthaftigkeit: „Hüte dich, wenn du meinst, zu stehen, damit du nicht fällst. In diesem Leben kannst du von jedem Level fallen.“


Die Schlangen
Eine lange Zeitdauer fuhren wir fort, die Geier zu töten und die Dämonen abzuschießen, die auf den Christen ritten. Wir fanden heraus, daß Pfeile mit verschiedenen Wahrheiten bei verschiedenen Dämonen unterschiedlich gute Wirkung erzielten. Wir wußten, daß dies eine lange Schlacht werden würde, aber wir hatten keine weiteren Verluste mehr; wir hatten auch den Level der „Geduld“ bereits überschritten. Trotzdem, nur wenige der Christen, von denen die Dämonen heruntergeschossen worden waren, kamen zu dem Berg. Viele hatten die Natur der Dämonen angenommen und blieben auch ohne sie in ihrer Verblendung. Als die Dunkelheit der Dämonen vertrieben worden war, konnten wir sehen, wie der Boden unter den Füßen dieser Christen sich bewegte. Dann sah ich, daß ihre Füße von Schlangen namens „Schande“ gebunden waren.
Wir schossen Pfeile der Wahrheit auf die Schlangen, aber dies nützte kaum. Dann versuchten wir die Pfeile der „Hoffnung“, aber ohne Ergebnis. Von „Galater 2:20“ war es sehr leicht, noch weiter nach oben zu kommen; so brachen wir zu noch höheren Leveln auf. Bald erreichten wir einen Garten. Dies war der schönste Ort, den ich je gesehen hatte. Über dem Eingang dieses Gartens stand geschrieben: „Die bedingungslose Liebe des Vaters“. Es war der herrlichste und einladendste Eingang, den ich je gesehen hatte, und so mußten wir eintreten. Sobald wir eintraten, sahen wir den Baum des Lebens in der Mitte dieses Gartens. Er wurde noch immer von furchterregend starken Engeln bewacht. Sie blickten, als ob sie uns erwartet hätten. So hatten wir den Mut, an ihnen vorbei zum Baum zu gehen. Einer von ihnen sagte: „Diejenigen, die auf diesen Level kommen, die die Liebe des Vaters kennen, dürfen essen.“
Ich hatte keine Ahnung, wie hungrig ich war. Als ich die Frucht kostete, war sie besser als alles, was ich bislang gekostet hatte; aber sie war auch irgendwie vertraut. Es kamen Erinnerungen an Sonnenschein, Regen, wunderbare Landschaften, an einen Sonnenuntergang am Meer und mehr noch an die Menschen, die ich liebte. Mit jedem Bissen liebte ich alles und jeden noch mehr. Dann kamen mir meine Feinde in den Sinn, und ich liebte auch sie. Das Gefühl war bald großartiger als alles, was ich jemals zuvor erfahren hatte – einschließlich des Friedens auf Level „Galater 2:20“. Dann hörte ich die Stimme des Herrn, und Er sagte: „Das ist nun dein tägliches Brot. Es wird (soll) dir niemals vorenthalten werden. Du darfst so viel und so oft essen, wie du möchtest. Für meine Liebe gibt es keine Ende.“
Ich sah zu dem Baum auf, um zu sehen, woher die Stimme gekommen war, und sah, daß er voll war von rein weißen Adlern. Sie hatten die schönsten, durchdringendsten Augen, die ich je gesehen hatte. Sie schauten mich an, als ob sie auf Anweisungen warten würden. Einer der Engel sagte: „Sie gehorchen deinem Gebot. Diese Adler fressen Schlangen.“ Ich sagte: „Fliegt! Freßt die Schande, die unsere Brüder gefangen gehalten hat.“ Sie öffneten ihre Schwingen, und ein starker Wind hob sie in die Lüfte. Diese Adler füllten den Himmel mit einer strahlenden Herrlichkeit. Sogar auf der Höhe, die wir erreicht hatten, konnte ich die Schreckensschreie aus dem feindlichen Lager hören, als sie diese Adler auf sie zukommen sahen.
Der Herr Jesus selbst stand dann in unserer Mitte. Er berührte jeden von uns und sagte dann: „Ich muß euch nun Anteil geben (mit euch teilen) von dem, was ich auch euren Brüdern nach meiner Auferstehung mitgeteilt habe: die Botschaft von Meinem Königreich. Die stärkste Armee des Feindes ist nun in die Flucht geschlagen, aber noch nicht zerstört. Nun ist es Zeit für uns, voran zu marschieren mit dem Evangelium von Meinem Königreich. Die Adler sind freigesetzt und werden mit uns ziehen. Wir werden Pfeile von jedem Level mitnehmen, aber Ich bin euer Schwert und Ich bin euer Hauptmann. Es ist nun die Zeit, in der das Schwert des Herrn aus der Scheide gezogen wird.“
Ich drehte mich um und sah die gesamte Armee des Herrn im Garten stehen. Es waren Männer, Frauen und Kinder aus allen Rassen und Nationen, alle trugen ihre Banner, die sich im Wind in vollkommener Einheit bewegten. Ich war sicher, daß auf der Erde noch niemals derartiges zu sehen gewesen war. Ich wußte, daß der Feind noch viele weitere Armeen und Festungen über die ganze Erde verstreut hatte, aber keine konnte vor dieser gewaltigen Armee bestehen. Ich sagte fast flüsternd: „Dies muß der Tag des Herrn sein.“ Die ganze Heerschar antwortete in einem furchterregenden Donner: „Der Tag des Herrn der Heere ist gekommen.“

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