Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3



Folge dem Guten!

3. Brief des Johannes 11  

Mein Lieber, folge nicht dem Bösen nach, sondern dem Guten. Wer Gutes tut, der ist von Gott; wer Böses tut, der hat Gott nicht gesehen.

Die wissenschaftliche Analyse der Schwefelbrocken von Sodom und Gomorrah


Bericht der mystischen Erfahrung von Armelle Nicolas (1606—1671)


„ICH sah mich wie eine arme Missetäterin an, die in ihres Fürsten Gunst und Freundschaft zu kommen begehrt ... je elender ich mich sah, desto mehr wünschte ich mit dem, den ich als mein einziges Gut und mein Alles erkannte, mich zu vereinigen.
So brachte ich die ganze Passionszeit zu. Am Karfreitag aber ging ich in die Predigt. Da ich da noch keine Viertelstunde lang von den Leiden meines Heilands reden gehört hatte, war mein Herz schon von Schmerzen so gewaltig gerührt und durchbohrt, dass ich, weil ich nicht mehr bleiben konnte, gezwungen war, wegzugehen, ausFurcht, es möchte mir in Stücke zerspringen oder doch seine heftige Bewegung auf die eine oder die andere Weise offenbaren. Ich ging dann nach Hause, wo zur Zeit kein Mensch war. Da schloss ich mich ein und lief von einem Ort zum andern und rief, dass mir der Atem ausging, wie eine Rasende oder wie eine, die ganz ausser sich selbst ist. Hernach warf ich mich auf die Erde und schrie: »Gnade, Herr, Gnade!« Ich bat die ganze Himmelsschar um Beistand und beschwor alle Heiligen, mir zu helfen. Und mich zu Gott kehrend, sagte ich zu ihm mit flammender Inbrunst: »O mein Herr und mein Gott, siehe der Tag ist gekommen, da ich ganz dein sein muss. Reinige und wasche mich in deinem teuren Blut. Salbe mein Herz mit dem Öl deiner Barmherzigkeit. Durchbohre mich mit den Pfeilen deiner heiligen Liebe. Nimm mich in die Zahl deiner Jüngerinnen auf. Zeige dich mir und vereinige mich mit dir«.

Der verborgene Raum der Gottesbegegnung

Aus: "365 Tage im Licht der Liebe" - Geistlich leben nach Johannes vom Kreuz
von Pfr. Dr. Peter Dyckhoff, Media Maria Verlag, Illertissen 2013


Woran kann man erkennen, dass der geistliche Weg der Hingabe zu einer Wirklichkeit führt, die jenseits des Relativen angesiedelt ist und in der Gottesbegegnung sein Ziel findet? Der Betende bleibt im Wachbewusstsein ohne zu schlafen oder zu träumen. Folgt er den gegebenen Anweisungen, nimmt seine Gedankenaktivität immer mehr ab, bis es zu Momenten tiefen Schweigens kommt. Hier schwinden, wie die Erfahrungsberichte zeigen, die Relationen von Raum und Zeit. So wird zum Beispiel eine halbe Stunde wie einige Minuten erlebt. Verlässt der Betende sich – im wahrsten Sinne des Wortes – vertrauend auf den Herrn, indem er sich seiner anziehenden Liebe überlässt, wird er vom Heiligen Geist in tiefere Schichten seiner Persönlichkeit bis hinein in seine Seele geführt. Ist dieser verborgene Raum der Gottesbegegnung von allem befreit, was vor Gott keinen Bestand hat, erfährt der so Betende als Erstes eine tiefe wohltuende Ruhe für Körper, Geist und Seele. Gleichzeitig breitet sich himmlischer Friede aus.

Die Theologie der Gotteserfahrung

Aus: "365 Tage im Licht der Liebe" - Geistlich leben nach Johannes vom Kreuz
von Pfr. Dr. Peter Dyckhoff, Media Maria Verlag, Illertissen 2013

 
Wie wunderbar ist diejenige Theologie, die nicht mit menschlicher Anstrengung erworben wird. Auf der Ebene der Erfahrung, die allem Wissen und Nachdenken vorausgeht, wird derjenige, der sich dieser Theologie hingibt, gelehrt, erleuchtet und mit göttlicher Liebe erfüllt. Sie vermittelt dem Menschen als Gabe göttlicher Weisheit das erhabenste Innewerden Gottes. Die Anwege zu dieser unfassbaren Wirklichkeit kann und soll der Mensch allerdings mitgestalten und bereiten, wenn er ihrer teilhaftig werden möchte. Bei Zeiten zieht er sich in die Einsamkeit zum Beten zurück und versucht, keine neuen Eindrücke mehr in sich aufzunehmen. Die Tore der äußeren Wahrnehmung, vornehmlich der Mund und die Augen, werden geschlossen, das bewusste Denken wird eingestellt und der Betende richtet seine Innerlichkeit durch ein liebendes Aufmerken oder Anrufen des Namens Jesu Christi auf Gott. Dies geschieht ohne willentliche Anstrengung und ohne irgendeine Erwartung. Das Wunderbare, das in diesem Schweigen geschieht, ist nicht mehr in Worte zu fassen.

Philothea: Schluß und geistlicher Blumenstrauß


Aus der Philothea von Franz von Sales  /  zweiter Teil / 7. Kapitel

Beschließe die Betrachtung mit drei Dingen, die du so demütig wie möglich verrichten sollst. 

Das erste: die Danksagung. Danke Gott für die Affekte und Entschlüsse, die er dir gegeben, für seine Güte und Barmherzigkeit, die du in der Betrachtung von neuem geschaut hast.

Das zweite: die Aufopferung. Opfere Gott seine Güte und Barmherzigkeit auf, das kostbare Blut, das Leiden und Sterben, die Tugenden seines Sohnes, und in Vereinigung mit ihnen deine Affekte und Entschlüsse.

DNC: Man soll auf Gott vertrauen, wenn einen Worte verletzen

Die Nachfolge Christi  |  drittes Buch  |  Kapitel 46

1. Wenn immer wider dich gesprochen wird, vertraue auf Gott.
2. Deine Aufregung über die Worte der Menschen ist verletzte oder bedrohte Eigenliebe.
3. Fürchte die Kritik nicht; denn sie geschieht nicht ohne Gottes Zulassung.
4. Gebet um die Kraft, menschliche Kritik ertragen zu können.


Das tägliche Einüben des inneren Schweigens

aus: "365 Tage im Licht der Liebe" - Geistlich leben nach Johannes vom Kreuz
von Pfr. Dr. Peter Dyckhoff, Media Maria Verlag, Illertissen 2013

Die Bereitung der Seele für das Kommen Gottes besteht darin, sie von allem Schwerwiegenden, was nichts mit Gott zu tun hat, zu entlasten, sie zu läutern und zu reinigen, sodass Raum entsteht, in den das Licht und die Liebe Gottes einströmen können. Die Lauterkeit der Seele ist weitaus wesentlicher als alle guten Gedanken und Betrachtungen über Gott. Bei der Unvollkommenheit des Menschen wird auch die Lauterkeit der Seele immer etwas Unvollkommenes an sich haben. Selbst in tiefer Stille, in der Kontemplation und während der Anbetung werden sich immer wieder Neigungen oder Abneigungen zu Menschen und Aufmerksamkeiten, die sich auf diese oder jene vergänglichen Dinge richten, einstellen und die Ausrichtung auf Gott beeinträchtigen. Daher ist es so wichtig, täglich das Verstummen dieser Stimmen und das Schweigen einzuüben, indem wir uns mit dem Gebet der Ruhe in die Einsamkeit zurückziehen. Es wird sich ohne eine innere Bewegung ruhevolle Wachheit ausbreiten, in die hinein der Herr wirkt und zu unserem Herzen spricht.




Philothea: Dritter Teil der Betrachtung - Affekte und Entschlüsse


Aus der Philothea von Franz von Sales  /  zweiter Teil / 6. Kapitel 


Die Betrachtung weckt Regungen des Herzens im Willen, dem Sitz der Affekte: So die Liebe zu Gott und dem Nächsten, die Sehnsucht nach dem Himmel, den Eifer für das Heil der Seelen und für die Nachfolge Christi, Mitleid, Bewunderung, Freude, Furcht vor Gottes Ungnade, vor dem Gericht und der Hölle, Haß gegen die Sünde, Vertrauen in Gottes Güte und Erbarmen, Scham über das frühere Sündenleben. In diesen Affekten soll sich die Seele ergießen und entfalten, soviel es ihr nur möglich ist. Brauchst du dazu Hilfe, so nimm den ersten Band der Betrachtungen von Don Andrea Capiglia zur Hand und lies seine Vorrede, in der er zeigt, wie man seine Affekte vertieft; noch eingehender spricht davon P. Arias in seiner Abhandlung über die Betrachtung.

DNC: Man darf nicht jedem trauen, und leicht fehlt man mit seinen Worten

Die Nachfolge Christi  |  drittes Buch  |  Kapitel 45

1. Verlaß dich auf Gott allein, nicht auf Menschen.
2. Wer auf Gott vertraut, hat auch als schwacher Mensch fest gebaut.
3. Die Warnung Gottes vor Vertrauensseligkeit ist ein weiser Rat.
4. Es ist klug, vor den Menschen zu schweigen.

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