Aus der Philothea von Franz von Sales / zweiter Teil / 7. Kapitel
Beschließe die Betrachtung mit drei Dingen, die du so demütig wie möglich verrichten sollst.
Das erste: die Danksagung. Danke Gott für die Affekte und Entschlüsse, die er dir gegeben, für
seine Güte und Barmherzigkeit, die du in der Betrachtung von neuem geschaut hast.
Das zweite: die Aufopferung. Opfere Gott seine Güte und Barmherzigkeit auf, das kostbare Blut,
das Leiden und Sterben, die Tugenden seines Sohnes, und in Vereinigung mit ihnen deine Affekte
und Entschlüsse.
Das dritte: die Bitte. Bitte Gott, beschwöre ihn, daß er dir die Gnaden und Tugenden seines Sohnes
mitteile, daß er deine Affekte und Entschlüsse segne, damit du sie treu durchführen mögest. Bete
dann für die Kirche, deine Seelenhirten, deine Eltern, Freunde und andere liebe Menschen. Zum Schluß bete das Vater unser und
Gegrüßt seist du, Maria, das Gebet, das für alle Gläubigen bestimmt und allen notwendig ist.
Ich habe noch hinzugefügt, du sollst einen kleinen Blumenstrauß frommer Gedanken mitnehmen.
Ich verstehe das so: Wer in einem schönen Garten spazieren geht, nimmt gern einige Blumen mit,
um sich an ihrem Wohlgeruch zu erfreuen und sie den ganzen Tag bei sich zu haben. Wenn unser
Geist sich in einem Geheimnis ergangen hat, dann wählen wir zwei oder drei Gedanken aus, die uns
am besten gefielen, die für unseren Fortschritt am nützlichsten sind, um tagsüber öfter daran zu
denken und ihren geistigen Duft in uns aufzunehmen. Das tun wir am besten am Ort unserer
Betrachtung, indem wir dort noch eine Weile bleiben oder nachher einige Zeit allein auf- und
abgehen.