von Pfr. Dr. Peter Dyckhoff, Media Maria Verlag, Illertissen 2013
Woran kann man erkennen, dass der geistliche Weg der Hingabe zu einer Wirklichkeit führt, die jenseits des Relativen angesiedelt ist und in der Gottesbegegnung sein Ziel findet? Der Betende bleibt im Wachbewusstsein ohne zu schlafen oder zu träumen. Folgt er den gegebenen Anweisungen, nimmt seine Gedankenaktivität immer mehr ab, bis es zu Momenten tiefen Schweigens kommt. Hier schwinden, wie die Erfahrungsberichte zeigen, die Relationen von Raum und Zeit. So wird zum Beispiel eine halbe Stunde wie einige Minuten erlebt. Verlässt der Betende sich – im wahrsten Sinne des Wortes – vertrauend auf den Herrn, indem er sich seiner anziehenden Liebe überlässt, wird er vom Heiligen Geist in tiefere Schichten seiner Persönlichkeit bis hinein in seine Seele geführt. Ist dieser verborgene Raum der Gottesbegegnung von allem befreit, was vor Gott keinen Bestand hat, erfährt der so Betende als Erstes eine tiefe wohltuende Ruhe für Körper, Geist und Seele. Gleichzeitig breitet sich himmlischer Friede aus.