Empfangen durch Jakob Lorber Schrifttexterklärungen 16. Kapitel – (bezugnehmend auf Johannes 11,39) 15. Januar 1844 abends
[16,01] Schreibet die Zentralsonne nur hin, wie gewöhnlich!
[16,02] „Jesus spricht: ‚Hebet den Stein ab!‘ Es spricht zu Ihm Martha, die Schwester des Gestorbenen: ‚Herr, er riecht schon; denn er liegt vier Tage!‘“
[16,03] Wenn ihr immer so leichte Texte wählet, deren Verständnis auf den ersten Augenblick mit den Händen zu greifen ist, so kann Ich euch darüber nicht allzeit zehn volle Seiten vorsagen; denn dieser Text hat schon in seiner ersten Stellung vollkommen dasselbe in sich, was Ich euch durch den Verlauf dieses ganzen Nachtrages fortwährend handgreiflichst kundgebe.
[16,01] Schreibet die Zentralsonne nur hin, wie gewöhnlich!
[16,02] „Jesus spricht: ‚Hebet den Stein ab!‘ Es spricht zu Ihm Martha, die Schwester des Gestorbenen: ‚Herr, er riecht schon; denn er liegt vier Tage!‘“
[16,03] Wenn ihr immer so leichte Texte wählet, deren Verständnis auf den ersten Augenblick mit den Händen zu greifen ist, so kann Ich euch darüber nicht allzeit zehn volle Seiten vorsagen; denn dieser Text hat schon in seiner ersten Stellung vollkommen dasselbe in sich, was Ich euch durch den Verlauf dieses ganzen Nachtrages fortwährend handgreiflichst kundgebe.
[16,04] Auch zu euch sage Ich: Hebet den Todesstein der Welt vom Grabe eurer Liebe hinweg! Oder auf
deutsch gesagt: Trachtet nicht dadurch das Leben zu erreichen, daß ihr euch durch allerlei Bereicherungen
des Verstandes aus der Gelehrtheit der Welt versehet, sondern hebet diesen Stein hinweg, auf daß, so Ich zu
eurem Grabe komme, Meine lebendige Stimme ungehindert in euer Grab dringe und erwecke vom Tode
euren gefesselten und gebundenen Lazarus, welcher da ist euer Geist, gebunden und geknebelt von noch so
manchen Banden der Welt!
[16,05] Es tritt wohl auch da die ‚Martha‘ zu Mir, die weltbekümmerte Vernunft nämlich, und spricht: „Herr, er liegt schon vier Tage im Grabe und riecht bereits übel!“; Ich aber werde dennoch, um die Herrlichkeit Gottes zu zeigen, auch den schon vier Tage im Grabe Modernden zu einem neuen Leben erwecken, so nur der Stein hinweggewälzt sein wird.
[16,06] Also aber, wie die Martha spricht, spricht – wie schon bemerkt – auch des Menschen törichte Vernunft und sagt: „Ja, was sollen wir da tun? In unserem Knabenalter, dann als Jünglinge, darauf als Männer und auch sogar als Greise haben wir uns fortwährend mit der Welt beschäftigt; unser Geist liegt also diese vier Lebenstage hindurch im Grabe der Welt, gebunden mit ihren Banden, und riecht übel von allen Sünden, die wir diese vier Tage hindurch begangen haben!
[16,07] Wird der Herr wohl soviel Barmherzigkeit haben, daß Er uns darob offenbarlich wunderbar erweckete zum Leben? Wie können wir solches von dem Allerheiligsten erwarten, gegen dessen Gebote wir so oft gesündigt haben und haben es durch diese Sünde so weit gebracht, daß unser Geist also abgestorben ist, daß wir nicht einmal mehr wissen, ob wir einen Geist haben, und was er ist, ja nicht einmal mehr ganz vollkommen, ob in unserem Leibe eine lebendige Seele vorhanden ist oder nicht?
[16,08] Und haben wir auch einen lebendigen Geist und eine lebendige Seele, so ist aber doch sicher der Geist, wie die Seele, zu sehr in die Masse unseres Fleisches begraben und zu sehr gebunden mit dessen Banden, als daß wir je erwarten könnten, daß der Herr, der über alles Heilige, Sich so tief herablassen möchte, um diesen Lazarus in uns mit der Allmacht Seiner Stimme wieder zu erwecken und ihn dann seiner ewigen Bestimmung zuzuführen. Zudem können wir uns auch nicht leichtlich so völlig von der Welt losmachen, als daß wir solches vom Herrn erwarten könnten“.
[16,09] Dagegen aber sage Ich: Ich rufe nicht und sage: „Setzet euch gänzlich außer allen zu eurer zeitlichen Existenz notwendigen Verkehr mit der Welt!“; denn dergleichen habe Ich ja Selbst nicht getan, als Ich auf der Welt war. Ich Selbst habe in der Welt gearbeitet und habe der Welt gar viele und gute Dienste mit Meinen eigenen Händen getan. Und so sage Ich zu euch niemals: „Habet mit der Welt vollkommen nichts zu tun!“; aber das sage Ich euch:
[16,10] Den Stein, ja den schweren Stein hebet hinweg von eurem Lazarusgrabe, und ihr sollet alsbald in euch der Herrlichkeit Gottes gewahr werden! Nur geöffnet muß das Grab sein, und es werden sodann die in den Gräbern sind, Meine Stimme vernehmen und werden erweckt werden!
[16,11] Aber solange ihr den Stein nicht vom Grabe hebet, so lange seid ihr zu sehr Gefangene des Todes, und Ich kann schreien gleich einem Nachtwächter, und dennoch mag Mich euer Lazarus nicht vernehmen; denn durch den Stein dringt der Liebe Stimme nicht, weil der Stein in sich selbst das wahrhaftige Symbol aller Lieblosigkeit ist. Ein Stein kann nur durch die Stimme Meines Grimmes zertrümmert und vernichtet werden; aber Meine Liebe bedient Sich nicht eines Steines vor dem Munde statt einer Posaune.
[16,12] Solch ein Stein ist eure weltgelehrte Verstandesbegründung; sie ist fest und schwer, und es gehört viel Kraftanstrengung dazu, um sie vom Grabe wegzuheben. Aber alles dessen ungeachtet muß sie dennoch hinweg, sonst dringt Meine erweckende Stimme nicht zum toten Lazarus in euch.
[16,13] Der Stein verhindert wohl, daß die Nüstern der Welt den üblen Geruch des modernden Lazarus in euch überkommen; Ich aber sage: Wohl dem, bei dem der Stein vom Grabe gewälzt wird und dann seine Weltnüstern vom Übelgeruche des modernden Lazarus berührt werden; denn wo solches nicht vor sich gehen wird, wo der Mensch nach hinweggehobenem Steine in seinem Weltlichen nicht erschaudert in einer wahren Reue darüber, wie sein Lazarus bestellt ist, da wird Mein erweckender Ruf nicht in das Grab zu dem modernden Lazarus dringen, ihn erwecken und ihm dann lösen lassen die Bande des Todes!
[16,14] Ich meine, klarer kann man darüber wohl nimmer sprechen, und ihr habt damit zur vollkommensten Beleuchtung dieser großwichtigen Hauptsache auch mehr als ein hinreichend mächtiges Licht erhalten.
[16,15] Es hängt nun ganz von euch ab, danach zu handeln. Werdet ihr danach handeln, so werdet ihr auch die lebendige Überzeugung überkommen, daß diese Veroffenbarung nicht aus dem Munde eines Menschen, sondern aus Meinem eigenen kommt. Werdet ihr es aber nur lesen wie ein anderes Weltbuch, dann wird es für euch auch nur ein Weltbuch und wie ein Werk eines Menschen sein!
[16,16] Und mit diesen Worten schließe Ich auch diese Meine große Gabe an euch. Wollt ihr aber jedoch als außerordentlichen Nachtrag noch mehr solcher Leuchten, so überlasse Ich das eurer Liebe und eurem Begehren; Ich aber werde allzeit der freundliche Geber sein. Amen.
[16,05] Es tritt wohl auch da die ‚Martha‘ zu Mir, die weltbekümmerte Vernunft nämlich, und spricht: „Herr, er liegt schon vier Tage im Grabe und riecht bereits übel!“; Ich aber werde dennoch, um die Herrlichkeit Gottes zu zeigen, auch den schon vier Tage im Grabe Modernden zu einem neuen Leben erwecken, so nur der Stein hinweggewälzt sein wird.
[16,06] Also aber, wie die Martha spricht, spricht – wie schon bemerkt – auch des Menschen törichte Vernunft und sagt: „Ja, was sollen wir da tun? In unserem Knabenalter, dann als Jünglinge, darauf als Männer und auch sogar als Greise haben wir uns fortwährend mit der Welt beschäftigt; unser Geist liegt also diese vier Lebenstage hindurch im Grabe der Welt, gebunden mit ihren Banden, und riecht übel von allen Sünden, die wir diese vier Tage hindurch begangen haben!
[16,07] Wird der Herr wohl soviel Barmherzigkeit haben, daß Er uns darob offenbarlich wunderbar erweckete zum Leben? Wie können wir solches von dem Allerheiligsten erwarten, gegen dessen Gebote wir so oft gesündigt haben und haben es durch diese Sünde so weit gebracht, daß unser Geist also abgestorben ist, daß wir nicht einmal mehr wissen, ob wir einen Geist haben, und was er ist, ja nicht einmal mehr ganz vollkommen, ob in unserem Leibe eine lebendige Seele vorhanden ist oder nicht?
[16,08] Und haben wir auch einen lebendigen Geist und eine lebendige Seele, so ist aber doch sicher der Geist, wie die Seele, zu sehr in die Masse unseres Fleisches begraben und zu sehr gebunden mit dessen Banden, als daß wir je erwarten könnten, daß der Herr, der über alles Heilige, Sich so tief herablassen möchte, um diesen Lazarus in uns mit der Allmacht Seiner Stimme wieder zu erwecken und ihn dann seiner ewigen Bestimmung zuzuführen. Zudem können wir uns auch nicht leichtlich so völlig von der Welt losmachen, als daß wir solches vom Herrn erwarten könnten“.
[16,09] Dagegen aber sage Ich: Ich rufe nicht und sage: „Setzet euch gänzlich außer allen zu eurer zeitlichen Existenz notwendigen Verkehr mit der Welt!“; denn dergleichen habe Ich ja Selbst nicht getan, als Ich auf der Welt war. Ich Selbst habe in der Welt gearbeitet und habe der Welt gar viele und gute Dienste mit Meinen eigenen Händen getan. Und so sage Ich zu euch niemals: „Habet mit der Welt vollkommen nichts zu tun!“; aber das sage Ich euch:
[16,10] Den Stein, ja den schweren Stein hebet hinweg von eurem Lazarusgrabe, und ihr sollet alsbald in euch der Herrlichkeit Gottes gewahr werden! Nur geöffnet muß das Grab sein, und es werden sodann die in den Gräbern sind, Meine Stimme vernehmen und werden erweckt werden!
[16,11] Aber solange ihr den Stein nicht vom Grabe hebet, so lange seid ihr zu sehr Gefangene des Todes, und Ich kann schreien gleich einem Nachtwächter, und dennoch mag Mich euer Lazarus nicht vernehmen; denn durch den Stein dringt der Liebe Stimme nicht, weil der Stein in sich selbst das wahrhaftige Symbol aller Lieblosigkeit ist. Ein Stein kann nur durch die Stimme Meines Grimmes zertrümmert und vernichtet werden; aber Meine Liebe bedient Sich nicht eines Steines vor dem Munde statt einer Posaune.
[16,12] Solch ein Stein ist eure weltgelehrte Verstandesbegründung; sie ist fest und schwer, und es gehört viel Kraftanstrengung dazu, um sie vom Grabe wegzuheben. Aber alles dessen ungeachtet muß sie dennoch hinweg, sonst dringt Meine erweckende Stimme nicht zum toten Lazarus in euch.
[16,13] Der Stein verhindert wohl, daß die Nüstern der Welt den üblen Geruch des modernden Lazarus in euch überkommen; Ich aber sage: Wohl dem, bei dem der Stein vom Grabe gewälzt wird und dann seine Weltnüstern vom Übelgeruche des modernden Lazarus berührt werden; denn wo solches nicht vor sich gehen wird, wo der Mensch nach hinweggehobenem Steine in seinem Weltlichen nicht erschaudert in einer wahren Reue darüber, wie sein Lazarus bestellt ist, da wird Mein erweckender Ruf nicht in das Grab zu dem modernden Lazarus dringen, ihn erwecken und ihm dann lösen lassen die Bande des Todes!
[16,14] Ich meine, klarer kann man darüber wohl nimmer sprechen, und ihr habt damit zur vollkommensten Beleuchtung dieser großwichtigen Hauptsache auch mehr als ein hinreichend mächtiges Licht erhalten.
[16,15] Es hängt nun ganz von euch ab, danach zu handeln. Werdet ihr danach handeln, so werdet ihr auch die lebendige Überzeugung überkommen, daß diese Veroffenbarung nicht aus dem Munde eines Menschen, sondern aus Meinem eigenen kommt. Werdet ihr es aber nur lesen wie ein anderes Weltbuch, dann wird es für euch auch nur ein Weltbuch und wie ein Werk eines Menschen sein!
[16,16] Und mit diesen Worten schließe Ich auch diese Meine große Gabe an euch. Wollt ihr aber jedoch als außerordentlichen Nachtrag noch mehr solcher Leuchten, so überlasse Ich das eurer Liebe und eurem Begehren; Ich aber werde allzeit der freundliche Geber sein. Amen.