Aus "Die Nachfolge Christi" | drittes Buch | Kapitel 59
1. Ich will nur Gott; er genügt; er enttäuscht nie.
2. Gott allein hat immer nur meinen Fortschritt im Auge.
3. Ohne Gott bin ich trotz aller Güter hilflos.
4. Komm, führe mich in die ewige Heimat!
2. Gott allein hat immer nur meinen Fortschritt im Auge.
3. Ohne Gott bin ich trotz aller Güter hilflos.
4. Komm, führe mich in die ewige Heimat!
1. (Der Knecht:) Herr, was ist mir Halt und Stütze im Leben? Was von allen
Dingen unter dem Himmel bietet mir den besten Trost? Bist nicht du es, Herr,
mein Gott, "dessen Erbarmen ohne Zahl"? Wo war mir jemals wohl ohne dich?
Wann könnte es mir in deiner Gegenwart je schlecht ergehen? Lieber möchte ich
deinetwegen arm, als ohne dich reich sein. Ich ziehe es vor, mit dir über diese
Erde zu pilgern, als ohne dich den Himmel zu besitzen. Wo du bist, da ist der
Himmel, wo du nicht bist, da ist Tod und Hölle. Nach dir steht mein Verlangen,
zu dir muß ich flehen, rufen und beten. Auf niemanden kann ich mich ganz
verlassen, daß er mir in meinen Nöten Hilfe brächte, außer auf dich allein, mein
Gott. Du bist meine Hoffnung, meine Zuversicht, du mein Tröster und der
Treueste in allem.
2. "Jeder sucht das Seine" (Phil 2,21), du aber willst nur meine Rettung und
meinen Fortschritt, du lenkst alles zu meinem Besten. Wenn du mich auch
vielerlei Versuchungen und Widerwärtigkeiten unterwirfst, so ordnest du doch
all dies zu meinem Nutzen. Du pflegst auf tausenderlei Weise zu prüfen, die du
liebst. Wenn du mich einer solchen Prüfung unterziehst, schulde ich dir genau
soviel Liebe und Lob, als würde ich von dir mit himmlischen Tröstungen
überschüttet. Auf dich also, O Herr, setze ich meine ganze Hoffnung. Du bist
meine Zuflucht, und dir gebe ich anheim alles, was mich bedrückt und bedrängt;
denn was immer ich außer dir sehe, dünkt mich schwach und unbeständig.
3. Freunde nützen mir nichts, starke Helfer können mich nicht stützen, kluge Ratgeber können mir nicht gut raten, die Bücher der Gelehrten mich nicht trösten, ein kostbares Gut mich nicht retten, eine abgelegene freundliche Stätte mich nicht schützen wenn du mir nicht Beistand, Hilfe, Kraft, Trost, Belehrung und Schutz verleihst. Denn alles, was etwa Frieden und Seligkeit verheißt, ist ohne dich nichts; es bringt in Wirklichkeit kein Glück. Das Endziel alles Guten, die Höhe des Lebens und die Tiefe der Weisheit bist du. Auf dich zu vertrauen, mehr als auf andere, ist der stärkste Trost deiner Diener. Auf dich sind meine Augen gerichtet. Du bist meine Zuversicht, mein Gott, "Vater der Erbarmungen" (2 Kor 1,3).
4. Segne und heilige meine Seele mit dem Segen des Himmels, daß sie deine heilige Wohnung und der Thron deiner ewigen Herrlichkeit werde, ein Tempel deiner Glorie, der nichts enthält, was die Augen deiner Majestät beleidigen könnte. "Blicke herab auf mich nach der Größe deiner Güte und den zahlreichen Erweisen deiner erbarmenden Liebe" (Ps 51, 3), und erhöre das Gebet deines armen Knechtes, der fern von dir als Verbannter "im Lande des Todesschattens" lebt (Ps 23, 4). Beschütze und erhalte die Seele deines Knechtes in den vielen Gefahren des vergänglichen Lebens und führe sie auf dem Wege des Friedens zur Heimat des ewigen Lichtes.
Amen
3. Freunde nützen mir nichts, starke Helfer können mich nicht stützen, kluge Ratgeber können mir nicht gut raten, die Bücher der Gelehrten mich nicht trösten, ein kostbares Gut mich nicht retten, eine abgelegene freundliche Stätte mich nicht schützen wenn du mir nicht Beistand, Hilfe, Kraft, Trost, Belehrung und Schutz verleihst. Denn alles, was etwa Frieden und Seligkeit verheißt, ist ohne dich nichts; es bringt in Wirklichkeit kein Glück. Das Endziel alles Guten, die Höhe des Lebens und die Tiefe der Weisheit bist du. Auf dich zu vertrauen, mehr als auf andere, ist der stärkste Trost deiner Diener. Auf dich sind meine Augen gerichtet. Du bist meine Zuversicht, mein Gott, "Vater der Erbarmungen" (2 Kor 1,3).
4. Segne und heilige meine Seele mit dem Segen des Himmels, daß sie deine heilige Wohnung und der Thron deiner ewigen Herrlichkeit werde, ein Tempel deiner Glorie, der nichts enthält, was die Augen deiner Majestät beleidigen könnte. "Blicke herab auf mich nach der Größe deiner Güte und den zahlreichen Erweisen deiner erbarmenden Liebe" (Ps 51, 3), und erhöre das Gebet deines armen Knechtes, der fern von dir als Verbannter "im Lande des Todesschattens" lebt (Ps 23, 4). Beschütze und erhalte die Seele deines Knechtes in den vielen Gefahren des vergänglichen Lebens und führe sie auf dem Wege des Friedens zur Heimat des ewigen Lichtes.
Amen