Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3



Text des Tages: Die wilde Jagd

Empfangen durch Jakob Lorber • Himmelsgaben Band 1 - 1. Februar 1841

[41.02.01,01] Ein Nachtrag über das Besessensein! – Doch so Ich dir hier für die Menschheit Schauerliches im Vollmaße verkünden werde, so denke, daß Ich es bin, dem alle Dinge möglich sind!
[41.02.01,02] Wenn irgend bei einem Menschen, der sonst fromm und tugendhaft ist, sich böse, fremde Wesen entweder durch Gebärden, und zwar sogleich wohl erkennbar, oder auch bei besonderen Fällen, in fremdartigen Stimmen durch allerlei, mit Hohn und Spott lästernden Reden zu erkennen geben, da sie den armen Besessenen martern, schlagen und hinund herwerfen, so hat diese Erscheinung einen dreifachen Grund.

[41.02.01,03] Wenn da gefragt würde: wie kommt so ein unschuldiger Mensch zu solcher Qual, warum und wann? – da denke dir zuerst:
[41.02.01,04] Wenn ein Reh auf der Jagd erlegt worden ist, so wird nach demselben nicht mehr gejagt werden, da wird das Erlegte nach Hause getragen als Beute der Jagd. Wo aber ein Wild von den Hunden noch im Forste gewittert wird, siehe, da geben die keine Ruhe dem Wilde und verfolgen es unausgesetzt, auf daß sie es brächten vor des Jägers tödliches Gewehr, um dann wieder frisches Blut zum Lecken zu bekommen. – Und dann hat fürs dritte jeder Weidmann aber auch seine Zeit und beobachtet die Reife des Wildes und schonet es zuvor sorgsam und verhütet das Gebell der Hunde, um das Wild nicht aus dem Forste zu schrecken. Das Wild aber ist schuldlos, denn es vermag nichts zu merken von des Weidmanns Tücke. Und oft geschieht es, daß es ein dummes Wild ist und bleibet wie gefesselt im dunklen Revier des Todes und läßt sich erjagen von den Hunden und töten vom Jäger.
[41.02.01,05] Siehe hier das Bild – und wisse, daß der Fürst der Finsternis unablässig Jagd macht auf alle Menschen und sie sämtlich als das Wild seines großen Revieres betrachtet. Und war er früher nur ein Raubjäger, so hat er sich aber jetzt auf eine kurze Zeit zum Jagdinhaber aufgeworfen und weiß daher sein Wild zu schonen bis zur bestimmten Zeit, da er dann wieder eine große Treibjagd gibt, um mit reicher Beute beladen heimzukehren.
[41.02.01,06] Solche „Jagdzeiten“ aber sind vorzugsweise jene öffentlichen Belustigungen, Krieg, Zwietracht, Hurerei und dergleichen mehreres. Und da sind Tänzer, Krieger, Neider, Hurer und so fort nichts als gehetztes „Wild“. – Wohl denen, die sich noch frühzeitig vor der Hetzzeit in Mein Revier geflüchtet haben, so ihnen die Ahnung oder Meine fernrufende Stimme verkündete, was da kommen wird gar bald über den Forst des Satans! – Wehe aber den Gehetzten, wahrlich sage Ich, des Beute sie geworden sind, des sollen sie auch bleiben!
[41.02.01,07] Wehe den Musikern, die da stoßen gar eifrig Tag und Nacht in die Jagdhörner des Satans, um das Wild zu betäuben und zu hetzen zu dem tödlichen Feuerrachen des Fürsten aller Teufel! Höret, ihr getreuen Söldlinge des Satans, die ihr die Sprache des Himmels stoßet in die Posaune des Todes, euer Lohn wird groß werden im Reiche dessen, dem ihr so getreu dienet!
[41.02.01,08] Höre, du Mein Schreiber, solche können nicht besessen werden, da sie ohnehin selbst zum Jagdgefolge des Satans gehören. O zweifle nicht, daß es also ist, denn die Tanzmusik ist eine trügerisch feine Stimme des Satans und gleichet dem Gesange der Sirenen, von dem die Alten gar weise fabelten. Wer aber solche Stimme führt, ist kein Besessener mehr, sondern einer, der da selbst fangt und Besitz ergreift.
[41.02.01,09] Wehe euch Tanzmeistern und Vortänzern, Ballgebern und Ballmeistern, auch ihr gehöret gleich den Musikern zum Jagdgefolge des Satans und seid wohl brauchbare Schuß- und Treib-Teufel selbst! Euch brauche Ich nicht euren Lohn für dereinst auszusprechen, denn in dessen Amte ihr stehet, der wird euch euren Sold schon ohnehin wohl ausgemessen haben! Ihr seid fleißige und gar treue Diener eures Herrn; jeder Arbeiter aber ist ja seines Lohnes wert! Und so könnet ihr wahrlich ganz vollkommen versichert sein, daß ihr dereinst, und zwar bald schon in der letzten Zeit der großen Lohn- und Preisverteilung durchaus nicht zu kurz kommen werdet! Denn wahrlich, es wird da gehen nach Meinem Ausspruche, und der möchte euch wohl ein sicherer Bürge dieser Verheißung sein!
[41.02.01,10] Siehe, du Mein Schreiber, auch diese sind und werden nicht besessen, sondern überdenke diese Art Menschen wohl, und du wirst gar bald finden, daß sie nichts als Mammons wohlgeschmeidige Diener sind, denen es mit wohlleserlicher Schrift auf die Stirne geschrieben steht: „Erlaubet es uns und gebt uns Geld, und wir wollen euch die ganze Welt vergiften und Tanzsäle errichten, in denen Sonnen ihren Auf- und Niedergang feiern mögen und Erden gleich Erbsen herumkugeln!“ O siehe, für so große und herrliche Pläne wird dereinst ja auch ein gar großer Preis und Lohn folgen müssen! Denn wahrlich, an solchen großdenkenden Geistern leidet der Himmel die größte Armut!
[41.02.01,11] Wehe euch Schülern solcher Meister! – Wahrlich, Ich sage euch, der Fürst der ewigen Nacht hat eure Namen getreu eingetragen in sein großes Buch des Todes. Und der Engel Meiner Gnade hat dafür gleichzeitig dieselben ausgelöscht aus Meinem Buche des Lebens. Und darob werdet ihr einst zu denjenigen gezogen werden, die da sagen werden: „Herr, Herr, wir haben ja Deinen Namen angerufen, wir haben geglaubt, daß Du der lebendige Sohn Gottes bist, haben wir auch keine Wunderfrüchte des Glaubens getragen, so haben wir aber doch geglaubt und waren Zeugen Deiner Gnade und wirkten in der Macht Deines Namens all unser Tun, da wir wohl wußten, daß ohne Deinen Willen ja nicht einmal ein Sperling vom Dache zu fallen vermag!“
[41.02.01,12] Ich aber werde dann so frei sein und werde ihnen keck und trockenweg entgegnen: „Weichet von Mir, ihr Verfluchten und Gehetzten, Ich habe euch noch nie als Mein Eigentum erkannt: Meint ihr, daß Ich ein Räuber und Dieb bin und Mir fremdes Wild zueignen möchte!? Das sei ferne! Dem ihr zu eigen geworden seid, dahin kehret, damit euch euer Preis werde! Denn Ich kenne euren Inhaber, und Meine Gerechtigkeit gehet weiter als ihr es denket. Und darob soll des Satans sein, was er sich erworben hat, und Mein das nur, was von Meiner Stimme gelockt, früh genug Mein Revier betreten hat.
[41.02.01,13] Es soll dereinst der große Fürst des Todes, dem ihr euch zu eigen gemacht habt, keine Sache wider Mich haben, als wäre Ich je ungerecht gegen ihn gewesen. Sondern da soll dann das Seinige ewig sein und das Meinige ewig Mein verbleiben – und zwar das Seine in des Gerichtes und aller Verdammnis Feuerqual mit und bei und in ihm, wie das Meinige in des Lebens höchster Seligkeit und Wonne mit, bei und in Mir!“
[41.02.01,14] Siehe, du Mein Schreiber, diese „Schüler“ gehören schon zu den Besessenen. Denn wer da besitzt das Gebiet, dessen ist auch das, was darauf Wohnung macht. – So aber jemand zur rechten Zeit der Freilassung, welche die kurze irdische Lebenszeit ist, das böse Gebiet freiwillig und gänzlich verläßt und kommt zu Mir, um auf Meinem Revier Wohnung zu machen, den werde Ich aufnehmen und ihn zu Meinem Eigentume machen. Und Ich werde Mein Gebiet wohl zu verschanzen wissen vor den Feinden und (unbußfertigen,) gehetzten Überläufern, auf daß Mein Gebiet ein geheiligtes bleibe und Meine Einwohner völlig gesichert seien.
[41.02.01,15] Höret aber alle, ihr Gehetzten, das ist Meine Stimme: Wahrlich, sage Ich euch, ihr werdet nicht hineingelassen werden auf eurer Flucht in Mein Gebiet! Denn dessen Name einmal eingetragen wurde ins Buch des Todes, für den werde Ich nimmerdar streiten und widerrechten! Denn es soll ewig das Recht des Grundbuches von Mir gar sehr berücksichtigt werden.
[41.02.01,16] Zu dieser Klasse sollen auch gerechnet sein alle Mode- und Luxushändler, alle die Fabrikanten solcher Scheusalsdinge des Satans und auch alle jene, die dergleichen anrühmen, verteidigen, gutheißen und sogar oft wohlmeinend fördern, wie auch alle jene, die daran teilnehmen und Geschmack daran finden. Und so auch wehe dereinst jenen, die dergleichen wohl verhindern mochten und es nicht taten aus zeitlichen Intressen! Alle diese sollen nie zu Meinem Eigentume werden, wie auch jene nicht, die diesem Worte nicht glauben werden, daß sie gerettet werden möchten.
[41.02.01,17] O zweifle nicht, du Mein Schreiber! Es ist also! Und es werden einst
gar viele kommen hin zu Meinem Gebiete und werden da ohne innere Buße Meinen Namen anrufen. Aber wahrlich sage Ich dir, sie werden nicht hineingelassen werden. Und siehe, da wird dann viel Lästerns und Verwünschens vorkommen und werden sich da viele anklammern an das Holz Meines Forstes, um es aus Rache zu verderben. Allein das Mark Meines festen Holzes werden sie nimmer erreichen. Und so Ich alsobald die Bäume Meines Forstes werde reinigen lassen, siehe, da bin Ich ein guter Förster und werde die Äste schon wieder zurechtbringen.
[41.02.01,18] Und daß Ich solches dulde und Selbst aber keine Eingriffe in des andern Eigentum mache, geschieht, daß dereinst, wie schon gesagt, Mein Feind Mich nicht der leisesten Ungerechtigkeit beschuldigen kann. Daher suche Ich auch niemanden mit Zwang und Gewalt und will nicht jemanden bereden zu Mir, sondern wer da kommt, Mich suchet und pochet an der Türe Meines Gebietes zur rechten Zeit, und zwar laut schreiend und mit aller Gewalt pochend und reißend an der Türe Meines Gebietes, dem will Ich die Türe öffnen und ihn wohl aufnehmen.
[41.02.01,19] Aber wer da zur rechten Zeit nicht kommen und nicht schreien und gewaltsam pochen und reißen wird an der Türe, wahrlich sage Ich dir, um dessen Besitz werde Ich mit Meinem Feinde nicht rechten, sondern was da kommen wird über Meinen Feind, wird auch kommen über sein erworbenes Eigentum!
[41.02.01,20] Wie aber da gekommen ist der Tod durch den Einen und wieder das Leben durch den Einen – so wird am Ende auch das Gericht gehalten werden gegen jenen Einen und alles wird gerichtet werden durch diesen Einen! – So aber der Fürst der Welt gerichtet wird von dem ewigen Sohne des Vaters, da wird dann auch all sein Eigentum gerichtet werden mit und in ihm. Denn so ihr einen Verbrecher richtet, richtet ihr da nicht zugleich dessen Eingeweide? Und wird sich ein Glied lebend erhalten, wenn der Verbrecher getötet wird?! – Siehe, desgleichen wird auch dereinst, und zwar nicht gar zu lange mehr, geschehen!
[41.02.01,21] Überdenket wohl, was Ich hier gesagt habe! Ich habe noch vieles verschwiegen, doch lasset das Überflüssige! Es soll da noch ein Nachtrag folgen!


 – Amen. – 

Das sage Ich, die Ewige Liebe! 

Amen.




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