Empfangen durch Jakob Lorber Himmelsgaben 1.400524.1-9
1. Als euer guter, heiliger Vater habe Ich allezeit Freude, so ihr euch in
was immer für Anliegen an Mich wendet. Nur müßt ihr Mich nicht um
irgendein närrisches Zeug fragen, worauf Ich euch dann keine Antwort
geben möchte, da es unsinnig wäre, euch in einem Irrtum oder Aberglauben
zu bestärken.
2.
Solche Fragen aber sind die über Zeitbestimmungen nach Jahr, Tag und
Stunde! – Denn seht, Ich bestimme nie eine Zeit zu etwas, sondern handle
allezeit nach der Beschaffenheit der Umstände bei den Menschen, und
zwar als Vater bei den Kindern und als Gott bei den (Welt-)Menschen.
Müßte Ich denn nicht grausam sein, so Ich sagen würde: „Im nächsten
Jahre werde Ich Mein Gericht über euch losbrechen lassen“ – und täte es
bestimmt, auch so ihr euch von Grund aus bessern würdet!? – Nun,
urteilet selbst! – Und täte Ich es nicht, wäre Ich dann nicht ein barer
Lügner!? Und wie vertrüge sich das mit Meiner Liebe und Meiner
Heiligkeit?
3.
Aus dieser wahren Ursache lasse Ich alle prophetischen Zeitbestimmer
und Zeitrechner anrennen und am Ende zuschanden werden. Und so werde
also nicht Ich, sondern werden die Menschen durch ihr Tun die Zeit
unbewußt bestimmen. Und Ich werde dann kommen wie ein Dieb, wann sie es
am wenigsten gedenken werden.
4.
Eine zweite solche närrische Frage ist: Durch was für ein Opfer Ich zu
etwas zu bewegen wäre? – Seht, eine solche Frage tut Mir weh von Meinen
Kindern, dieweil Ich daraus erkenne, daß sie Mich noch für eine Art
Götzen ansehen, statt in aller Wahrheit und Liebe für ihren einzig
guten, heiligen Vater, der von euch nichts will als eure kindliche
Liebe. – Eure kindliche Liebe, das ist das einzige Opfer, daran Freude
hat euer Vater und größtes Wohlgefallen euer Gott!
5.
Doch was die Rekrutierung betrifft, so ist sie der Weltübel größtes
nicht, sondern nur eine Folge der Weltliebe – und somit mehr als Folge
anzusehen denn als das eigentliche Böse selbst. Und so auch der
Soldatenstand, welcher dauern wird, so lange, wie das Welttum aus der
Eigenliebe der Menschen ... Daher sollt ihr euch nicht so viel daraus
machen der Rekruten wegen. Denn seid vollkommen versichert, daß Meine
Kinder nie Waffen tragen sollen, denn Ich bin ihre Waffe gegen alles
Übel. Und so sie auch tun müßten gleich den Weltkindern, was nur selten
geschehen wird und kann, so glaubet Mir, Ich werde auch da ihr Vater
sein und ein starker Gott, ihnen zur scharfen, unbesiegbaren Waffe.
6.
Sehet, es liegt sehr wenig daran, was ihr da waret auf der Welt, ob
Landleute, ob Bürger der Städte, ob Soldaten, ob Fürsten, Könige und
Kaiser. Sondern darauf kommt es an, wie ihr es waret – aus Eigenliebe
oder aus Nächstenliebe oder aus Meiner Liebe in euch (d.h. aus Liebe zu
Mir und daraus) zu den Nächsten. Danach wird sein euer Leben in der
Ewigkeit.
7.
Daß da im Soldatenstande wenig Religion anzutreffen ist, das weiß Ich
wohl, auch daß dort die Ausschweifungen offenbar ärger sind als bei dem
Bürgerstande. Aber dafür ist auch die Schuldstrafe strenger als die der
Bürger. Und so wird doch manches verhütet, was bei dem Bürger oft freien
Lauf hat.
8.
Übrigens ist Mir die Religion, wie sie im allgemeinen unter euch ist,
ebensogut wie gar keine. Denn wo nichts ist, da läßt sich noch etwas
errichten, was da gut sein kann. Wo aber nur Schlechtes ist, da hat
wenig Gutes mehr Platz. Alles Weltliche aber ist zugleich Höllisches und
daher auch angefüllt mit allerlei Grausamkeiten, deren Lohn früher oder
später nicht unterm Wege bleiben wird, so beim Bürger wie beim
Soldaten.
9.
Jedoch Meine Kinder sollen sich um nichts sorgen! Denn Ich habe den
Unterdrückten und Notleidenden vieles zu geben, so sie nur zu Mir kommen
wollen. Und die da auf der Welt Meinetwegen etwas verloren haben, so
oder so – die werden es unendlichfältig wiederfinden dereinst im Schoße
ihres guten, heiligen Vaters. – Amen.