Aus "Die Nachfolge Christi" von Thomas von Kempen | Erstes Buch | Anleitung zum geistlichen Leben | Kapitel 8
1. Nicht so vertrauensselig.
2. Täusche dich nicht.
1. Öffne nicht jedem Menschen dein Herz (Sir 8,19), doch mit einem weisen, gottesfürchtigen Menschen besprich deine Sache. Mit jungen Leuten und mit Fremden laß dich weniger ein. Schmeichle nicht den Reichen, und erscheine nur selten vor Großen. Suche deine Gesellschaft und Unterhaltung bei den bescheidenen, einfachen und ausgeglichenen Menschen, und sprich mit ihnen über das, was zum Guten anregt. Sei nicht allzu vertraulich mit dem anderen Geschlecht, alle guten Frauen aber empfiehl insgesamt dem Herrn. Wirklich vertraut sei nur mit Gott und mit seinen Engeln, dem Bekanntsein unter Menschen aber gehe aus dem Wege.
2. Liebe soll man zu allen haben, Vertraulichkeit aber ist nicht zuträglich. Zuweilen kommt es vor, daß ein Unbekannter einen sehr guten Ruf besitzt; siehst du ihn aber aus der Nähe, verliert er seinen Glanz in deinen Augen. Manchmal dünkt uns, andere fänden Gefallen an unserer Gesellschaft, doch sind wir schon auf dem Wege, ihnen zu mißfallen, weil sie unsere Schwäche entdecken.
1. Nicht so vertrauensselig.
2. Täusche dich nicht.
1. Öffne nicht jedem Menschen dein Herz (Sir 8,19), doch mit einem weisen, gottesfürchtigen Menschen besprich deine Sache. Mit jungen Leuten und mit Fremden laß dich weniger ein. Schmeichle nicht den Reichen, und erscheine nur selten vor Großen. Suche deine Gesellschaft und Unterhaltung bei den bescheidenen, einfachen und ausgeglichenen Menschen, und sprich mit ihnen über das, was zum Guten anregt. Sei nicht allzu vertraulich mit dem anderen Geschlecht, alle guten Frauen aber empfiehl insgesamt dem Herrn. Wirklich vertraut sei nur mit Gott und mit seinen Engeln, dem Bekanntsein unter Menschen aber gehe aus dem Wege.
2. Liebe soll man zu allen haben, Vertraulichkeit aber ist nicht zuträglich. Zuweilen kommt es vor, daß ein Unbekannter einen sehr guten Ruf besitzt; siehst du ihn aber aus der Nähe, verliert er seinen Glanz in deinen Augen. Manchmal dünkt uns, andere fänden Gefallen an unserer Gesellschaft, doch sind wir schon auf dem Wege, ihnen zu mißfallen, weil sie unsere Schwäche entdecken.