Carl Welkisch |
Dann sind die Liebenden innerlich auch immer mit Gott verbunden und die Herzensliebe wird die Sexualität mehr und mehr durchdringen und das Triebhafte verwandeln. Dadurch werden sich beide mit der Zeit aufwärts entwickeln.
Nach den Einsichten Carl Welkischs besteht der Mensch aus den drei Wesensschichten Geist, Seele und Leib.
Der individuelle Geist ist die ursprüngliche Schöpfung Gottes und
der eigentliche Träger der Persönlichkeit, „Geist vom Geiste Gottes”. In
Ausübung der uns von Gott zum Geschenk gemachten Willensfreiheit haben
sich viele Geistwesen bereits vorgeburtlich in der geistigen Präexistenz
von der Liebe Gottes entfernt (Sündenfall im Paradies). Dadurch hat die
Ebenbildlichkeit mit Gott eine mehr oder minder grosse Einbusse
erlitten. Durch den - nach der Erfahrung Carl Welkischs - nur einmal
möglichen Weg durchs irdische Dasein in voller Eigenständigkeit kann der
Mensch die verlorene geistige Stufe wiedererlangen.
Die Seele ist ein feinstofflicher Körper, der im Aussehen unserem
materiellen Körper gleicht. Unser vordergründiges Fühlen und Denken ist
in der Regel seelisch bestimmt, nur in Momenten der tieferen Liebe, des
innerlichen Erhobenseins oder auch als Stimme seines Gewissens wird der
Geist spürbar. Die menschliche Seele ist - so Carl Welkisch im Einklang
mit den Mystikern Jakob Böhme und Jakob Lorber - die Endstufe einer
Aufwärtsentwicklung des Seelischen vom Mineral-, Pflanzen- und Tierreich
bis hoch zur Seele des Menschen. Diese Seelenwanderung ist nicht zu
verwechseln mit der Wiedergeburt oder Reinkarnation.
Der Leib ist unser sichtbarer Körper. Ohne ihn und ohne das
Bindeglied der Seele könnte der Geist in dieser Welt nicht wirken. Der
irdische Leib ist unveräusserlicher Bestandteil der Gesamtpersönlichkeit
„Mensch” und als solcher genauso wie die Seele zur Vergeistigung und
Auferstehung berufen. Das bedeutet, dass die Materie wieder ins Geistige
erhoben und zurückgeführt werden soll.
Geist, Seele und irdischer Leib sollen durch den Prozess der
Wiedergeburt, in dem die Gottesliebe von innen nach aussen den ganzen
Menschen durchdringt und heiligt, zu einer Einheit verschmelzen. Diese
Entwicklung vollzieht sich hier im Irdischen bei fast allen Menschen
gottgewollt nur bis zu einer gewissen Stufe. Das, was im Erdenleben
nicht erreicht wird, kann der Einzelne im Jenseits mit göttlichem
Beistand allmählich nachholen.
Carl Welkischs von Gott erteilte Aufgabe war es, die Einheit von
Geist, Seele und Leib schon in seinem Erdenleben zu erreichen, die er
auch als Vergeistigung von Seele und Leib bezeichnete. Er ist damit ein
Bahnbrecher für die heutige Zeit und für künftige Generationen. Es ist
das Ziel, dass der Rückweg zu Gott durch seine Wegbereitung leichter und
schneller vonstatten gehen soll. Er sollte keine neuen Lehren bringen,
auch keine neue Gemeinschaft in irgendeinem Sinne gründen. Das
Aussergewöhnliche und vollkommen Neue bestand darin, schon zu Lebzeiten
die göttliche Liebe bis ins Äusserste der Materie zur vollen Auswirkung
gelangen zu lassen. So wurde er als Stellvertreter der Menschheit vor
Gott fähig zum Erleben Gottvaters in der Materie des irdischen Leibes.
Jeder einzelne Mensch trägt alle Elemente der Schöpfung in sich.
Aufgabe des Menschen ist es, in voller Freiheit und Eigenständigkeit die
Gottesliebe in sich aufzunehmen, wie dies Carl Welkisch als Mystiker
erlebte. Er soll sich vergeistigen, um damit die gefallene Schöpfung
erlösen zu helfen. Gott braucht die Mitwirkung des Menschen, um die
Schöpfung aus ihrem gottfernen Zustand zu erlösen. Genauso aber braucht
der Mensch Gott und dessen erlösende Liebe, um selbst zu einem echten
Gotteskind heranreifen zu können.
Quelle: Geistfeuer Verlag