Empfangen durch Jakob Lorber Schrifttexterklärungen 6. Kapitel – (bezugnehmend auf Matthäus 28,17)
29. Dezember 1843 abends
[06,01] Auch hier habt ihr wieder die freie Wahl eines Textes; wählet daher, und wir wollen sehen, ob er auch als Zentralsonne für diese unsere vorliegende Sache taugt.
[06,02] „Und da sie Ihn sahen, beteten sie Ihn an; einige aber zweifelten.“
[06,03] Ihr habt diesen Text bestimmt und habt damit auch schon wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Fürwahr, es könnte dieser Text für eine Hauptzentralsonne angesehen werden!
[06,04] „Als sie Ihn sahen, beteten sie Ihn an.“ Wen sahen sie denn, und womit sahen sie Ihn, und wie beteten sie Ihn an?
[06,05] Sie sahen Mich, den Herrn. Womit denn? Mit ihren Augen. Und wie beteten sie Mich an? Mit ihrem Munde. Warum beteten sie Mich denn an? Weil sie durch das Wunder wußten, wer Ich bin; sie wußten nämlich, daß Ich der Herr bin. Woher wußten sie aber das? Sie wußten das durch Meine Lehre, und durch Meine Taten, und durch das Wunder Meiner Auferstehung.
[06,06] Nun wollen wir sehen, ob ihr nicht desgleichen tut!
[06,07] Ihr sehet Mich zwar nicht mit euren Augen, aber desto mehr sehet ihr Mich mit euren Ohren und mit den Augen der Seele, welche da sind euer gutes Verständnis. Denn das Sehen mit den Augen ist wohl das wenigste, weil die Bilder, die in dasselbe fallen, sehr flüchtig sind und keinen Bestand nehmen. Das alte Sprichwort ist richtig: „Aus den Augen, aus dem Sinn!“
[06,08] Aber was ihr wahrnehmet mit den Ohren, ist schon bleibender; denn ein vernommenes Wort könnt ihr zu jeder Zeit so getreu wiedergeben, wie ihr es vernommen habt. Aber versuchet dasselbe auch mit einem geschauten Objekt. Selbst einem sehr gewandten Bildner oder Maler wird es nicht leichtlich gelingen, ein geschautes Objekt so getreu wiederzugeben, wie er es geschaut hat.
[06,09] Aber Objekte, Bilder und Begriffe, die das Ohr aufgenommen hat, bleiben haften, und das überaus getreu; und dieser Treue zufolge könnt ihr reden, und das in verschiedenen Zungen, und könnt das einmal Gehörte oder Gelesene, ja selbst das Geschaute getreu wiedergeben, wie ihr es gehört, gelesen und geschaut habt, und das nach längeren Zeiträumen noch ohne die geringste Verwischung des Eindruckes, – während ihr zufolge eures Augenlichtes nicht einmal ein vor euch liegendes Bild also getreu nachzuzeichnen imstande seid, wie ihr es erschauet.
[06,10] Daraus aber geht doch klar hervor, daß das Schauen mit dem Ohr ums unvergleichliche bei weitem höher steht als das Schauen mit dem Auge. Also steht das auch viel höher, den Ton eines Wortes verständlich zu hören, als die äußere Form eines Bildes zu beschauen.
[06,11] Ein Blinder kann gar wohl ein Weiser sein, aber ein Stummer wird es nicht leichtlich dahin bringen; denn die Stummheit ist die gewöhnliche Folge der Taubheit. Und dennoch haben die Stummen gewöhnlich ein viel schärferes Auge, als die da hören und darum nicht stumm sind.
[06,12] Aus dem geht wieder hervor, daß das Schauen mit dem Ohr bei weitem höher steht als das Schauen mit dem Auge. Das Schauen mit dem Auge kann jemand wohl entzücken und überraschen, besonders wenn Objekte von großer Seltenheit zum Vorschein kommen; aber die Lehre nimmt nur das Ohr auf.
[06,13] Aus dem geht also wieder hervor, daß es besser ist zu hören, als zu sehen. Denn was durch das Gehör eingeht, das erleuchtet und ordnet den Verstand; was aber durch das Auge eingeht, das verwirrt denselben nicht selten gar gewaltig.
[06,14] Wenn zum Beispiel das weibliche Geschlecht nur von fernher von einer neuen Modekleidertracht etwas hören würde, aber nie etwas davon zu Gesichte bekäme, da bliebe ihr Sinn geordnet, und es ließe sich nicht leichtlich ein Frauenzimmer eine neue törichte Mode auf den Leib hängen; wenn sie aber dazu Bilder zu Gesichte bekommt, so verwirren diese den guten, einfachen Sinn und machen aus dem Weibe gar bald eine eitel törichte Putzdocke, die Mir ärgerlicher ist als zehntausend Tollhäusler.
[06,15] Aus dem geht wieder hervor, um wie vieles in jeder Hinsicht das Hören besser ist als das Sehen.
[06,16] Also aber sehet ihr Mich auch täglich, und das durch das Ohr eures Leibes, so ihr Mein Wort leset, und durch das Ohr eurer Seele, welches ist euer besseres Verständnis; und weil ihr Mich also sehet, wie Ich auch bei euch auferstehe, so erkennet ihr Mich gar wohl und betet Mich auch an, und das mit eurem Verständnisse und danach auch mit eurem Munde.
29. Dezember 1843 abends
[06,01] Auch hier habt ihr wieder die freie Wahl eines Textes; wählet daher, und wir wollen sehen, ob er auch als Zentralsonne für diese unsere vorliegende Sache taugt.
[06,02] „Und da sie Ihn sahen, beteten sie Ihn an; einige aber zweifelten.“
[06,03] Ihr habt diesen Text bestimmt und habt damit auch schon wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Fürwahr, es könnte dieser Text für eine Hauptzentralsonne angesehen werden!
[06,04] „Als sie Ihn sahen, beteten sie Ihn an.“ Wen sahen sie denn, und womit sahen sie Ihn, und wie beteten sie Ihn an?
[06,05] Sie sahen Mich, den Herrn. Womit denn? Mit ihren Augen. Und wie beteten sie Mich an? Mit ihrem Munde. Warum beteten sie Mich denn an? Weil sie durch das Wunder wußten, wer Ich bin; sie wußten nämlich, daß Ich der Herr bin. Woher wußten sie aber das? Sie wußten das durch Meine Lehre, und durch Meine Taten, und durch das Wunder Meiner Auferstehung.
[06,06] Nun wollen wir sehen, ob ihr nicht desgleichen tut!
[06,07] Ihr sehet Mich zwar nicht mit euren Augen, aber desto mehr sehet ihr Mich mit euren Ohren und mit den Augen der Seele, welche da sind euer gutes Verständnis. Denn das Sehen mit den Augen ist wohl das wenigste, weil die Bilder, die in dasselbe fallen, sehr flüchtig sind und keinen Bestand nehmen. Das alte Sprichwort ist richtig: „Aus den Augen, aus dem Sinn!“
[06,08] Aber was ihr wahrnehmet mit den Ohren, ist schon bleibender; denn ein vernommenes Wort könnt ihr zu jeder Zeit so getreu wiedergeben, wie ihr es vernommen habt. Aber versuchet dasselbe auch mit einem geschauten Objekt. Selbst einem sehr gewandten Bildner oder Maler wird es nicht leichtlich gelingen, ein geschautes Objekt so getreu wiederzugeben, wie er es geschaut hat.
[06,09] Aber Objekte, Bilder und Begriffe, die das Ohr aufgenommen hat, bleiben haften, und das überaus getreu; und dieser Treue zufolge könnt ihr reden, und das in verschiedenen Zungen, und könnt das einmal Gehörte oder Gelesene, ja selbst das Geschaute getreu wiedergeben, wie ihr es gehört, gelesen und geschaut habt, und das nach längeren Zeiträumen noch ohne die geringste Verwischung des Eindruckes, – während ihr zufolge eures Augenlichtes nicht einmal ein vor euch liegendes Bild also getreu nachzuzeichnen imstande seid, wie ihr es erschauet.
[06,10] Daraus aber geht doch klar hervor, daß das Schauen mit dem Ohr ums unvergleichliche bei weitem höher steht als das Schauen mit dem Auge. Also steht das auch viel höher, den Ton eines Wortes verständlich zu hören, als die äußere Form eines Bildes zu beschauen.
[06,11] Ein Blinder kann gar wohl ein Weiser sein, aber ein Stummer wird es nicht leichtlich dahin bringen; denn die Stummheit ist die gewöhnliche Folge der Taubheit. Und dennoch haben die Stummen gewöhnlich ein viel schärferes Auge, als die da hören und darum nicht stumm sind.
[06,12] Aus dem geht wieder hervor, daß das Schauen mit dem Ohr bei weitem höher steht als das Schauen mit dem Auge. Das Schauen mit dem Auge kann jemand wohl entzücken und überraschen, besonders wenn Objekte von großer Seltenheit zum Vorschein kommen; aber die Lehre nimmt nur das Ohr auf.
[06,13] Aus dem geht also wieder hervor, daß es besser ist zu hören, als zu sehen. Denn was durch das Gehör eingeht, das erleuchtet und ordnet den Verstand; was aber durch das Auge eingeht, das verwirrt denselben nicht selten gar gewaltig.
[06,14] Wenn zum Beispiel das weibliche Geschlecht nur von fernher von einer neuen Modekleidertracht etwas hören würde, aber nie etwas davon zu Gesichte bekäme, da bliebe ihr Sinn geordnet, und es ließe sich nicht leichtlich ein Frauenzimmer eine neue törichte Mode auf den Leib hängen; wenn sie aber dazu Bilder zu Gesichte bekommt, so verwirren diese den guten, einfachen Sinn und machen aus dem Weibe gar bald eine eitel törichte Putzdocke, die Mir ärgerlicher ist als zehntausend Tollhäusler.
[06,15] Aus dem geht wieder hervor, um wie vieles in jeder Hinsicht das Hören besser ist als das Sehen.
[06,16] Also aber sehet ihr Mich auch täglich, und das durch das Ohr eures Leibes, so ihr Mein Wort leset, und durch das Ohr eurer Seele, welches ist euer besseres Verständnis; und weil ihr Mich also sehet, wie Ich auch bei euch auferstehe, so erkennet ihr Mich gar wohl und betet Mich auch an, und das mit eurem Verständnisse und danach auch mit eurem Munde.
[06,17] Nun aber frage Ich: War das von seiten derjenigen, die Mich da nach der Auferstehung sahen und
anbeteten, auch schon genug, um dadurch das ewige Leben zu überkommen?
[06,18] Die drei Fragen, welche Petrus von Mir empfing, ob er Mich liebe, zeigen mehr als hinreichend, daß das alleinige Sehen und das Anbeten danach noch nicht genügt, einzunehmen Mein Reich und das ewige Leben mit ihm, – so wie es nicht genügt, allein zu sagen: „Herr, Herr!“
[06,19] Geradeso aber schauet auch ihr Mich, so ihr Mein Wort leset, und betet Mich auch an durch das Verständnis und durch die Aufmerksamkeit, mit welcher ihr Mein Wort leset. Also könnet auch ihr sagen: „Wir sehen Dich und beten Dich an!“
[06,20] Aber Ich erscheine noch einmal und frage euch Petrusse nicht nur dreimal, sondern zu öfteren Malen: „Liebet ihr Mich?“ – Da sagt euer Mund: „Ja!“ – Aber wenn Ich so recht genau in euer Herz blicke, da erschaue Ich dasselbe gar nicht selten wie einen verdrießlichen Herbsttag, in allerlei schmutzige Weltnebel verhüllt, und Ich mag dann vor lauter Nebeln nicht erschauen, ob dieses Ja wohl im Ernste im Grunde eurer Herzen geschrieben steht mit glühender Schrift. Es mag ja sein, daß es drinnen geschrieben ist; aber warum so viele Nebel, die das Herz nicht selten so sehr verdüstern, daß man diese lebendige Inschrift der Liebe zu Mir nicht wohl ausnehmen kann?!
[06,21] Weg also mit diesen Nebeln! Weg mit der alleinigen Anschauung und Anbetung, damit diese Inschrift, welche ein Werk der Tätigkeit nach dem Worte ist, vollends lebendig ersichtlich wird – und Ich Selbst am Ende zufolge des stets heller werdenden Lichtes dieser geheiligten lebendigen Inschrift in eurem Herzen!
[06,22] Was nützt sonach das viele Lesen und Verstehen, wenn die Tat ausbleibt? Was nützt Sehen und Anbeten, aber sich dabei fortwährend fragen lassen: „Petrus, liebst du Mich?“
[06,23] Magdalena sah Mich auch; aber Ich fragte sie nicht: „Magdalena, liebst du Mich?“ Ich mußte sie vor lauter Liebe nur abhalten; denn nur gar zu mächtig erwachte sofort beim ersten Anblick ihre Liebe zu Mir. „Rühre Mich nicht an!“, mußte Ich zu der sagen, deren Herz beim ersten Anblick in den hellsten Flammen aufloderte.
[06,24] Aber zum Thomas mußte Ich sagen: „Lege deine Hände in Meine Wundmale!“, und den Petrus mußte Ich fragen, ob er Mich liebe. Da wäre das „Rühre Mich nicht an!“ nicht wohl angewendet gewesen; denn weder im Petrus und noch weniger im Thomas pochte ein Herz Magdalenens Mir entgegen.
[06,25] Also brauche Ich auch zu euch nicht zu sagen: „Rühret Mich nicht an!“, sondern Ich sage zu euch mehr noch wie zu einem Thomas: „Leget gleichsam nicht nur eure Hände in Meine Wundmale, sondern leget eure Augen, Ohren, Hände und Füße in alle Meine Schöpfung, in alle Meine Himmel und in alle Meine euch enthüllten Wunder des ewigen Lebens, und glaubet dann, daß Ich es bin, der euch solches gibt! Und Ich verlange darum nichts, als daß ihr Mich liebet!“
[06,26] Aber da sehe Ich denn immer noch den Petrus am Ufer des Meeres in euch, der sich fortwährend fragen läßt: „Petrus, liebst du Mich?“ Denn Petrusse seid ihr wohl in eurem Glauben, aber noch lange keine Magdalenen und keine Johannesse, den Ich auch nicht fragte, ob er Mich liebe; denn Ich wußte wohl, warum er Mir folgte, wenn Ich auch zu ihm nicht sagte wie zum Petrus: „Folge Mir!“
[06,27] Petrus folgte Mir, weil Ich ihn Mir folgen hieß; Johannes aber folgte Mir, weil ihn sein Herz dazu trieb. Was wohl dürfte hier besser sein?
[06,28] Petrus ward eifersüchtig auf Johannes, weil er ihn für geringer achtete als sich selbst; Johannes aber ward von Mir verteidigt, und ihm ward auch im selben Moment das Bleiben zugesichert, und das ist mehr als das „Folge Mir!“ Denn besser ist, zu dem Ich sage: „Bleibe, wie du bist!“, als daß Ich ihm gebiete, Mir zu folgen.
[06,29] Also ist auch die wahre, tätige Liebe besser als Glauben, Schauen und Anbeten und besser als von Mir viel lesen, viel verstehen, aber dafür wenig lieben!
[06,30] Ich meine, das wird auch wieder klar sein; aber darum dennoch nächstens der Zentralsonnen mehr!
[06,18] Die drei Fragen, welche Petrus von Mir empfing, ob er Mich liebe, zeigen mehr als hinreichend, daß das alleinige Sehen und das Anbeten danach noch nicht genügt, einzunehmen Mein Reich und das ewige Leben mit ihm, – so wie es nicht genügt, allein zu sagen: „Herr, Herr!“
[06,19] Geradeso aber schauet auch ihr Mich, so ihr Mein Wort leset, und betet Mich auch an durch das Verständnis und durch die Aufmerksamkeit, mit welcher ihr Mein Wort leset. Also könnet auch ihr sagen: „Wir sehen Dich und beten Dich an!“
[06,20] Aber Ich erscheine noch einmal und frage euch Petrusse nicht nur dreimal, sondern zu öfteren Malen: „Liebet ihr Mich?“ – Da sagt euer Mund: „Ja!“ – Aber wenn Ich so recht genau in euer Herz blicke, da erschaue Ich dasselbe gar nicht selten wie einen verdrießlichen Herbsttag, in allerlei schmutzige Weltnebel verhüllt, und Ich mag dann vor lauter Nebeln nicht erschauen, ob dieses Ja wohl im Ernste im Grunde eurer Herzen geschrieben steht mit glühender Schrift. Es mag ja sein, daß es drinnen geschrieben ist; aber warum so viele Nebel, die das Herz nicht selten so sehr verdüstern, daß man diese lebendige Inschrift der Liebe zu Mir nicht wohl ausnehmen kann?!
[06,21] Weg also mit diesen Nebeln! Weg mit der alleinigen Anschauung und Anbetung, damit diese Inschrift, welche ein Werk der Tätigkeit nach dem Worte ist, vollends lebendig ersichtlich wird – und Ich Selbst am Ende zufolge des stets heller werdenden Lichtes dieser geheiligten lebendigen Inschrift in eurem Herzen!
[06,22] Was nützt sonach das viele Lesen und Verstehen, wenn die Tat ausbleibt? Was nützt Sehen und Anbeten, aber sich dabei fortwährend fragen lassen: „Petrus, liebst du Mich?“
[06,23] Magdalena sah Mich auch; aber Ich fragte sie nicht: „Magdalena, liebst du Mich?“ Ich mußte sie vor lauter Liebe nur abhalten; denn nur gar zu mächtig erwachte sofort beim ersten Anblick ihre Liebe zu Mir. „Rühre Mich nicht an!“, mußte Ich zu der sagen, deren Herz beim ersten Anblick in den hellsten Flammen aufloderte.
[06,24] Aber zum Thomas mußte Ich sagen: „Lege deine Hände in Meine Wundmale!“, und den Petrus mußte Ich fragen, ob er Mich liebe. Da wäre das „Rühre Mich nicht an!“ nicht wohl angewendet gewesen; denn weder im Petrus und noch weniger im Thomas pochte ein Herz Magdalenens Mir entgegen.
[06,25] Also brauche Ich auch zu euch nicht zu sagen: „Rühret Mich nicht an!“, sondern Ich sage zu euch mehr noch wie zu einem Thomas: „Leget gleichsam nicht nur eure Hände in Meine Wundmale, sondern leget eure Augen, Ohren, Hände und Füße in alle Meine Schöpfung, in alle Meine Himmel und in alle Meine euch enthüllten Wunder des ewigen Lebens, und glaubet dann, daß Ich es bin, der euch solches gibt! Und Ich verlange darum nichts, als daß ihr Mich liebet!“
[06,26] Aber da sehe Ich denn immer noch den Petrus am Ufer des Meeres in euch, der sich fortwährend fragen läßt: „Petrus, liebst du Mich?“ Denn Petrusse seid ihr wohl in eurem Glauben, aber noch lange keine Magdalenen und keine Johannesse, den Ich auch nicht fragte, ob er Mich liebe; denn Ich wußte wohl, warum er Mir folgte, wenn Ich auch zu ihm nicht sagte wie zum Petrus: „Folge Mir!“
[06,27] Petrus folgte Mir, weil Ich ihn Mir folgen hieß; Johannes aber folgte Mir, weil ihn sein Herz dazu trieb. Was wohl dürfte hier besser sein?
[06,28] Petrus ward eifersüchtig auf Johannes, weil er ihn für geringer achtete als sich selbst; Johannes aber ward von Mir verteidigt, und ihm ward auch im selben Moment das Bleiben zugesichert, und das ist mehr als das „Folge Mir!“ Denn besser ist, zu dem Ich sage: „Bleibe, wie du bist!“, als daß Ich ihm gebiete, Mir zu folgen.
[06,29] Also ist auch die wahre, tätige Liebe besser als Glauben, Schauen und Anbeten und besser als von Mir viel lesen, viel verstehen, aber dafür wenig lieben!
[06,30] Ich meine, das wird auch wieder klar sein; aber darum dennoch nächstens der Zentralsonnen mehr!