Großes Evangelium Johannes 9.184.6 - 8
...Denn zum
ungezweifelten, richtigen und wahren Erkennen auch in den Dingen der Naturwelt gehört zum
voraus eine geistige Gewecktheit, die Erkenntnis des einen, allein wahren Gottes und so auch
die Erkenntnis seiner selbst, aus der der Mensch in sich klar und lebendig inne wird, wer er
ist, und warum er da ist.
[184,07] Erst so der Mensch in diesen Hauptstücken seines Seins und Lebens im klaren ist und dadurch Mein Geist in seiner Seele licht- und lebenstätig sich zu entfalten und den ganzen Menschen zu durchdringen beginnt, wird der Mensch mit seinem von oben her erleuchteten Verstande auch die Wesenheit und Ordnung in den Dingen der großen und kleinen Naturwelt der vollen und unbestreitbaren Wahrheit nach bald und leicht fassen und von Grund auf begreifen; aber wenn du den Heiden – und haben sie auch alle die hohen Weltweisheitsschulen mit allem Eifer durchgemacht – das, was du von Raphael vernommen hast, vorzupredigen beginnst, so werden sie es nicht begreifen und es als eine Torheit ansehen und verlachen, und die finsteren, über alles selbst- und herrschsüchtigen Priester werden solch eine neue Lehre, weil sie unmöglich für ihren alten Götzen- und Betrugskram paßt, mit aller Hast und Wut verdammen und das Volk gegen sie aufwiegeln.
[184,08] Daher heißt es da zuerst das Evangelium vom wahren Reiche Gottes auf Erden unter den Menschen predigen, – und haben sie das angenommen und sind durch den
Geist aus Gott gestärkt worden, dann werden sie alle anderen Wahrheiten leicht fassen; denn
Mein Geist, den Ich in Fülle über jeden ausgießen werde, der an Mich lebendig glaubt und
Mich liebt, wird sie in alle Weisheit und Wahrheit leiten.