Bei ihrer Erforschung einer neuen Welt – der Welt
innerhalb der Zelle – entdecken Wissenschaftler
erstaunliche Informationssysteme, die komplexer sind als alles,
was sich die besten menschlichen Köpfe je ausgedacht
haben. Woher stammen diese zellulären
Informationssysteme?
Von Mario Seiglie
Im Jahr 1953, vor mehr als einem halben Jahrhundert,
verzeichnete man zwei große Errungenschaften.
Die erste war die erfolgreiche Besteigung des Mount Everest,
des höchsten Berges der Welt. Sir Edmund Hillary und sein
Führer, Tenzing Norgay, erreichten in diesem Jahr den
Gipfel, eine Tat, die für Bergsteiger immer noch als die
höchste Leistung gilt. Seither haben es mehr als
eintausend Bergsteiger auf den Gipfel geschafft, und jedes Jahr
unternehmen Hunderte einen weiteren Versuch.
Die zweite große Errungenschaft des Jahres 1953 hatte
aber eine noch größere Auswirkung auf die Welt.
Jedes Jahr stoßen viele Tausend zu denjenigen hinzu, die
an dieser Errungenschaft teilhaben und hoffen, zu Ruhm und
Glück zu gelangen.
1953 erzielten James Watson und Francis Crick das, was als
unmöglich erschienen war – sie entdeckten die
genetische Struktur tief im Innern des Kerns unserer Zellen.
Wir nennen dieses genetische Material DNA, die englische
Abkürzung für Desoxyribonukleinsäure.
Die Entdeckung der Doppelhelixstruktur des DNA-Moleküls
brach Wissenschaftlern den Damm für die Erforschung des
darin enthaltenen Codes. Nun, mehr als ein halbes Jahrhundert
nach der ursprünglichen Entdeckung, ist der DNA-Code
entschlüsselt – obwohl wir viele seiner Elemente
noch immer nicht gut verstehen.
Was gefunden wurde, ist von großer Tragweite für
Darwins Evolutionstheorie, die auf der ganzen Welt in den
Schulen gelehrte Theorie, wonach sich alle Lebewesen durch
evolutionäe Prozesse wie Mutation und natürliche
Selektion entwickelt haben sollen.