Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3



Geheimnisse unseres Planetensystems

Geheimnisse unseres Planetensystems

 

Katastrophe im Planetenreich


(Wie eine Warnung für die Menschheit unseres Atomzeitalters kreisen zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter die Teile eines einst geborstenen Großplaneten. Es ist der Schwarm der Asteroiden mit seinen vier Kleinplanetchen Ceres, Pallas, Juno und Vesta und tausende von kleineren Trümmern, die noch heute das Zeugnis einer gewaltigen kosmischen Katastrophe bilden. Daß die dortige Planetenmenschheit einst selbst den Grund dazu gelegt hat, geht aus mehrfachen anderen Eröffnungen im Schrifttum Lorbers hervor. Aus den Werken »Das Große Evangelium«, »Bischof Martin«, »Unsere natürliche Sonne« und »Naturzeugnisse« folgen einige Auszüge zu diesem Thema. Hgb.)

Einst gab es in eurem Planetenreich noch eine große Erde, die von eurer Sonne ihr Licht empfing und eine große Bestimmung hatte. Als Lebenskammer im Herzen des großen Weltenmenschen war zur Zeit der Voradamiten dieser einstige Weltkörper wirkend vorhanden. Der erste gefallene Geist Satana wählte sich ihn aus mit der Verheißung, sich dort zu demütigen und in die Ordnung Gottes zurückzukehren. Darum sollte dieser Stern dereinst ein Stern alles Heils sein. Hier wollte Satana (Luzifer) ganz in sich zurückgezogen wirken, und kein Geschöpf dieses Sterns sollte je von ihm in seiner Sphäre beirrt werden, noch weniger andere Planeten mit ihren Bewohnern. Aber er hielt seine Versprechungen nicht und wirkte dort in seiner ihm zugelassenen Freiheit derart böse, daß kein Leben mehr fortkommen konnte. Er wurde daher in das Feuerzentrum  eurer Erde gebannt und die Bestimmung jenes Planeten ist nun eurer Erde verliehen, nämlich der Hauptlebensnerv im Herzen des großen Schöpfungsmenschen zu sein.
Als der Planet noch ganz war und reich an mächtigen Völkern, da verführte der alte Drache ihre Herzen. Und sie entbrannten alle in wütendster Herrschsucht und schworen sich ewigen Krieg und gegenseitige Aufreibung bis auf den letzten Mann. Die Menschen gingen in größte Hochmut und in völlige Gottvergessenheit über. Die überhaupt noch an Gott glaubten, suchten ihn gewisserart vom Throne seiner ewigen Macht zu stürzen. Arge Weltweise sagten, daß Gott im Zentrum ihrer Erde wohne. Man müsse daher Minen treiben, um ihn dort gefangen zu nehmen. Sie gruben demnach tiefste Löcher in das Erdinnere, wobei eine Unzahl von Menschen zugrunde ging. Als zu ihnen Boten der geistigen Welt kamen, um sie zu warnen (s.a. =>*), wurden sie als Menschen allzeit erwürgt und die Planetenmenschheit besserte sich nicht.
Bei ihren Grabungen stießen die Menschen auf weißglänzende Steine, und wie bei euch Gold und Diamanten, so wurden diese Steine wahre Steine des Anstoßes. Wer keinen weißen Stein besaß, galt bald weniger als ein unverständiges Tier. Daher sammelten die Mächtigeren solche Steine bergweise und ließen den Schwächeren nichts zukommen, um sie desto leichter tyrannisieren zu können. So ging diese Habsucht weiter, bis sich die Hauptinhaber für wahre Götter hielten und sich als solche dem Volke aufdrängten. Da unter diesen Göttern einer der höchste sein wollte, ließ ein jeder so weit wie möglich in den Eingeweiden des Weltkörpers wühlen, um durch den größten Besitz an Steinen seinen Vorrang zu beweisen.
Diese Machthaber mißhandelten das Volk auf die grausamste Weise und ließen es Tag und Nacht im Erdinneren nach den weißen Steinen graben. Andere wieder mußten sich in großen Rotten sammeln, um den Steinbesitz eines anderen Gottes zu verringern. Durch solche Steinkultur blieb nun jede wahre Kultur des Landes im Hintergrunde und die Völker samt ihren Göttern drohten in schrecklichen Hungersnöten umzukommen. Da schufen die vier letzten und mächtigsten Herrscher ein Gesetz, wonach die Völker des einen die anderen fangen, abschlachten und verzehren durften. Dies aber war der Zeitpunkt ihres Endes, denn die Menschen dieses Planeten waren sehr erfinderisch und entdeckten schon vor tausenden von Jahren eine Art Sprengkörper, die alles zerstörten, wenn sie entzündet wurden.
Und sie handelten wie die Bewohner Hanodas vor der noachitischen Sündflut gleichfalls mit manchem Berge taten, indem sie die inneren Wasserschleusen der Erde öffneten und dann in deren hochgestiegenen Fluten umkamen. So führten auch jene Planetenbewohner immer ärgere Kriege und trieben stets größeres Unwesen. Einer unterminierte des anderen Land tief nach allen Richtungen und füllte die Minen mit Haufen solcher Sprengkörper, die nach Entzündung ganze Ländereien zerstörten. Im weiteren Verlauf gruben sie stets tiefere Schächte in das Innere ihrer Erde, die fast ums Zweitausendfache größer war als die eurige. Endlich gerieten sie doch zu tief, wodurch der Erde innere Kammern, die von Natur aus mit dem Urfeuerstoff erfüllt sind, in den heftigsten Schnellbrand gerieten. Diese innere Feuergewalt trieb dann den ganzen Planeten aus seinen Fugen und brachte ihn nach allen Seiten zum Zerbersten. Und damit hatte diese Erde samt ihren argen Menschen das Ende erreicht. Ihre Bewohner hatten sich zu gewaltig übernommen und es geschah darum, daß über sie ein großes Gericht kam, wie es auch schon einmal eurer Erde um nicht vieles besser erging. Jener Planet wurde jedoch ganz zerstört und zertrümmert und mit ihm alle die maßlos stolz und lasterhaft gewordenen Menschen.
Bei der gewaltigen Teilung des Planeten fanden viele Millionen dieser Riesenmenschen den Leibestod. Daß diese Katastrophe für jene Menschen ein entsetzliches Weltgericht war, ist ganz sicher, doch trugen sie allein die ganze Schuld daran.
(Auf diese, den benachbarten Jupiter rast um die Hälfte über treffende Größe des einstigen Planeten läßt die überaus geringe Summe der Massen aller aufgefundenen Trümmer keinen Schluß zu. Denn die weitaus größere Zahl jener kosmischen Bruchstücke muß von den anderen Planeten eingefangen worden sein. Vermutlich sind die beiden Kleinmonde des Mars, wie auch die auffallend dürftigen Kleinsttrabanten unter den Monden des Uranus und Neptun solche Trümmer, die in den Anziehungsbereich jener Planeten gerieten. D. Hgb.)
Die Bewohner wurden zuvor durch lange Zeit belehrt, ermahnt und gewarnt. Es wurde ihnen gezeigt, was sie zu erwarten hätten, doch hielten sie all dies in ihrer großen Weltklugheit für Hirngespinste jener Seher, die angeblich solche Dinge dem leichtgläubigen Volke erzählten, um dadurch zu Ansehen und Versorgung zu gelangen. Die Großen und Mächtigen verfolgten sie daher mit Feuer und Schwert, ja sie stellten sich am Ende allem Geistigen so ernst entgegen, daß ein jeder, der es wagte, vom Geiste zu sprechen oder zu schreiben, gnadenlos getötet wurde.
Dieser zerstörte Planet schwebte zu Anfang der sechsten Erdbildungsperiode, umkreist von seinen vier Monden, zwischen den Bahnen der Planeten Mars und Jupiter. An Größe kam er letzterem gleich, nur besaß er mehr Festland und auch einen höheren Luftkreis. Ferner hatte er eine stärkere Polneigung und damit auch eine schiefere Bahnlinie um die Sonne. (Anmkg.: Die Astronomie bestätigt, daß die Neigung der heutigen vier Kleinstplaneten zur Ekliptik beträchtlich größer ist als die aller anderen Planeten! D. Hgb.)
So stand einst seine Ordnung. Dann aber erfolgte die erwähnte Zertrümmerung, die den Planeten in zahllose kleinere Stücke teilte. Nur die vier Monde blieben als Ganzes erhalten. Da sie aber ihren Zentralkörper verloren hatten, gerieten sie in Unordnung und entfernten sich von einander mehr und mehr, indem sie durch die Berstung des Planeten einen sehr merklichen Stoß erhielten. Die Stücke des Planeten zerteilten sich in dem sehr breiten Raume zwischen Mars- und Jupiterbahn. (1) Eine große Zahl kleinerer Trümmer entfernte sich auch über die angezeigten Bahnen hinaus. Etliche fielen auf den Jupiter, andere auf den Mars, einige sogar auf eure Erde, sowie auf die Venus, den Merkur und in die Sonne.
Sogar die riesenhaft großen Menschen wurden dabei in grosser Menge in den freien Himmelsraum geschleudert wie auch die anderen Kreaturen. Einige verdorrte Leichname schweben noch immer im weiten Ätherraum umher, andere liegen tot und vermodert unter den Trümmern ihrer Häuser, die auf den größeren Planetenbruchteilen noch bestehen blieben. Etliche jener Menschenleichen fielen sogar auf eure Erde, wo sie jedoch schon nach wenigen Jahren vollkommen aufgelöst wurden. Von diesem Fall rührt die noch heute überlieferte heidnische Mythe vom Kriege der Giganten gegen die Götter her. So verstarben die ersten Menschen auf den Resten des einst größten Planeten eures Sonnengebiets.
Die Meere des zerstörten Planeten verteilten sich bei der Berstung mit ihren Einwohnern aller Art in größere und kleinere kompakte Massen, von denen einige viele Meilen Durchmesser besitzen. Sie bergen dabei auch festeres Erdreich in sich und sind noch von mancherlei Tieren bewohnt. Auf den kleinen Trümmern aber waltet kein organisches Leben mehr außer dem der Verwitterung und langsamen Auflösung.
Allein auf den vier Monden leben noch Nachkömmlinge der früheren Geschöpfe, aber nurmehr in einem verkümmerten Zustand. Diese vier kleinen Weltkörper können auch tote Planeten genannt werden, da die Zahl der Lebewesen nur noch gering ist. Die noch vorhandenen Menschen sind ganz besonders naturmäßig geartet und Geistiges ist ihnen nahezu fremd. Die dortige Vegetation ist außerordentlich dürftig. Die kaum drei Spannen großen Menschen haben den Winterschlaf mit den Tieren eurer Erde gemein, der auf diesen vier Weltteilen manchesmal mehr als zwei Erdjahre dauert. Zuweilen auch kürzer, je nachdem sich ein solcher Kleinplanet wegen seines unregelmäßigen Laufs mehr oder minder der Sonne nähert. So blieben nur diese vier Monde als abgerundete kleine Welten zurück, die noch ein kümmerliches höherorganisches Leben tragen.
So spricht der HERR: »Auch die Menschen eurer Erde werden wieder diese schrecklichen Sprengmittel erfinden samt einer Menge anderer Zerstörungswerkzeuge. (Ist bereits Wirklichkeit geworden! D. Hgb.) Sie werden damit viel Verheerungen auf Erden anrichten. Daß sie aber nicht damit in zu große Tiefen der Erde gelangen, dafür wird von Mir aus vorgesorgt werden. Es wird darum auf eurer Erde eine solche völlige Zerstörung niemals geschehen können. Aber örtliche Verheerungen und Verwüstungen größter Art werden gewiß vor sich gehen. Und die Menschen werden dabei in große Angst, Schrecken und Trübsal geraten und viele werden verschmachten vor Furcht und banger Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen!«
 
 

Ein Blick in den Saturn


(Unter den Planeten unseres Sonnensystems  nimmt der Saturn eine besondere Stellung ein, da er als einziger von einem ringförmigen Gebilde umgeben ist. Während die Astronomie über Wesen und Zweck dieses Doppelrings nur Theorien aufzustellen vermag, empfing Jakob Lorber darüber lichtvolle Eröffnungen. Die genaue Beschreibung des Planeten samt seinen Ringen und Monden findet sich in dem Werke ,>Der Saturn<, dem hier auszugsweise die nachstehenden Schilderungen entnommen sind. - D. Hgb.)
Der Planet Saturn ist über eintausendmal größer als eure Erde. Zu seinem Umlauf um die Sonne braucht er rund 29  Jahre. Der Durchmesser seines ganzen Doppelringes beträgt 40 000 geogr. Meilen, die Entfernung von der Oberfläche des inneren Ringes bis zur inneren Fläche des äußeren Ringes 545 geogr. Meilen. Der innere Ring hat in sich noch drei Halbspalten, davon jede 20-30 Meilen groß ist. Diese gehen nicht durch den ganzen zweiten Ring, sondern sind angefüllt mit lauter eiförmigen Kugeln solchen Durchmessers, daß vermöge dieser dazwischen liegenden Kugeln die drei inneren Ringteile nur einen Ring ausmachen. Wo sich aber die Spalten befinden, geht ein freier Raum gleich einer nach innen gebogenen Pyramide sowohl von unten nach oben, wie von oben nach unten den ganzen Ring hindurch. Diese aneinandergereihten Kugeln in jenen drei Spalten haben schon manchen Astronomen auf die irrige Idee gebracht, es wäre dieser Ring zusammengesetzt aus sehr vielen kleinen Monden. Denn in einem starken Fernrohr gleicht dieser Ring einem Rosenkranz, der auch aus lauter kleinen Kugeln besteht.
Den Planeten Saturn umkreisen sieben, bzw. zehn Monde (drei sind Nebenmonde der Hauptmonde. D. Hgb.) von verschiedener Größe und Entfernung. Der erste, nächste und zugleich kleinste Mond hat nur 120 Meilen, der letzte, äußerste und größte Mond 1120 Meilen im Durchmesser. Er ist rund 361 000 Meilen vom Planeten entfernt. Aus diesen Zahlenangaben könnt ihr schließen, daß dieser Weltkörper dank seiner Größe, verschiedenartigen Konstruktion und seiner zahlreichen Monde keine geringe Bestimmung im Schöpfungsraume innehat.
Die Oberfläche des Planeten besteht zum größten Teil aus Wasser. Es gibt hier kein eigentliches Festland, sondern zumeist unter dem Äquator abgesonderte, bedeutend große Inseln, die freilich an sich umfangreicher sind als eure fünf Kontinente zusammengenommen. Gegen die Pole hin ist der Weltkörper mit ewigem Schnee und Eis bedeckt, das dort schon um 40 Grade früher beginnt als auf der Erde. Daher ist eure sogenannte gemäßigte Zone im Saturn das Reich des Schnees, eure kalte Zone das Reich des ewigen Eises, und eure heiße Zone ist dort die eigentliche gemäßigte Mittelzone, die allein von Menschen bewohnbar ist. In dieser heiteren und milden Zone befinden sich 77 große Eilande, wovon das mittelste größer ist als der Kontinent Amerika. Eine jede Insel ist von der anderen in der Formation und in ihren Produkten bei weitem verschiedener als euer Lappland von den südlichsten Tropenländern.
Trotz der weiten Entfernung von der Sonne erhält der Planet genügend Licht und Wärme. Denn fürs erste hat er in dem Maße, als er die Erde an Größe übertrifft, auch ein ebenso stärkeres Eigenlicht. Sodann umgibt den Planeten eine tausendfach größere Atmosphäre, die beiläufig 100 000 Meilen hinausreicht, während jene eurer Erde nicht einmal 2000 Meilen beträgt. Daher vermag diese große Luftkugel entsprechend viele Sonnenstrahlen aufzunehmen, um sie dann stets konzentrierter auf die Oberfläche zu führen. Darum erblicken die Bewohner des Planeten die Sonne auch um vieles größer als ihr. Die Wärme würde  eben darum am Äquator unerträglich sein, wenn sie nicht durch den Ring derart gemildert würde, daß dieser die am meisten konzentrierten Sonnenstrahlen aufnimmt. Hier werden sie teils selbst verbraucht, teils auch wieder in den Weltraum zurückgestrahlt, wodurch sich der Ring in den Fernrohren glänzender als der Planet selbst darstellt. Der Schatten des Rings aber wirkt höchst wohltätig, indem er die heiße Zone zur gemäßigten macht.
Zufolge dieses Rings ist auf diesem Weltkörper auch niemals Nacht wie bei euch. Denn da ist fortwährend Tag auf der Sonnenseite, während auf der entgegengesetzten Seite - da der Ring von der Sonne auf der inneren Seite beleuchtet wird - stets genügend Licht herrscht, noch dazu verstärkt von den verschiedenartig kreisenden Monden. Zu diesem eigentlichen ,,Nachttage“ kommt noch das Licht der Fixsterne, die wegen der reinen und weitgedehnten Atmosphäre ums zehnfache größer erscheinen und ebensoviel stärkeren Glanz von sich geben als bei euch die Venus im hellsten Abendlichte. Versetzt euch im Geiste in ein Land dieser Mittelzone des Planeten und betrachtet von da aus die großartige Herrlichkeit des gestirnten Himmels. Ihr möget eure Phantasie noch so erhöhen, so könnt ihr euch keinen Begriff machen vom millionsten Teile der Pracht, die da herrscht! Denn hier ist die Nacht heller als bei euch der Tag. Und am Tage selbst vermißt man dort unter dem Schatten des Ringes niemals den Anblick der schönen Sterne. Besonders von den Bergen mit ihrer unermeßlichen Aussicht ist die Wirkung des Sternenlichtes unter dem Ring so mannigfaltig in der Farbenpracht, daß ihr euch nicht die leiseste Vorstellung davon machen könnt.
Wie groß der Planet Saturn einst war, zeigt sein gegenwärtiger Ring, denn die Oberfläche des äußeren Ringes war zuvor die Oberfläche des ganzen Planeten. Einmal jedoch mußte er südlich und nördlich gewisserart abgeschnitten werden, wodurch die beiden großen Kappen gleich zwei riesenhaften Hohlschalen in den weiten Weltraum geschleudert wurden. Und warum? Weil auch dort auf diesen beiden Teilen die arge Schlange (Satana) einige reichlich böse Brut hingesetzt hatte! Nur die Bewohner des heißen Mittelstrichs blieben rein, darum er auch erhalten wurde zu einem immerwährenden Denkzeichen, daß der große Weltenbaumeister auch einen Weltkörper erhalten kann, wenn dieser nicht mehr in seiner ersten planetarischen Vollkommenheit dasteht.
Woher ist nun dieser gegenwärtig viel kleinere Erdkörper des Saturn nach der Katastrophe entstanden? Merkt auf, denn ihr werdet nun einen starken Blick nicht nur auf diesen Planeten, sondern auf alle Weltkörper werfen können: Der gegenwärtige Weltkörper im Ringe war auch schon vor der Abkappung vorhanden, wie es auch bei eurer Erde, wenn diese auch abgekappt würde, der gleiche Fall wäre. Denn auch innerhalb der äußeren Erde steckt noch eine kleinere, und darin eine noch kleinere, die mit einander nur entweder durch Luft, Wasser oder Feuer in Verbindung stehen. Somit ist der jetzige Saturn schon die (innere) Mitte-Kugel, weil der Ring schon zwei darstellt, allda er sich vollkommen unberührend gespalten hat. Wenn diese mittlere Kugel nochmals abgekappt würde, käme auf diese Art wieder ein noch kleinerer Ring unter dem größeren zum Vorschein, innerhalb dessen sich noch einmal ein vollkommen runder Erdkörper ebenso freischwebend befände wie der jetzige im großen Ring.
Die sieben Hauptmonde nehmen einen bedeutenden Einfluß auf den Planeten. So geschieht es in jenen Zeiten, da alle sieben Monde zufolge ihrer ungleich schnellen Bewegung auf derselben Seite des Planeten zu stehen kommen, daß dadurch das Meerwasser zu ungeheuren Fluthöhen emporgehoben wird. Wo nur, wie bei euch, ein kleiner Mond die Erde umkreist, wäre es freilich unklug, Flut und Ebbe dem Monde zuzuschreiben, obgleich er zusätzlich einen unbedeutenden Einfluß dazu ausübt. Die Gezeiten entstehen durch das Atmen der Erde, und der Mondeinfluß beträgt bei sechs Fuß naturgemäßer Steigerung des Meeres kaum ein Zoll als Mithilfe. Bei einem Planeten wie der Saturn gibt jedoch die Anziehungskraft der sieben Monde schon einen bedeutenden Ausschlag von leicht siebzig Klaftern, wenn ihr die Erd-Zolle in dem Verhältnis auf den Saturn übertragt, in dem alles Übrige des Saturn zur Erde steht. Nehmt dazu noch die gewöhnliche Steigerung des dortigen Meerwassers zur Zeit der Flut um sechzig Klafter an, so wäre sogar das innere Flachland auf tausende Meilen weit gefährdet, würde nicht der Ring über dem Meere regulierend wirken. Denn durch seine Anziehung bildet das Meer unter dem Ring bei Flut förmliche Wasserberge, die das allzuweite Eindringen der Flut in das Uferland unterbinden. Sie haben eine große Ähnlichkeit mit den Wasserhosen bei euch, wachsen jedoch dort zu schauerlichen Höhen an. Dabei vollzieht sich ein großartiger Begattungsakt, wobei die atomischen Äthertierchen des Luftraums ins Wasser aufgenommen werden, worin sie sich dann von Klasse zu Klasse reproduzieren. So ist das Wasser des Meeres überall die erste Wohnstätte des Tierreichs.
Es wurde euch anfangs gezeigt, daß der Saturn eigentlich nur zwei Klimazonen besitzt; eine durchaus gemäßigte, in der alle bewohnbaren Länder liegen, deren Breite im ganzen mehr als ein Drittel der Polardistanz einnimmt. Diese Wohngebiete werden nördlich und südlich von ununterbrochenen Meeren umflossen, deren äußerste Teile schon in die Region des ewigen Eises führen.
Nun wollen wir uns dem Ringgebilde des Saturn zuwenden. Der Ring bildet für sich einen vollkommen kompakten,  festen Weltkörper, dessen Flächenraum den des eigentlichen Planeten ums Mehrfache übertrifft. Ebenso mehrfach ist auch sein körperlicher Inhalt. Dieser Ring hat alle Bestandteile eines Planeten: überaus hohe Berge, große Seen und Flüsse und überall umgeben von atmosphärischer Luft. Nur ist das Wasser und die Luft des Ringes viel leichter und feiner als auf dem Planeten. Der Ring besitzt auch eine Achsendrehung um den mit dem Planeten gemeinsamen Mittelpunkt, nur ist die Geschwindigkeit seiner Drehung von der des Planeten verschieden. Wenn der Planet beinahe zweimal um seine Achse rotiert, hat der innere Ring - der eigentlich aus zwei Ringen besteht, die mit lauter elliptischen Sphären miteinander verbunden sind sich kaum einmal um seine Achse gedreht Der mittlere Ring hat eine noch langsamere Rotation; der äußerste und größte aber braucht zu seiner Umdrehung einen Zeitraum von nahezu sieben     Saturntagen.  Wenn ihr den verschiedenen Durchmesser der Ringe betrachtet, so wird euch dieser Unterschied ihrer Umdrehungen leicht klar werden. Hätte z.B. der innere Ring die gleich schnelle Rotation wie der Planet selbst, würde ihn diese Schnelligkeit zufolge der Mittelpunktfliehkraft offenbar zerreißen, usw. So aber ist deren Bewegung auf ein Haar abgewogen, damit von dem Ring kein Teil zufolge der steten Wurfkraft in den Planeten herabstürzen oder in den Weltraum geschleudert werden kann.
Würde der Ring des Saturn nicht beständig einen die Hitze mildernden Schatten bald mehr südlich, bald mehr nördlich gerade auf den Teil des Planeten werfen, wo sich sonst die heiße Zone erzeugen müßte, - so würde gar bald ein ganzes Sonnengebiet erfahren, welcher Art, Kraft und Machtgewalt die Urgrundgeister eben dieses Planeten sind. Durch den Ring aber wird eine immerwährend gleichgemäßigte Zone in den Wohnländern des Planeten erzeugt, was zur Folge hat, daß sich diese Urgrundgeister nicht zu entzünden und somit auch keine Verheerungen in den Weltgebieten anzurichten vermögen. Darum müssen sogar die Saturnmenschen selbst zufolge ihrer geistigen Herkunft vor jeder zu großen Erregung bewahrt werden. Sie müssen immerdar in der höchsten Achtung und dem pünktlichsten Gehorsam vor dem »Großen Geiste« erhalten werden. Darum wird ihnen auch von der Liebe nicht allzu viel gepredigt, sondern nur so viel, daß sie zu höchster Ehrfurcht vor derselben geleitet werden. Aus demselben Grunde ist dort sogar die Gattenliebe und die Zeugung der Kinder so gestaltet, daß dabei das Gemüt des Menschen ja nie in eine heftige Erregung gerät.. Alles in allem müssen diese Menschen stets in größter Demut gehalten werden.
Auch die ganze Schöpfung am Saturn vom Pflanzenreich bis zum Menschen ist in riesig große Körper gekleidet. Diese großen Leiber sind den Saturnmenschengeistern deshalb gegeben, daß sie durchaus keinen Materiedruck erleiden sollen, der sie von außen nach innen drücken könnte, um sie zu entzünden. Aus dem gleichen Grunde ist ihnen eine außerordentliche Zartheit der Leiber verliehen, damit der leicht erregbare Geist ja nicht irgendetwas finden soll, das seine Natur bedrücke und ihn damit zur Entzündbarkeit des Geistes errege. Durch die Anziehungskraft des Ringes wird auch das Körpergewicht der Menschen so gemildert, daß diese großen Körper fast ums hundertfache leichter sind als die eurigen im Verhältnis zur Erde. So sind die mehrfachen Zwecke des Ringes so höchst- wichtig, daß er nicht nur als ein Reif um einen Planeten, sondern als ein starkes Schutzband über ein ganzes Weltall betrachtet werden muß.
Wenn der Saturnmensch leiblich stirbt, wird er in einen anderen »Kühltiegel« gebracht, und dieser ist der Ring des Planeten. Der erste Ring dient zur Abkühlung der größten (geistigen) Hitze, der zweite zur weiteren Abkühlung und der letzte zur Geschmeidigmachung des Geistes, nach der ein jeder Saturnmensch erst zur Aufnahme der Liebe fähig wird. Wenn die Geister der Saturnmenschen aus ihrem ersten, irdischen Körper treten, stehen sie nicht sogleich als reine Geister da, was schon aus ihrer leichten Wiedererscheinbarkeit vor ihren Hinterbliebenen zu erschauen ist. Denn diese Geister haben bei ihrem Übertritt in den großen Ring auch noch eine Art materiellen Leib, der freilich viel leichter und reiner ist als der frühere stoffliche Körper am Planeten. Und selbst dieser ätherisch reinere Leib wird dann noch reiner und geistiger, in eine je höhere Sphäre des Ringes er übergeht.
Diese Ringbewohner leben, essen und trinken auf den Ringen gerade so wie zuvor auf dem Planeten. Nur sind alle Produkte im selben Verhältnis subtiler und substantieller wie die Menschen selbst, die dahin gelangen. Der Unterschied zwischen dem Planeten und den Ringen besteht nur darin, daß auf dieser zweiten Welt keine Tiere mehr vorkommen, wohl aber genügend Fruchtbäume, die samenlos dem Boden entwachsen wie bei euch die Schwämme. - Die Ringbewohner können sich auf den inneren Wunsch der Planetenmenschen auf kurze Zeit vom Ring auf den Planeten zurückbegeben, und das mit geistiger Schnelligkeit. Da aber die Lebensverhältnisse der Geistmenschen auf dem Ring unvergleichlich herrlicher und angenehmer sind, haben solche Geister niemals Lust, sich länger auf dem Planeten aufzuhalten als es dem Willen  des Großen Geistes gemäß notwendig ist. Sie geraten daher in überaus große Freude, wenn sie wieder in die Sphären des Ringes zurückkehren können.
Zum Abschluß noch einen Blick auf die sieben Monde des Saturn. Diese bilden geistig eine Gradation(Abstufung), wie sie natürlich bei euch nicht sein kann, da die Erde nur einen Mond als Trabanten besitzt. Was die Bewegung dieser Monde betrifft, so haben sie keine Rotation um ihre Achse, sondern kehren stets das gleiche Gesicht ihrem Planeten zu. Aus diesem Grunde ist auch ihre Bewohnbarkeit eine doppelte, nämlich eine geistige und eine naturmäßige. Somit ist jeder Saturnmond auf der von dem Planeten abgekehrten Seite von Menschen und Tieren bewohnt, besitzt Vegetation, Wasser und Luft und hat alles, was zur Unterstützung des natürlichen Lebens notwendig ist,
Die Menschen, die dort naturmäßig leben, sind viel kleiner als jene des Planeten und haben auf den kleineren Monden kaum eure Größe. Auf den größeren äußersten drei Monden übertrifft ihre Statur die der Erdmenschen. Diese Mondmenschen stehen mit den Bewohnern des Planeten in immerwährendem geistigen Verbande. Die Geister derjenigen Saturnmenschen, die sich während ihres natürlichen Lebens nicht fähig gemacht haben, sofort in den Ring zu gelangen, haben vorher gemäß ihrer Beschaffenheit den einen oder anderen Mond zuweilen auch mehrere durchzumachen, bevor sie in den untersten Ring aufgenommen werden können. In die Monde kommen eigensüchtige und heidnische Geister, die während ihres Erdenlebens den Ring als eine Gottheit angebetet haben.
In einem jeden Mond treten diese Geister zuerst auf der naturmäßigen Seite auf. Durch die Leiber der dort wohnenden Naturmenschen erschauen sie das Naturmäßige, nicht aber den Ring, der ehedem ihr Abgott war. Wenn sie dadurch den Ring gewissermaßen vergessen haben und selbst der Erinnerung ihres Planeten losgeworden sind, dann erst ziehen sie auf die dem Planeten zugewandte Seite; von dort aus erst erschauen sie den Planeten samt dem Ring als nahe einen konkreten Körper. Dadurch und weil sie auch von anderen höheren Geistern belehrt werden, daß der Ring nicht irgendeine Gottheit oder ein Sitz derselben ist, sondern ein vom Großen Geiste zu dem Zweck erschaffener Weltkörper, daß die Geister der verstorbenen Planetenmenschen dort für ein höheres Leben vorbereitet werden. Danach bekommen sie eine Sehnsucht nach dem Ring und mehr noch nach dem reingeistigen Zustand, worauf sie dann sogleich in den Ring befördert werden.
Für Geister anderer Beschaffenheit würde wohl zur Schulung ein Mond genügen. Für die Saturngeister jedoch, die im großen Geistmenschen  (hierüber Näheres in den Schlußkapiteln.D.Hgb.) ihren Sitz unter einem Knie haben, genügt solches nicht. Denn die Füße sind die Grundlage des Lebensbereiches, und an den Füßen wiederum die Gelenke. Da nun die Bewohner des geistigen Saturns einen allerwichtigsten Fußteil unter dem Knie des großen Schöpfungsmenschen ausmachen, muß bei jedem einzelnen Geiste der Saturnmenschen auf siebenfache Art gesehen werden, welcher der sieben Geister, aus denen jeder einzelne Geist besteht, am gefährlichsten ist. Zu diesem Berufe sind eben sieben Monde da, damit in einem jeden eine andere Art zur Ruhe und entsprechenden Ordnung mit den übrigen sechs Geistern gebracht wird. - Das Lorberwerk »Der Saturn« enthält sehr eingehende Schilderungen der dortigen Naturreiche und Menschenwelt, die hier wiederzugeben der Raummangel nicht gestattet. D Hgb.
 
 

Die Wunderwelt des Neptun


(Aus einem von Lorber am 24.10.1842 empfangenen Diktat, das die Verhältnisse eines Planeten schildert, der erst vier Jahre später am 23.9.1846 vorn Astronomen Laverriers in Paris berechnet und von Galle in Berlin aufgefunden wurde. Ein handgreiflicher Beweis für den geistigen Ursprung dieser Offenbarungen! - D. Hgb.)
»Es ist notwendig, nunmehr einem - euch bis jetzt noch unbekannten - Planeten dieses Sonnensystems einen kurzen Besuch abzustatten. Wie heißt denn dieser Planet? Da die Erde von ihm noch nichts weiß, wollen wir ihm hier jenen Namen geben, den er von seinen Bewohnern selbst erhielt. Er heißt dort »Miron«, was soviel bedeutet als »Welt der Wunder«.
Aus diesem rechten Namen geht schon hervor, was es mit diesem Weltkörper für eine Bedeutung hat, denn der wahre Name eines Dinges ist eben nicht so gleichgültig, wie mancher von euch denken möchte.
  Miron ist seiner Größe nach ein Planet, der zwischen Uranus und Saturn ungefähr die Mitte hält. Was seinen Luftkreis betrifft, so ist dieser jedoch größer als der des Jupiter und hat einen Durchmesser von nahezu 100000 Meilen. Da der Planet eine sehr langsame Bewegung besitzt, bedarf er fast fünfhundert Jahre*, um einmal seine Bahn um die Sonne zu vollenden, Miron hat zehn Monde (drei Haupt- und sieben Nebenmonde), die ihn in verschiedener Entfernung umkreisen und durch ihre Stellungen die Nachtzeit des Planeten ziemlich gut erhellen. Die Monde sind von dem Planeten beträchtlich weit entfernt: der erste schon über 60000 Meilen, während der letzte über eine Million Meilen von ihm absteht.** Nach der Umlaufzeit dieses letzten Mondes, zu der er beinahe dreizehn eurer Erdmonate benötigt, werden dort auch die Jahre gezählt. Denn da wird nicht nach Sonnenjahren gerechnet, weil diese auf dem Planeten keine merklichen Unterschiede hervorbringen. Auch könnten sie zufolge der kürzeren Lebensdauer eines Mironmenschen schwer gezählt werden, da in einem solchen Sonnenjahr wenigstens fünf bis sechs Menschenalter inbegriffen sind.
* (Hier dürfte ein Hörfehler Lorbers vorliegen, denn die Umlaufzeit des Neptun beträgt rund 165 Jahre. 1). Hgb.)
** in neuerer Zeit bestehen bei den Astronomen Zweifel, ob Pluto, der letzte Planet unseres Sonnensystems, ein wirklicher Planet ist oder ein verloren gegangener Mond des Neptun. Die starke Neigung Seiner Bahn gegen die anderen Planeten sowie seine Masse und sein Durchmesser gaben dazu Veranlassung. Nun haben der amerikanische Astronom Dr. Kuiper von der Sternwarte Net. Locke in Texas sowie Astronomen am Lowell-Observatorium festgestellt, daß Pluto sechseinhalb Tage für eine Umdrehung um seine Achse braucht. Das sei für einen echten Planeten viel zu lang. Darum deuten sie ihn als einen Trabanten des Neptun. Die Astronomen glauben zu wissen, daß es nicht das erstemal ist, daß Neptun einen seiner Monde verloren, aber später wieder eingefangen hat.
In diesem Planeten sind ebenso wie im Saturn nur die Äquatorgegenden bewohnt. Seine Polarländer sind von ewigem Schnee und Eis so überdeckt, daß hier an eine Bewohnbarkeit nie zu denken wäre. Würdet ihr euch auf diesem Planeten befinden, so möchtet ihr die Sonne kaum in der Größe eines Talers erblicken. Allein, diese Planetenbewohner sehen sie dessenungeachtet ebenso groß, wie ihr sie von der Erde aus erblickt. Der Grund liegt in der größeren Bildung des Auges, wodurch die Pupille mehr abgeflacht erscheint und daher auch ein größeres Strahlenbündel fassen kann als das irdische Auge des Menschen. Der zweite Grund aber liegt in der für diesen Planeten überaus hochreichenden Luftregion, wodurch auf deren Grenzgebiet noch immer ein bedeutendes Quantum der Sonnenstrahlen aufgenommen wird. Nach dem Gesetz der Strahlenbrechung fallen diese Strahlen stets gedrängter auf die Oberfläche des Planeten, wodurch sie daselbst besonders in den Gegenden des Äquators recht angenehme Temperaturen bewirken.
Da dieser Planet aber auch schon einer anderen Sonne - welche von ihm freilich noch sieben »Millionen und neunhunderttausend Meilen absteht - näherkommt als eure Erde und zudem sein Luftkreis so mächtig ist, empfängt er' auch von dort einiges Licht und etwas Erwärmung. Auf diese Weise benutzt der Planet Miron auch die Strahlen anderer Sonnen, wodurch auf seinen Polargebieten das übermäßige Anwachsen des Eises verhindert wird. Das Eis besteht dann nur bis zu einer gewissen Höhenregion. Denn wo sich die Strahlen schon wieder von allen Seiten her begegnen, wird die Temperatur der Luft wieder mehr gemildert. Was die polarischen Verhältnisse des Planeten betrifft, sind diese die gleichen wie auf eurer Erde.
  Das bewohnbare Land gleicht einem Gürtel. Es ist sowohl südlich wie nördlich von beinahe unübersteigbaren Gebirgszügen eingeschlossen. Über selbe kann niemand leicht in die Meeresgegenden gelangen, wo es schon beständig ungefähr so kalt ist wie etwa im nördlichen Teile Sibiriens. Das Meer wird dort dauernd vom Treibeis belastet, daher es nicht ratsam wäre, sich mit Hilfe der Schiffahrt auf dasselbe zu wagen. Der über tausend Meilen breite Wohngürtel bildet somit ein eingeschlossenes Tal, das nur von wenigen kleinen Gebirgszügen durchzogen ist.
Da sich der ganze Weltkörper binnen zehn Stunden um seine Achse dreht, was eine Nacht von kaum fünf Stunden Länge ergibt, so ist dieser Gürtel so wohl temperiert wie bei euch ein mittlerer Sommer. Diese Temperatur unterliegt keinem Wechsel außer dem, welchen manchmal die Winde und die häufigen Mondwechsel bewirken. Daraus läßt sich schließen, daß die Bewohnbarkeit des Miron trotz seines großen Sonnenabstandes nicht die unangenehmste ist und zur Hervorbringung der Pflanzen- und Tierwelt wohl tauglich erscheint.
Der bewohnbare Boden des Planeten ist im Durchschnitt mehr eben als gebirgig. Die Ebenen werden von Flüssen und Strömen durchfurcht, die sich dann durch irgendeine Gebirgsschlucht unter Toben und Brausen ins Meer ergießen. Sowohl an der nördlichen wie südlichen Gebirgsbegrenzung findet man zahlreiche Vulkane, häufig auch siedendheiße Quellen und Bäche, wodurch die Temperatur dieses Landes bedeutend erhöht wird. Denn neben der Lufterwärmung wird das Erdreich schon von innen her erwärmt, wodurch es sehr fruchtbar wird und allenthalben die merkwürdigsten Pflanzen und Früchte hervorbringt. Die Flammen der Vulkane zeigen nicht wie auf eurer Erde eine schmutzig-rötliche Färbung, sondern eine lichtgrüne Farbe, was für die Helligkeit und Erwärmung wohltätiger wirkt als die rote Farbstrahlung. Ebenso erblicken die Bewohner dieses Planeten die Sonne selbst in grünlichweißem Licht.
Der Grund liegt in der weitgedehnten atmosphärischen Luftregion und ihrer besonderen Reinheit. Darum erscheinen dort auch entfernte Landesteile nicht blau wie bei euch, sondern grün. Dafür aber sind die Blätter der Bäume und Pflanzen, sowie das Gras blau, somit gerade umgekehrt wie auf eurer Erde. Zwar findet sich die blaue Farbe schon im Saturn vorherrschend, jedoch bei Weitem nicht so intensiv und lebhaft wie hier. Die grüne Farbe des Lichtäthers ist die kräftigste, darum sie auch auf den der Sonne näherliegenden Erdkörpern fast die gesamte Pflanzenwelt beherrscht. Alle anderen Farben sind weniger intensiv und können daher nur zartere Gegenstände durchdringen. Die blaue Farbe ist die am wenigsten kräftige, daher auch von ihr am wenigsten verzehrt wird und die Luft stets mit ihr angefüllt sein kann. Dies ist der Grund, warum auf eurer Erde entfernte Gegenstände stets blau gefärbt erscheinen.
Auf dem Planeten Miron jedoch ist es hinsichtlich seines großen Sonnenabstands wie auch wegen seiner ausgedehnten Lufthülle gerade der entgegengesetzte Fall. Die grüne Farbe des Lichtes hat bei der weiten Entfernung vom Leuchtkörper Sonne notwendig an Intensität verloren. Auch könnt ihr annehmen, daß auf den ganzen Planeten Miron weniger Sonnenstrahlen fallen als allein auf euren afrikanischen Erdteil. Wenn nun diese wenigen Sonnenstrahlen auf die weitgedehnte Oberfläche der Mironluftregion einfallen, so werden die grünen als die wohltätigsten bald von ihr aufgesaugt. Nur der viel weniger belebende blaue Strahl wird durch die reine Luft hindurchgelassen und erreicht ungeschwächt den Boden Aus welchem Grunde dann zumeist die Pflanzen mit Ausnahme der Blüten in der schönsten blauen Färbung erscheinen.
Was die vegetative Welt des Miron betrifft, so ist diese für eure Begriffe etwas wahrhaft Wunderbares. So wächst z. B. ein Fruchtbaum bis zur Höhe von etwa hundert Klaftern zwanzig bis dreißig Mironjahre in größter Üppigkeit fort. Dann geht mit dem Baum von einem auf den anderen Tag eine plötzliche Metamorphose (Verwandlung) vor sich. Entweder verschwindet er plötzlich aus dem Dasein, und an seiner Stelle entdeckt der Forscher eine Menge neuer Insekten. Oder der Baum wirft seine Äste ab wie bei euch die Blätter und treibt nun ganz andere Äste, aus denen mit der Zeit auch ganz andere Früchte zum Vorschein kommen. Wird der Baum aber zu Insekten, dann leben diese eine Zeitlang an der Stelle des Baumes. Sodann sterben sie ab und aus ihrem verweslichen Moder entwickelt sich eine neue Pflanzengattung, die mit dem vorherigen Baum durchaus keine Verwandtschaft hat.
Solche Metamorphosen hängen dort von verschiedenartigen Konstellationen der Monde ab. Wie aber mit den Bäumen, so ist es auch mit den kleineren Pflanzen derselbe Fall. Das Gesetz solcher Übergänge erstreckt sich sogar auf das Tierreich bis zu den vierfüßigen größeren und größten Landtieren. Das Reich der Amphibien und Insekten, wie auch die gesamte Vogelwelt ist dem Gesetz der verwandelnden Übergänge unterworfen. Aber nicht etwa wie auf eurer Erde, wo aus derselben Raupe stets derselbe Schmetterling und aus dem gleichen Wurm immer dasselbe Insekt hervorgeht. Auf dem Planeten Miron erfolgt dies alles nach Umstand der Sache und der Zeit. Daher kann dort niemand bestimmen, was hier oder da zum Vorschein kommen wird So verlegen sich auch die Bewohner dieses Planeten nicht viel auf Naturwissenschaft, was die Vegetation und die untere Tierwelt betrifft. Wohl aber stellen sie Beobachtungen an, wo die Natur konsistent (beständig) zu werden beginnt.
(Hier folgen in Lorbers Werk »Unsere natürliche Sonne« ausführliche Darstellungen solcher »Mironwunder«, deren Einzelheiten wiederzugeben hier der beschränkte Raum nicht zuläßt. D. Hgb.)
 
 

Einiges über die Neptun-Menschheit


Die Größe der Mironmenschen ist recht unterschiedlich. So gibt es Menschen, die eine Höhe von vierzig, und solche, die oft kaum eine Höhe von zwanzig Klaftern erreichen. Wollen wir als Mittelklasse einen Mann von 30 Klaftern und ein Weib von 28 Klaftern in Augenschein nehmen:
Der Mann hat ein ernstes, aber nicht abstoßendes Aussehen. Das Haupt ist mit langgelockten Haaren versehen, die von dunkelgrüner Farbe sind. Die Hautfarbe ist weiß, ein wenig ins Lichtgrüne übergehend. Auch die Augen variieren in der  grünen Farbe. Der reiche Kinnbart ist gleichfalls blaßgrün, ebenso erscheinen die Fingernägel wie starkes grünes Glas. Die Zähne sind bläulich nach Perlmuttart, die wohlklingende Stimme ist sehr tief und in einer für eure Ohren so sonoren Stärke, daß ihr sie in einer Entfernung von zwei Meilen noch wie fernes Donnern vernehmen möchtet. Auch das Weib spricht tief, doch ist ihre Stimme biegsamer als die männliche und klingt für den Planetenmann überaus anziehend. Dies umso mehr, weil dieser Planet gewisserart die Heimat der Tonkunst darstellt, nicht nur wegen der beugsamen weiblichen Stimmen, sondern auch durch mannigfache wohlklingende Musikinstrumente.
Das Weib ist gewöhnlich von ungemeiner Schönheit. Ihr Gesicht drückt eine wunderbare Süße und Anmut aus. Rundung, Weichheit und Zartheit sind die beinahe niemals mangelnden Auszeichnungen ihres Körperbaues. Die Haut ist zart und von blendend weißer Farbe, nur die Wangen gehen etwas ins sanft Grünrötliche über. Die Haare sind schwarzgrün und schillern bei Licht wie eine Pfauenfeder. Die Fingernägel sind lebhaft grün und glänzen wie feinpoliertes Glas. Das Antlitz rechnet nach euren Grundsätzen zu den schönsten Formen: Eine hohe Stirn, ausgeprägte Augenbrauen, große und sehr lebhafte Augen, deren Pupille ein feuervolles Grün mit manchmal rot durchbrechenden Strahlen spielt. Die Nase ist gerade und sanft gerundet. Der Mund ist im rechten Verhältnis, der Hals mittellang und rund, der Nacken ohne Knochenausdruck. Unter der vollen Brust wird das Weib bis an die Hüfte schlank, dann wieder zunehmend bis zu den Schenkelgelenken. Die Füße stehen ebenfalls in rechter Proportion.
Die Kleidung der Menschen ist wie bei euch sehr verschiedenartig. Auch hier tragen Männer und Weiber je nach Land und Sitte verschiedene Röcke, Mäntel, Beinkleider, Schuhe und Hüte. Wollt ihr die besseren europäischen und asiatischen Nationaltrachten freilich in vergrößertem Maßstab auf die Bewohner dieses Planeten übertragen, so gewinnt ihr eine rechte Vorstellung ihrer Bekleidung.
Auch wohnen diese Menschen so gut wie ihr in Häusern. Ihre Häuser haben niemals mehrere  Stockwerke sondern nur ein Erdgeschoß. Die Dächer sind zugespitzter als bei euch und gleichen darin gotischen Bauwerken. Ein Haus besitzt nie mehr als drei Zimmer, doch ist jedes so groß, daß es leicht eine Gesellschaft von hundert Menschen fassen kann. Das Material der Häuser besteht durchwegs aus behauenen Steinen. Die Fenster sind mit einem elastischen Naturglas versehen und mit Metallrahmen eingefaßt Die Farbe des Glases ist verschieden, je nachdem es die Natur liefert. Neben den Wohnhäusern gibt es noch eigene Kinderhäuser, sowie wirtschaftliche Gebäude. Noch zu erwähnen wäre, daß die Menschen hier zumeist in Dörfern beisammen wohnen.
Jedes Dorf hat einen gemeinschaftlichen Grund, der groß genug ist, um alle in hinreichender Fülle mit allen Nährfrüchten zu versehen. Ein sonderheitliches Besitztum erstreckt sich nur auf solche Flächen, die ein Bewohner für eine gewisse Zeit für die Hervorbringung der Ernte bearbeitet hat. Solche Flecke werden mit dem eigenen Zeichen des Hauses abgesteckt. Nach der Erntezeit fällt er wieder der Allgemeinheit anheim und kann von den Bewohnern eines anderen Hauses übernommen werden. Die Großfrüchte der Bäume aber sind sämtliche Gemeingut des ganzen Dorfes. Auch die Haustiere zählen wieder zum allgemeinen Besitztum, doch ihre Produkte, wie Milch und Wolle werden nur mit der Nachbarschaft geteilt. Mineralische Produkte und Jagdgewinnste werden zu gleichen Teilen verteilt, doch müssen zu diesen Arbeiten eine gleiche Anzahl von Arbeitern von jedem Hause beigestellt werden. Erzeugnisse der häuslichen Kunst sind jedem Hause eigentümlich und können nur durch Geschenk oder Tausch an ein anderes Haus übergehen. Dazu gehören hauptsächlich musikalische Instrumente, sowie andere mechanische Produkte nützlicher Art.
Ein eigentlicher Vorstand für ein Dorf besteht nicht, sondern alles beruht auf gegenseitigem Übereinkommen. Dennoch werden die Ältesten des Dorfes, die zugleich Priester und Lehrer sind, in wichtigen Fällen als Ratgeber herangezogen. Haben diese etwas gemeinsam beschlossen, wird eine solche Entscheidung unwiderruflich von der ganzen Gemeinde angenommen. Auch gibt es weder Könige noch sonstige Herrscher. Jedes Dorf in seiner Allgemeinheit ist in allem sein eigener Herr. Daher kennt man hier auch keine Steuern und keine Kriege. Zudem sind die Dörfer meist so weit voneinander getrennt, daß ein jedes Dorf zu seinem Unterhalt ein Landgebiet besitzt, das nicht selten größer ist als euer Kaisertum Österreich.
Im Zusammenleben der Familien heißt die erste Regel: Achtung auf Achtung, Liebe auf Liebe, Freundschaft auf Freundschaft. Danach richtet sich alles in einem Hause. Der Vater ist das Oberhaupt für den männlichen, die Mutter für den weiblichen Teil der Familie. Diese beiden Pole aber vereinigen sich zu einem Wirkungspunkte, da nur aus der gegenseitigen Achtung die wahre Liebe hervorgehen kann. So achten und lieben demnach auch alle Kinder ihre Eltern und umgekehrt. Dieses Band der Achtung und Liebe drückt sich in einer gegenseitigen überaus herzlichen Freundschaft aus. Alle Teile einer Familie stehen so zusammen, daß da von einem Zank wohl nie die Rede sein kann. Und je mehr Familien in einem Hause beisammen wohnen, desto inniger und gesegneter geht es da zu. Die Menschen sind wahrhaft so verliebt ineinander, daß sie sich eher alles antun ließen, als einander im geringsten nahezutreten.
Aus diesem Grund lieben die Menschen auch die Musik so sehr, weil sie unter allen Künsten ihrem Charakter am meisten entspricht. Die Musik zählt daher zu den Hauptbeschäftigungen eines Hauses. Ihre musikalischen Instrumente haben durchaus keine Ähnlichkeit mit den eurigen, weshalb die Musik dort anders klingt als bei euch. Blas- und Saiteninstrumente sind nirgends anzutreffen. Statt ihrer verwenden sie eine Art Glockeninstrumente, ferner gewisse Scheiben- und Kugelinstrumente. Die Töne der Glocken werden auf doppelte Weise entlockt:
entweder durch das Anschlagen mit einem weichen Hammer, oder durch Reiben mit den Fingern, die zuvor in etwas gesalzenes Wasser getaucht werden. Dieses von Männern gespielte Instrument dient hauptsächlich zur Begleitung des harmonischen Gesanges der Weiber. Das Scheibeninstrument ist aus Glas verfertigt. Die Scheiben stecken auf Spindeln, bei deren Drehung der Ton durch das Reiben mit beharzten Fingern erzeugt wird. Der Ton ist durchdringend und wird zur Verstärkung der Harmonie des Glockenspiels gebraucht. Das vorzüglichste Soloinstrument aber ist das Kugelinstrument. Es ist zusammengesetzt aus gewundenen Röhren, die gegen innen zu eine vollkommen runde Gestalt annehmen. Die Pole der Kugel sind trichterförmig offen, die Kugel ruht auf einem offenen Dreifuß, unter dem ein starkes Windgebläse angebracht ist. Der Wind wird durch Ventilklappen in die verschiedenen Röhren verteilt.
Was ihre Religion betrifft, so gibt es nirgends einen zeremoniellen sogenannten Gottesdienst. Ihr ganzes Religionswesen ist die innere Erkenntnis eines Gottes. Sie haben sogar keine Gebete, sondern an deren statt pflegen sie die alleinige innere Bildung des Geistes. Ihr Leben und Handeln danach ist der einzige Gottesdienst, den sie allezeit begehen. Wenn ihr diese Religionsgrundsätze nur ein wenig in euch beachtet, werdet ihr auch verstehen, daß ein Paulus lehrte: »Betet ohne Unterlaß.«, d.h. lebet ständig in der Ordnung Gottes! - Auch die Astronomie der Mironbewohner ist eine Art Gottesdienst. Denn daraus lernen sie die Allmacht, Größe und Ordnung des Schöpfers erkennen. Daß auf dem Felde der Sternkunde hauptsächlich die Monde ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ist leicht begreiflich. Denn wegen der großen Entfernung des Miron von der Sonne vermögen die Bewohner von allen der Sonne näherstehenden Planeten höchstens den Uranus zu erblicken. Die Monde dieses etwas außergewöhnlichen Planeten Miron haben die Eigenschaft, daß sein erster Hauptmond selbst zwei weitere Nebenmonde besitzt, die sich um ihn bewegen und gemeinschaftlich ihre Bahn um den Planeten ziehen. Der zweite, höherstehende Mond hat ebenfalls wieder zwei Nebenmonde und ist größer als der erste. Der dritte und entfernteste Mond hat sogar drei Nebenmonde als Trabanten, wodurch er von den beiden anderen Hauptmonden leicht unterschieden werden kann. Durch seinen Umlauf wird die euch schon bekannte Jahreszeit des Planeten berechnet. - Damit seien die Eröffnungen beendet, soweit es sich um das Grundsätzliche dieses noch unentdeckten Planeten handelt.
 

Vom wahren Wesen der Sonne


Die moderne Wissenschaft betrachtet die Sonne als einen ungeheuren glühenden Gasball, dessen Hitze von Millionen Graden aus unablässig stattfindenden Atomexplosionen resultiert, wobei eine Kernspaltung des Grundelements Wasserstoff vor sich geht. Wie aber kann dieses Weltbild übereinstimmen mit der Tatsache, daß unsere Sonne die Mutter alles natürlichen Lebens auf allen Planeten ist?
Dieser materialistisch-mechanischen Theorie stehen geistige Eröffnungen gänzlich anderer Art gegenüber. In Lorbers Werk »Unsere natürliche Sonne« findet sich eine genaue Darstellung ihrer wahren Beschaffenheit, wobei manches Rätsel gelöst erscheint, das heute für die exakte Naturwissenschaft noch unbekanntes Land bildet. Nachstehend folgen einige gekürzte Auszüge aus wesentlichen Abschnitten des genannten Werkes.   D. Hgb.
 

Der Sonnenkörper


Die Sonne ist im Hinblick auf die umkreisenden Erdkörper wohl ein Fixstern. Für sich aber ist sie nur ein vollkommener Planet, indem sie selbst sich samt allen ihren Trabanten um einen größeren Zentralsonnenkörper, den Stern Sirius bewegt. Zur Vollendung dieser großen Bahn benötigt die Sonne nahezu 28 000 Erdjahre. Als ein vollkommener Planet muß die Sonne sicher alle jene planetarischen Bestandteile in vervollkommnetem Maße in sich fassen, die auf den sie unikreisenden Planeten in sehr verminderten Potenzen zu finden sind. Die Sonne ist somit naturmäßig der vollkommene Inbegriff aller ihrer Weltkinder. Daher kommt in ihr all das lebendig-vollkommen vor, was immer in einem Planeten, Mond oder Kometen enthalten ist.
So ist z. B. das Erdreich der Sonne nicht steinig und sandig, sondern weich und elastisch wie das Fleisch eines Menschen. Daher ergreifen sich die einer Pflanze zugehörigen Teile ohne Samen schon unmittelbar im Erdreich selbst. Sie sprossen dann in zahllosen nützlichsten Gewächsen empor, deren Schönheit und Güte alles Erdenkliche auf allen anderen Planeten um das Vielfache übertrifft. Das alleinige Samenkorn für alle Vegetation ist dort der menschliche Wille. Daher wächst nur da ein Baum oder eine Pflanze aus dem Erdboden der Sonne, wo ihn ein Sonnenmensch haben will und wie gestaltet er sich das Gewächs in seinem Inneren vorstellt.
Die Sonne als planetarischer Körper besteht eigentlich aus sieben Sonnen, von denen immer eine kleinere in der folgenden größeren ruht wie eine Hohlkugel in der anderen. Nur die innerste als gleichsam das Herz des Sonnenplaneten ist von der Oberfläche bis zum Mittelpunkt kompakt. Zwischen jeder Sonne ist ein freier Zwischenraum von ein- bis dreitausend Meilen. Die Materie des Sonnenkörpers ist, was das Äußere betrifft, ein etwas fester gehaltenes seelisches Organ, in dem zahllose Geister gleichsam in geringer Haft gehalten werden. (Ätherisch-substantieller Feinstoff.)
Die Lichthülle ist der eigentliche atmosphärische Luftkreis um den Sonnenplaneten herum. Er ist nur an der äußersten Oberfläche so stark glänzend; gegen den Sonnenboden zu wird er immer dunkler, so daß von hier durch diesen Lichtstoffkreis ebenso ungehindert in den freien Weltraum hinausgeblickt werden kann wie von irgendeinem anderen Planeten. Von aussen her aber verwehrt die Fülle der Lichtmasse jeden Einblick in den Sonnenkörper. Der strahlende Lichtglanz der Sonne, wie sie von den Planeten aus erscheint, ist nichts anderes als zuerst eine Aufnahme aller Strahlen von Milliarden anderer Sonnen, die sich auf der überweit gedehnten Sonnenluft-Spiegelfläche jede für sich abspiegeln. Da die Sonne über eine Million mal größer ist als eure Erde und zudem einen ungeheuer großen und reinen Luftätherkreis besitzt, so leuchtet es ein, daß alle noch so ferne stehenden Sonnen dieses Sonnenalls darauf ein bedeutendes Lichtbild hervorrufen müssen. So zwar, daß selbst die Sonnen fernstehender Sonnengebiete, die auf eurer Erde selbst dem scharf bewaffneten Auge nur als ein Nebelfleck erscheinen, dort einen Durchmesser von mehreren Zoll erreichen und so intensiv erstrahlen, daß ihr ein solches Bild nicht eine Sekunde lang mit freiem Auge betrachten könntet.
 
 

Ursprung des Lichtes

Es entsteht nun die Frage: ,,Woher haben dann die anderen Sonnen ihr Licht und was ist die Grundursache dieses Gegenstrahlens?« Entsinnt euch der euch schon bekannten Hülsenglobe (ein vielfaches Milchstraßensystem, dessen Organisation hier in einem späteren Kapitel dargestellt wird. D. Hgb.), deren für eure Begriffe unendliche Umfassung aus einer Art ätherischen Wassermasse besteht. Der Mittelpunkt jeder Hülsenglobe ist eine endlos große Zentralsonne, die allein selbstleuchtend ist. Denn sie ist auf all ihren unmeßbar weiten Flächen immerwährend von intensivst leuchtenden Feuerflammen umgeben, die da herrühren von der regen Tätigkeit der Urgeister, welche von hier ausgehen oder rückkehren. Das Leuchten dieser großen Zentralsonne dringt bis zu den vorgenannten Wänden der Hülsenglobe und wird von da zurückgeworfen durch die unendlichen Räume der Sonnengebiete. Auf diesem Wege wird eine jede Sonne schon zur Hälfte erleuchtet. Wird das Licht dann von den entgegengesetzten Wänden der Hülsenglobe zurückgeworfen, erhellt es die andere Seite der Sonnen, die sich sodann auch noch zahllosfältig gegenseitig beleuchten.
Dennoch besitzt jede einzelne Sonne aus dem Bereiche der ihr innewohnenden Geister ein Eigenlicht, jedoch bei weitem nicht von der intensiven Art, wie ihr das Licht der Sonne erblickt. Dieses zusätzliche Licht bewirkt hauptsächlich eine stete Reinigung der Luftoberfläche des Sonnenkörpers, damit diese desto vollkommener die Ausstrahlungen der anderen Sonnen in sich aufnehmen und weitergeben kann. Aus diesem Grunde bestehen auf jedem Sonnenkörper eine Menge von Vulkanen, besonders in der Gegend des Äquators, welche durch ihre Tätigkeit die Luftatmosphäre zur Aufnahme des Lichtes stets fähig erhalten.
Was ist nun der Grund des Leuchtens einer Flamme, da zuvor von dem Eigenlicht einer Hauptzentralsonne als einem Flammenlicht gesprochen wurde? Ihr wißt, daß Geistiges als absolut betrachtet nicht bestehen kann ohne irgendeine äußere Umfassung als ein Organ, durch das es sich erst zu „äußern“ imstande ist. Jede äußere Umfassung aber ist nichts anderes als der göttliche Liebeswille, der das Geistige (die Gedanken Gottes) umgibt und ihm irgendeine Ordnung setzt zur Erreichung eines Zweckes, der der Absicht der ewigen Schöpfungsordnung entspricht. Wird nun eine geistige Kraft, verborgen unter der Einhülsung, durch was immer für Umstände angeregt, gerüttelt oder gestoßen, so gerät sie dadurch aus ihrer festgesetzten Ordnung. Sie gerät aus ihrem Gleichgewicht und fühlt sich dadurch beeinträchtigt. Daher sucht sie dann entweder ihre frühere Lage wieder herzustellen (Gesetz der Trägheit!), oder wenn sie zu sehr erregt wurde, sogleich ihr ganzes Organ zu zerreißen (Explosion!) und dadurch in den absoluten Zustand überzugehen.
Nun bedenkt, daß der Durchmesser einer Hauptzentralsonne eine Linie bildet, zu deren Durchwanderung selbst das Licht mehr als eine Trillion Erdjahre zu tun hätte. Wenn aber das Volumen dieses Sonnenkörpers für eure Begriffe geradezu unfaßbar ist, wird da nicht auch das Gewicht der Materie einen unbegreiflich schweren Druck gegen den Mittelpunkt ausüben? Bedenkt doch einmal auf eurem nichtigen Weltkörper allein die Schwere eines einzelnen Berges Denkt euch dann erst eure ganze Sonne, die um eine Million mal größer ist als eure Erde und somit auch eine Million mal stärkere Anziehungskraft in sich birgt. Wäre solches nicht der Fall, so vermöchte sie wohl nicht ganze Planetenkörper in Billionen Meilen Entfernung so anzuziehen, daß sie nicht aus ihrem Gebiete entweichen können. Wie aber auf einem Weltkörper die Anziehung, so auch die Schwere. Da nun alle Zentralsonnen, Sonnen, Planeten, Monde und Kometen zusammen kaum den millionsten Teil einer Hauptzentralsonne ausmachen, wie mächtig muß da ihre Anziehungskraft sein und wie ungeheuer stark der Druck gegen ihr Zentrum?
Woraus besteht denn die Materie? Sie ist nichts anderes als eine Gefangenschaft des Geistigen oder der Geister. Wenn aber schon auf dem Erdkörper durch das Zusammenschlagen zweier Steine oft mehrere hart gefangene geistige Potenzen zum Ausbruch kommen (Funkenbildung!), und wenn im Inneren der Erde der mächtige Außendruck heftigste Ausbrüche von Vulkanen und zuweilen alles verwüstende Erdbeben bewirkt, - was geschieht, wenn ihr diese Miniaturverhältnisse eures Planeten auf die Zentralsonne übertragt? Allda würdet ihr erst erschauen, welchen Druck die dort eingeschlossenen Geister zu ertragen haben, und zwar aus dem erbarmenden Grunde, damit sie als materiell Gefangene durch den mächtigen Druck wieder zu neuem Leben und zu neuer Tätigkeit erweckt werden.
Aus diesem Grunde ist dann auch die Zentralsonne überfüllt von den größten feuerspeienden Bergen, von denen der kleinste einen Durchmesser besitzt, daß in seinem Krater mehr als dreißigtausend Millionen eurer Sonne Platz hätten! Nun wisset, daß das Leuchten durch die Vibrationen der geistigen Kraft innerhalb der sie umschließenden Hülse bewirkt wird. Je heftiger eine darin gefangene geistige Potenz durch einen äußeren Druck, Stoß oder Schlag angeregt wird, in desto heftigere Zuckungen geht sie über. Und desto greller und intensiver wird auch die Erscheinlichkeit als Leuchten eines Funkens oder einer Flamme. Wo aber können solche Geister heftiger erregt und gedrückt werden als auf eben dieser Zentralsonne? In solchen Verhältnissen leuchtet dort ein Funke so überaus stark, daß ihn kein menschliches Auge auch nur einen Augenblick ertragen könnte. Wenn sich da ein korngroßer Funke bei euch in tausend Meilen Höhe mit derselben Lichtheftigkeit entwickeln würde wie auf seiner Hauptzentralsonne, so würde seine Ausstrahlung die ganze Erde in einer Sekunde wie einen Wassertropfen auf glühendem Eisen verflüchtigen.
Denkt euch somit die ganze ungeheure Hauptzentralsonne mit solch allerstärksten Lichtflammen überzogen und urteilt danach, wie weit wohl ihre Strahlen als Ausflug freigewordener Geister reichen mögen! Damit könnt ihr ersehen, wie eine solche Sonne gar wohl ein allgemeiner Leuchter in dem großen Sonnenweltengemach einer Hülsenglobe sein kann. Daraus geht hervor, auf welche Weise dann auch jede kleine Planetarsonne, wie auch jeder Planet für sich ein eigenes Licht entwickeln kann, dessen Eigentümlichkeit und Stärke sich allzeit nach der Größe seines Volumens und seiner Schwerkraft richtet.
 
 

Die Entstehung der Sonnenflecken


Es ist öfters zu beobachten, daß die Sonne zumeist auf ihrem Äquator zuweilen einen oder mehrere verschieden große Flecken aufweist, um die sich dem bewaffneten Auge eine wallartige Verbrämung zeigt. Hinter derselben breiten sich dann nach allen Seiten Lichtwellen aus, die von den Astronomen Fackeln genannt werden. Die Sonne ist eine Kugel von rund 200000 Meilen Durchmesser, die sich in ungefähr 29 Tagen um ihre Achse dreht. (Anmkg. Die Astronomie gibt hierfür 25,2 Tage an, doch vermag sie nur die schnellere Rotation des Luftkreises zu messen. D. Hgb.) Durch diese Schnelligkeit entsteht am Äquator eine große Wurfkraft, die alle etwas flüchtigeren Teile der inneren Sonnenmaterie unter den Äquator drängen mit dem Bestreben, die oberste Kruste des Sonnenbodens zu durchbrechen, um sich dann mit unglaublicher Heftigkeit von der Sonne in den Weltraum zu entfernen.
Ihr habt anfangs vernommen, daß das Erdreich der Sonne nicht so hart und spröde wie das eurer Erde ist, sondern überall elastisch, besonders im Gebiete des äquators. Wäre das Erdreich spröde und zerbrechbar, so würden zufolge der enormen Fliehkraft ein Berg und ein Landstück um das andere mit größter Wucht von der Oberfläche der Sonne in den unendlichen Raum geschleudert werden. Da jedoch das Sonnenerdreich zäh und elastisch ist, ist solches nicht möglich, auch wenn die Rotation doppelt so schnell vor sich ginge. Was aber kann dennoch der Fall sein, wenn sich dir Drang von innen her auf vorgeschilderte Art auswirkt und hier und da gewaltige Andrängungen und gewisserart Verhärtungen unter der Oberfläche erzeugt? Gleichsam als eine Krankheit der Sonne, denn auch Weltkörper können physisch erkranken. Dadurch können solche verhärtete Knollen auf einem oder dem anderen Punkte durch ihren Drang nach außen, sich dabei entzündend, die Oberfläche durchbrechen, um sich dann mit größter Gewalt näher oder fast endlos weit vom Sonnenkörper zu entfernen.
Das ist die Ursache der darauffolgenden schwarzen Flecken der Sonne. Denn bei dem gewaltigen Durchbruch wird nicht nur die Erdkruste des Sonnenplaneten, sondern auch seine Lichthülle derart auseinandergerissen, daß sie auf einem solchen Punkte nicht fähig ist, das aufgenommene Licht der anderen Weltsonnen aufzunehmen und zu reflektieren. Ebenso wenig vermag sie dann ihr Eigenlicht ausströmen zu lassen, das sich fortwährend am Boden der Sonne entwickelt, solange er nicht auf die beschriebene Weise eine Zeitlang auseinandergerissen wurde. Der um die schwarzen Flecken entstehende Wall ist der jeweilige Aufwurf einer solchen Verhärtung, die nach allen Seiten gleich einer trichterförmigen Mauer aufgeworfen wurde. Daß dieser Wall aber gegen den eigentlichen schwarzen Punkt matt erleuchtet erscheint, hat folgenden Grund: Wenn sich auch über den zerrissenen Teilen keine eigentliche Glanzluft befindet, entwickeln sie selbst durch ihre heftigen Schwingungen etwas Eigenlicht, das dem ursprünglich eigentümlichen Lichte der Sonne gleichkommt. Daraus könnt ihr ersehen, wie gering eure Sonne leuchten würde ohne Beihilfe des allgemeinen Sternenlichtes.
Die sogenannten Fackeln sind Sonnenlichtwellen, die durch das bei einem Durchbruch bewirkte Wogen der atmosphärischen Glanzluft entstehen. Da spiegelt sich eine Lichtwoge in der anderen, wodurch ihr Glanz vielfach potenziert erscheint, während die Wogenfurchen notwendig matter erscheinen. - Infolge seiner Elastizität beginnt sich das Erdreich langsam nach solchen Durchbrüchen wieder zu schließen, wodurch die schwarzen Sonnenflecken verschwinden. So verheilen auch planetarische Wunden ähnlich aufgebrochenen Geschwüren im menschlichen Körper. - Manche dieser Flecken sind von solchem Umfang, daß in ihrem schwarzen Raume leicht dreißig Erden nebeneinander Platz fänden. Bei den größten Sonnenflecken kann man annehmen, daß der kubische Inhalt der hinausgeschleuderten Massen wenigstens tausend Erdkörper groß ist.
Es entsteht damit die Frage: Wenn das gesamte Volumen der Sonne den millionenfachen Inhalt der Erde beträgt, müßten tausend solcher aufeinanderfolgenden Großflecken doch die Masse der Sonne völlig aufzehren?« Die Antwort darauf  lautet: »So wie eine Eiche im Verlaufe von zweihundert Jahren ein Mehrfaches ihres Volumens in Form von Blättern, Zweigen und Früchten abgibt, und dennoch dabei an Umfang und Größe zunimmt,   ebenso ersetzt die Sonne die abgegebenen Massen durch beständige Aufnahme von kosmischer Nahrung aus dem sie umgebenden Äther!«
 
 

Geistiger Grund der Sonneneruptionen


Es wurde bereits anfangs erwähnt, daß die Sonne kein vollkommen kompakter Körper ist, sondern daß sie aus sieben inneren Sonnen besteht, zwischen denen jeweils ein hohler Raum von mehreren tausend Meilen sich befindet. Alle diese Innensonnen sind auch bewohnt. Sind die Bewohner nun leibliche Menschen oder haben sie etwa Ähnlichkeit mit den Naturgeistern der Luft, des Feuers, des Wassers und der Erde? Keines von beiden, sondern diese Bewohner sind Geistermenschen, die mit der Zeit erst ins naturmäßige Leben übergehen können:
Entweder auf der Oberfläche der Sonne (als materielle Sonnenmenschen), oder im ungünstigeren Fall in das Außenleben auf den Planeten.
Am besten werden sie mit dem Namen Sonnen-Grundlichtgeister bezeichnet. Sie sind unter sich selbst erscheinlich wie natürliche Menschen untereinander und können sich dazu aus der dortigen Luft einen Leib bilden, wie und wann sie wollen. Machen sie von diesem Zustand ihrer Selbständigkeit und Freiheit einen rechten Gebrauch, so werden sie nach und nach fester in ihrer ganzen Wesenheit. Sie können dann sogleich auf die Oberfläche der Sonne auf dem Wege der Zeugung und Geburt übergehen. Gebrauchen jedoch die Geister der inneren Sonne diesen intelligenten Freiheitszustand auf eine der göttlichen Ordnung nicht angemessene Weise, so gestalten sie sich auch unordentlich, und ihre Formen sind dann von unaussprechlich verschiedener Art. Sehen sie den günstigen Ausgang der in der Ordnung aufgestiegenen Geister, rotten sich dann die Unordentlichen haufenweise zu Trillionen zusammen. Denn sie wollen sich ebenfalls erheben und mit Gewalt die Oberfläche der Sonne erreichen und mit dieser die absolute Freiheit.
Am grellsten zeigen sich die Unterschiede auf der letzten inneren Sonne, die erste nach der sichtbaren Außensonne. Von der allerinnersten kompakten Sonne, die gewisserart das Herz des ganzen Sonnenkörpers darstellt, strömen diese geistigen Wesen in allerlei Formen bis zur obersten Sonne, so wie das Blut vom Herzen in alle Teile des Leibes übergeht, den Nährstoff absetzt und das Unbrauchbare und Ungeläuterte wieder zurückführt. So geschieht es beständig, daß die Geister der Widerordnung, wenn sie auch bis zur Oberfläche gedrungen sind, wieder umkehren müssen, und zwar durch die Pole. Auf diese Weise werden sie dann wieder mit dem Herzen der Sonne vereinigt, um nach langen Zeiten einen neuen Aufstieg anzutreten.
Das Aufsteigen durch die inneren Sonnen ist mehr ein geistiges, zum größten Teil unverspürbares Emporsteigen und ist daher mit keinen Eruptionen verbunden. Der gewaltsame Durchbruch von der letzten inneren Sonne auf die Oberfläche äußert sich jedoch stets auf eine überaus gewalttätige Weise. Den Effekt davon habt ihr schon bei Erklärung der Sonnenflecken kennengelernt. Wie solches auf intelligent-geistigem Wege erfolgt, sei hier kurz erörtert: Fühlen sich solche Geisterverbände genügend stark, dringen sie bis an die innere Fläche der äußeren Sonne vor und lavieren da durch ihr Gefühl, wo diese am schwächsten wäre. Haben sie eine solche Stelle gefunden, die zugleich eine Menge Adern und Kanäle aufweist, so dringen sie dorthin ein. Hier beginnen sie sich mehr und mehr intensiv zu entzünden und erglühen damit auch die Fläche, wo sie sich angesetzt haben. Hier verbinden sie sich zudem noch mit den in dieser Materie gebannten Geistern und üben nach und nach eine solche Gewalt aus, daß ihnen am Ende die einige tausend Meilen dicke äußere Sonnenkruste weichen muß, und muß sich endlich auftreiben und durchbrechen lassen. Da diese Geister, durch ihr widerordentliches Bestreben sich verdichtend, gewisserart ein materielles Gewicht erhalten, kommt ihnen dieser Umstand insofern zustatten, indem sie sich damit auch den wuchtigen Umschwung der Sonne um ihre Achse zu Nutzen machen.
Wenn diese ausbrechenden Geister auf gewaltsame Weise die gewünschte Freiheit erlangt haben, schwärmen sie zu Abermillionen hinaus in den unermeßlichen Raum. Dort werden sie gewisserart abgekühlt, womit auch ihr Bestreben ruhiger wird. Nun braucht aber auch ein jeder Geist zu seinem Fortbestand irgendeine Nahrung. Erhält er diese nicht, gerät er endlich in den Zustand einer Bewußtlosigkeit, die einem tiefen Schlafe gleicht. Ein solcher Zustand ist auch die Folge der mit Gewalt errungenen Freiheit jener unordentlichen Sonnengeister. In dieser Lage werden sie bald zur Beute der überall lauernden Anziehungskraft der Planeten, denen sie zur willkommenen Sättigung dienen.
Einen Teil solcher geistiger Ausreißer wird jedoch schon bei ihrem Durchbruch wieder von der Kraft der Sonnengeisterwelt zur Umkehr genötigt und fällt zur Besänftigung und Abkühlung in die großen Sonnenmeere zurück. Ein noch größerer Teil, der sich etwas weiter von der Sonne hinweg wagte, wird von der mächtigen Polarität der Sonne ergriffen und dadurch wieder in den Urzustand, d. h. in das eigentliche Sonnenherz zurückgeführt. Auch die von den Gewässern aufgenommenen Geister machen mit der Zeit eine rückgängige Bewegung, manche aber werden auch zur Bildung der äußeren, materiellen Sonnenoberfläche verwendet.
Diejenigen Geister der inneren Sonne, die schon mehrmals nach erfolglosen Durchbrüchen zurückgeführt wurden, verbinden sich nicht leicht wieder mit jenen, die einen Durchbruch am Äquator unternehmen wollen. Sie suchen auf Seitenwegen gegen die Polargegend zu gelangen, um dort in kleineren Partien ihren Zweck zu erreichen. Die dort befindlichen zahlreichen Vulkane bilden ihren Austrittsort, doch können sie sich dort kaum so weit von der Sonne entfernen, daß sie die Glanzluft erreichen. Bald hernach werden sie jedoch von der Kraft der Pole wieder eingefangen und aufs neue den inneren Sonnen zugeführt. Es gibt auch noch allerlei andere Geister, die von den Polen der Sonne aufgenommen werden. Diese sind zum Teil Ausbrecher aus der die Sonne umgebenden Planeten, teils aber auch solche aus anderen Sonnen, die bei Eintritt in unser Sonnensystem von der Polarkraft der Sonne ergriffen und angezogen werden.
Nur wenn sich solche Grundlicht-Geisterverbände in irgendeiner weitentfernten Sphäre des Sonnenbereichs vergesellschaften und damit naturmäßig zu Kometen werden, können sie sich zuweilen durch längere Zeit planetarisch bewegen. Kommen sie jedoch auf ihrer Bahn der Sonne zu nahe, werden sie auf jeden Fall von ihr eingefangen und gleichsam verzehrt. Denn was die Sonne einmal mit ihrer polarischen Kraft ergriffen hat, das ist so gut wie eine vollkommene Beute für sie. Denn sie zehrt dann beständig durch ihre Kraft an einem solchen Gast, schwächt ihn von Jahrtausend zu Jahrtausend und zieht ihn endlich in ihren weiten Feuerschoß. Solches könnt ihr auch an den gegenwärtigen Stellungen der Planeten erkennen,, deren heutige Bahnen sich von früheren sehr unterscheiden.
So bahnte vor vielen Millionen Jahren der Planet Merkur an Stelle eurer Erde, der Planet Venus ungefähr an Stelle des gegenwärtigen Mars und eure Erde an der Stelle des Jupiter. Nun berechnet, um wieviel die Anziehungskraft der Sonne diese Planeten ihr angenähert hat. Ihr könnt daraus leicht ersehen, daß sich die Sonne einmal aller noch freischwebenden Planeten bemächtigen wird, damit auch die hartnäckigsten Geister solcher Weltkörper   wieder zu ihrer ordentlichen Lösung oder zur weiteren Erprobung in die Sonne gelangen.
An Stelle solcher von der Sonne vollends aufgenommenen Planeten treten wieder andere ins Leben. Dies könnt ihr schon aus dem Umstand ersehen, daß um eure Sonne allein ein Heer von wenigstens zehntausend Millionen Kometen schwärmt, aus denen dann immer ein oder der andere mehr ausgebildete Komet in den Stand eines Planeten übergehen kann. Es gibt sogar jetzt schon eine Menge gediegener Kometen im weiten Sonnengebiete, die schon zum größten Teil bewohnt sind; wenn auch noch nicht von Menschen, so doch von der Pflanzenwelt und mannigfachen Vortieren. So ist demnach die Weltenordnung für eure Begriffe unendlich, vor Gottes Auge aber bildet der Anfang wie das Ende eine Einheit. Wie aber die Sonne ihre Planeten wieder löst, so können auch Zentralsonnen ihre Nebensonnen lösen, und endlich die Hauptzentralsonne ganze Heere von Sonnengebieten und Sonnen-Allen. An Stelle der aufgelösten werden immer wieder neue gesetzt, so daß dadurch der Gang in der Ordnung der Dinge ewig nimmer aufhören wird zu schaffen.
So spricht der HERR: »Ich als Gott denke ewig und Meine Gedanken sind die Wesen. In Meiner Unendlichkeit hat auch Unendliches Platz und wird den Raum ewig nimmer erfüllen, wenn auch der beständige Wesenszuwachs noch unaussprechlich größer wäre und zahlloser, als er zufolge der bestehenden Ordnung ist. Denn euer guter, heiliger VATER ist größer, mächtiger und vollkommener, als sich Ihn ein schwacher Erdengeist selbst in seinen feierlich höchsten Momenten je vorzustellen vermag«.
 

Das Weltall in geistiger Schau

 

Ursache der materiellen Schöpfung


Die Lehre von einem Fall eines Teils der urgeschaffenen Geister ist im Christentum weitaus stärker ausgeprägt als in anderen Religionen. Aber erst in dem Lorber geoffenbarten »Großen Evangelium Johannis« finden sich darüber Belehrungen Jesu Christi, welche Zusammenhänge zwischen diesem Geisterfall und der dadurch bedingten materiellen Schöpfung ursächlich bestehen:
»Als Gott im Voranfang seine reifgewordenen Schöpfungsideen als Geister hinausstellte und sie so mit seiner Kraft erfüllte, daß sie selbständig zu denken und zu wollen begannen, da mußte ihnen gleichzeitig eine Ordnung gezeigt werden, nach der sie handeln sollten. Mit dieser gegebenen Ordnung mußte aber auch der Anreiz zu ihrer Nichteinhaltung in diese ersten Wesen gelegt werden, ansonsten sie von ihrem freien Willen niemals hätten Gebrauch machen können. Erst dieser in sie gelegte Anreiz brachte eine wahre Lebensregung zustande, der zufolge sie zu wählen, zu wollen und zu handeln anfingen. Der Reiz zur Widerordnung hob nun viele der ersten Geister aus der angezeigten Ordnung. Die Folge war, daß sie endlich im stets mächtigeren Widerstreben verhärten mußten (Selbstbezogenheit!) und auf diese Weise den Grund zur materiellen Weltenschöpfung legten.
Alles, was Materie ist, war dereinst Geistiges, das freiwillig aus der göttlichen Ordnung trat und sich in den verkehrten Anreizungen begründete. Materie ist demnach nichts anderes als ein gerichtes und Geistiges. Oder deutlicher: sie ist eine gröbste und schwerste Umhäutung (Einhülsung) des geistigen Kerns. Geist selbst kann jedoch trotz noch so fester Umhülsung nie selbst zu vollkommener Materie werden, sondern lebt und besteht in der Materie fort, welcher Art sie auch sei. Ist die Materie(= durch den Willen Gottes festgehaltene Zustände des Äther-Urstoffs) sehr hart, so ist auch das geistige Leben in ihr sehr gebunden und kann sich nicht weiter äußern und entfalten, wenn ihm nicht irgendwie Hilfe von außen gegeben wird.
So kann z. B. im harten Gestein das innewohnende Leben erst dann zu einer Äußerung gelangen, wenn er in einer langen Zeitreihe durch das Einwirken der Elemente stets brüchiger wird. Dann entflieht etwas seines Lebens als Äther in die Luft, ein anderer Teil bildet sich eine neue und leichtere Umhülsung in Form der zarten Schimmel- und Moospflanzen. Indes wird die anfangs zarte Umhülsung durch die Tätigkeit der eingeschlossenen Geister, die mehr und mehr das drückend Materielle zur Seite schaffen, auch wieder härter und gröber. Daher trachtet das geistige Leben stets weiter nach aufwärts und bildet durch alle Naturreiche hindurch immer neue und höhere Lebensformen bis zum menschlichen Leibe, der einen Träger billionenfacher Seelenintelligenzen darstellt.
Alles, was Welt und Materie heißt, ist ein Verkehrtes, der wahren Geistordnung aus Gott Widerstrebendes, weil es ursprünglich als eine Gegenreizung zur Erweckung des freien Willens in der belebten - und als Selbstwesen aus Gott hinausgestellten und geformten - Idee in sie gelegt werden mußte. (Die Dualität oder Polarität alles Geschaffenen!) Und so wurden auch die der Ordnung widerstrebenden Urgeister eingehülst in die Materie zuerst der Hauptzentralsonnen, aus denen endlich alle anderen Sonnen und Weltkörper samt allem Leben auf ihnen hervorgingen.
Solche Urgeister haben sich zuerst abgesondert in große Vereine und stellten sich im unendlichen Raume in menschlich undenkbar großen Entfernungen auf. Eine jede solche Geistvereinigung wollte wegen ihrer Eigenliebe von einer zweiten nichts mehr hören und erfahren. Durch dieses stets wachsende Eingehen in die Selbstsucht, in Hochmut und Herrschsucht schrumpften die zahllos vielen Lebensformen endlich nach dem Gesetze der Schwere (Zusammenziehung aus Ich-Bezogenheit!) zu einem übergroßen Klumpen zusammen - und die materielle Urzentralsonne einer Hülsenglobe war entstanden. Nun aber gibt es im unendlichen Raum eine Unzahl solcher Welt- Systeme oder Hülsengloben (vgl. die Spiralnebelflecken der Astronomie!), wo überall eine solche Urzentralsonne zahlreichen Weltgebieten zum gemeinsamen Mittelpunkt dient. Solche Ursonnen sind somit die zusammengeschrumpften Urgeistervereine, aus denen in äonenlangen Zeiten alle anderen Sonnenalle, Sonnengebiete, Nebenzentralsonnen, Planetarsonnen, Planeten, Monde und Kometen hervorgegangen sind.
Wie ging das zu? In der Urzentralsonne wurde vielen grossen Geistern der Druck ihrer Einhülsung zu mächtig. Sie entzündeten sich daher im Zorn und machten sich vom Urdrucke los, wobei sie beinahe endlos weit von ihrem ersten Vereinsklumpen flohen. Eine Zeitlang schwärmten sie frei und ungebunden im Raume umher und machten Miene, wieder in die reingeistige Ordnung zurückzukehren. Weil sie jedoch des Elements der Eigenliebe nicht ledig werden konnten, fingen sie wieder an, auf neue zu einem festen Klumpen zusammenzuschrumpfen, Dadurch entstanden die Zentralsonnen zweiter Ordnung in einer jeden dieser Hülsengloben.
In diesen Zentralsonnen zweiten Ranges ergrimmten mit der Zeit die Hauptgeister wieder ob des zunehmenden Druckes, entzündeten sich und machten sich in zahllosen Massen von dem gemeinsamen Klumpen zweiter Ordnung frei. Nach einem Ansatz zum reingeistigen Übergang fanden sie dennoch wieder allzu großes Wohlgefallen an sich. Sie wuchsen dadurch abermals im materiellen Gewichte (Verdichtung der Masse!) und schrumpften nunmehr zu Zentralsonnen dritter Ordnung zusammen. Bald erhob sich hier der gleiche Anstand: Die höheren Geister, geringer an Zahl, wurden von den zahlreicheren untergeordneten Geistern zu mächtig gedrückt, ergrimmten wieder und rissen sich zu vielen Millionen mit größter Gewalt vom gemeinsamen Klumpen los mit dem festen Vorsatz, nun endlich ins völlig reingeistige Leben überzugehen. Undenkbar lange Zeiten schwebten sie als voneinander getrennte Ätherdunstmassen im weiten Schöpfungsraume. Aber in dieser untätigen Freiheit fingen sie mit der Zeit an, eine Nahrung von außen her als Sättigung zu suchen. Denn die Begierde ist gleich dem Magnetstein, der alles Eisen mit unwiderstehlicher Gewalt an sich zieht.
Was war davon die unvermeidbare Folge? Ihre Wesenheit fing sich wieder sehr zu verdichten an (Ätherzuwachs!) Damit erwachte bald wieder die Eigenliebe und ihr Gefolge, was eine neue Zusammenschrumpfung zu einem Klumpen bewirkte. Freilich war hierzu stets eine Unzahl von Erdenjahren nötig. Aus den letztbeschriebenen Schrumpfungsvorgängen entstanden und entstehen noch die Planetarsonnen, deren eine jene Sonne ist, die unserer Erde leuchtet. Diese Art Sonnen sind zwar in ihrer Wesenheit viel zarter und besänftigter als die Zentralsonnen. Allein, sie haben dennoch eine ungeheure Masse von schwerer Materie als Folge der Eigenliebe ihrer Äonen von Geistern. Den edleren und besseren solcher Geister in diesem Leuchtklumpen wird im Laufe der Zeiten der Druck jener gemeinen Geister, die ganz Materie geworden sind, wieder viel zu schwer und unerträglich. Die Folge davon ist, wie bei den früheren Sonnen, Gewalttätigkeit in Form von eruptiven Ausbrüchen, womit sich die edleren Geister aus deren Verband frei machen. (Geistige Begründung der bekannten Sonnen-Protuberanzen!)
Geistervereine, die sich aus dem Sonnenklumpen losmachten, aber sich trotz  besten Vorsätzen von ihrer Eigenliebe nicht ganz befreien konnten, wurden dadurch abermals zusammengeballt. Als dunstige Kometen mit langem Schweif wurden sie materiell ersichtlich. Ein Kometenschweif zeigt den Hunger schon materiell werdender Geister als die Gier nach materieller Sättigung an. Diese Gier zieht aus dem Äther das ihr zusagende Materielle, und so ein Komet irrt dann viele Jahrtausende im großen Ätherraume umher und zieht ständig neue Nahrung an sich. Dadurch aber wird er schwerer und dichter und wird mit der Zeit von jener Sonne, von der er ausging, wieder insoweit angezogen, daß er ordnungsgemäß um sie kreisen muß. Einmal in eine solche Ordnung eingereiht, wird er zu einem Planeten, deren jede Planetarsonne mehrere zu ihrem Bereiche zählt.
Noch einmal ist der mehrfach beschriebene Vorgang von Geisterausbrüchen möglich, wobei sich die von der Erdmaterie zu beengten Geister befreien, jedoch nach dem Gesetze der Eigenliebe aufs neue verhärten und zu Monden (Trabanten von Erden) werden. Vor vielen Millionen von Erdjahren war unsere Erde körperlich noch bedeutend schwerer und ihre eingeschlossenen Geister wurden sehr gedrückt. Da ergrimmten die ärgeren Geister und trennten sich - diesmal sogar mit viel gröbstmaterieller Erdmasse - von ihr und schwärmten viele Jahrtausende hindurch in sehr ungeordneter Bahn um diese Erde.
Da aber all die Teile dennoch bis auf einige Klumpen ganz weich und zur Hälfte flüssig waren und sich die ganze Masse in beständiger Rotation befand, so gestaltete sich selbe endlich zu einer großen Kugel. Ihre Achsenumschwingung war jedoch für ihren kleinen Durchmesser viel zu langsam, um auf ihrer Oberfläche die Flüssigkeit gleichmäßig zu erhalten, weil der Umlauf der Mondkugel um die Erde ein sehr rascher war, demzufolge alles Flüssige stets auf dem der Erde abgekehrten Teil Aufenthalt nehmen mußte. Dadurch verschob sich der Schwer- punkt dieses Mondklumpens stets mehr nach jener Seite hin, wo sich gleichfort alle Flüssigkeit befand. Als der Klumpen selbst dichter wurde und die mitgenommenen Wogen an den entstandenen hohen Bergwänden zu widerhaltig anbrandeten, mußte die immer langsamer werdende Achsenumdrehung endlich ganz aufhören. Seit diesem Geschehen zeigt der Mond seiner Erde, von der er ausgeworfen wurde, stets nur ein und dieselbe Seite.
Es wurde nun dargelegt, wie die ganze materielle Weltenschöpfung vor sich gegangen ist, bis zu den Monden der Planeten, die fast überall, wo sie bestehen, die gleiche Natur haben und demselben Zwecke dienen. Wie aber ursprünglich aus in sich gefallenen Urgeistern die gesamte materielle Weltschöpfung bis zu den Monden herab vor sich ging, auf die gleiche Weise sind mit der Zeit auf den hart gewordenen Weltkörpern die Berge als die ersten Riesenpflanzen einer Welt - und danach alle Pflanzen, Tiere und zuletzt der Mensch selbst hervorgegangen. Bessere Geister entwinden sich gewaltsam dem stets zunehmenden Druck der Materie, indem sie ihre eigene Materie kraft ihres Willens auflösen. Sie könnten sogleich in die Ordnung der reinen Geistwelt übergehen, aber der alte Reiz übt noch immer seine alte Gewalt aus. Die Eigenliebe wird stets wieder wach: die Pflanze saugt, das Tier frißt, und des Menschen Seele sucht zumeist gierig materielle Kost und träges Wohlbehagen. Und sie würde wieder zur härtesten Materie, wenn Gott nicht in ihr Herz einen Wächter,  ein Fünklein seines Liebesgeistes eingepflanzt hätte.
Obgleich der Anreiz zur Widerordnung in den urgeschaffenen Geistern zur Willensprobe notwendig war, so war als Folge die sündige (= absondernde!) Werdung des materiellen Weltalls durchaus keine Notwendigkeit! Sie war nur eine aus der göttlichen Ordnung zugelassene Folge dessen, daß so viele Geister dem Reize nicht widerstehen wollten, obschon sie es vermocht hätten)   ebensogut, als es sechsmal so viele Urgeister vermochten  in der ihnen gegebenen Ordnung Gottes zu verbleiben.
Also entstanden die Sonnen und Erden alle für sich, und jedes einzelne auf Sonnen und Erden für sich, aber dennoch auch im allgemeinen Zusammenhang. So entstand auch der Mensch in engstem Sinne für sich und ebenso im allgemeinen. Denn die Schöpfung ist in ihrer Gesamtheit, vom Größten bis zum Kleinsten aller geistigen und materiellen Welten gleich und entspricht völlig einem Menschen, weil der Mensch der eigentliche Grund und das Endziel der ganzen Schöpfung bildet. Da der Mensch dasjenige ist, was Gott durch alle die zahllosen Vorschöpfungen erreichen wollte und auch erreicht hat, so entspricht alles in den Himmeln und auf sämtlichen Weltkörpern in allem und jedem einem Menschen, - wie es auch Moses in seiner Schöpfungsgeschichte bildlich dargestellt hat.
Dieser große Weltenmensch in seinem ganzen Gehalte ist der gefestigte Seelenleib des urgeschaffenen Lichtgeistes, den die Schrift Luzifer, d. h. Lichtträger nennt. Daß aber dieser Geist in lauter feste Hülsengloben* gesondert ist, das ist sein selbstgeschaffenes Gericht. Sein Leben - dadurch in beinahe endlos viele abgeschlossene Teile getrennt - ist als kein Ganzes mehr, sondern als ein höchst geteiltes Leben anzusehen. Denn nur innerhalb jeder Globe ist Leben, außer ihr aber kein anderes als jenes des ewig unwandelbaren Gotteswillens.**
 
 

Größe und Gliederung des Universums


Da der große „Welten- oder Schöpfungsmensch“ in genauem Entsprechungsverhältnis zu dem Mikrokosmos »Mensch« steht, so ist die Analogie in allen Einzelteilen wie in der Gesamtheit gegeben. Die Glieder, Organe und Funktionen des menschlichen Zellenstaates finden sich daher in jenen größeren und kleineren Weltsystemen wieder, über die Lorber wie folgt schreibt:
(So spricht der HERR) .. »Die Sonne ist um eine Million mal größer als diese Erde. Aber schon die nächste Zentralsonne ist mehr denn eine Million größer als diese Planetarsonne und hat mehr Körperinhalt als alle ihr zugehörigen Planetarsonnen samt ihren Erden, Monden und Kometen zusammen, die sich in für euch undenkbar weitgedehnten Kreisen um solch eine Zentralsonne mit größter Schnelligkeit bewegen. Besonders die entferntesten Sonnen benötigen oft Millionen von Erdjahren, um nur einmal ihre Umdrehungsbahn zu durchlaufen.
* Bemerkung Lorbers: »Hülsenglobe» ist die Benennung der Zusammenfassung von Dezillionen mal Dezillionen Sonnen, die als Zentralsonnen erster, zweiter, dritter und vierter Ordnung samt ihren zahllosen Planetarsonnen - wie die unserer Erde ist- sich alle um einen gemeinsamen Mittelpunkt (eine unermeßlich große Hauptmittelsonne) in weitgedehnten Bahnen bewegen. Ungezählte solcher Hülsengloben, die für uns Menschen in undenkbar weiten Entfernungen von einander abstehen und den unendlichen Raum erfüllen, führen den gemeinsamen Namen »der große Weltenmensch«. -
** Über die Erlösung (Vergeistigung) des materiellen Weltenmenschen und Wandlung zum Großen Himmelsmenschen siehe Schlußkapitel! (D. Hgb.)
Nun gibt es noch eine zweite Gattung von Zentralsonnen, um die sich in endlos größeren Bahnen ganze Sonnengebiete mit ihren Zentralsonnen bewegen. Ihre entferntesten Teile benötigen schon ein Äon von Erdjahren, um diese zweite Zentralsonne nur einmal zu umkreisen. Eine solche Zentralsonne zweiter Ordnung, um die nun ganze Sonnengebiete mit ihrem Angehör kreisen, wollen wir samt ihren Millionen Sonnengebieten ein Sonnenweltall nennen.
Denkt euch wieder eine ebenso große Anzahl solcher Sonnenweltalle. Diese haben wieder in unmeßbarer Tiefe und Ferne gleichfalls eine gemeinsame Zentralsonne, die als Weltkörper um zehnmillionenmal größer ist als die Sonnenweltalle, die um sie in unermeßlich weiten Kreisen bahnen. Diese Zentralsonne der dritten Gattung wollen wir ein Sonnenall-All nennen.
Solcher Sonnenall-Alle gibt es wieder in einer für euch nicht zählbaren Menge, und alle haben in einer endlosen Tiefe wieder eine ungeheuer große Urzentralsonne, um die sie ohne Störung ihrer speziellen Eigenbewegungen wie ein Körper in einer nur für Engelgeister meßbaren weiten Bahn umkreisen. Ein solches Sonnen- und Weltensystem um eine Urzentralsonne sei eine Welten-Hülsenglobe genannt, weil sämtliche vorbezeichneten All-alle nach allen Richtungen um diese Urzentralsonne kreisend - eine unermeßlich große Kugel darstellen. Infolge ihrer fast gedankenschnellen Bewegung und der dadurch bewirkten Wurfkraft bilden sie nach außen hin eine Art Hülse, deren Dichte eurer atmosphärischen Luft gleichkommt und von innen bis außen einen Durchmesser besitzt, der nach den Größenmaßen dieser Erde zu messen mit Millionen von Äonen noch viel zu gering angenommen wäre.
Warum wird nun diese Umhülsung als gemeinsame Umfassung der zahllosen All-alle gebildet? Jedes in sich Ganze, vom Größten bis zum Kleinsten, muß zur Deckung und zum Schutze seines Inneren eine Umhäutung besitzen. Diese hat weiter den wichtigen Zweck, vom inneren Mechanismus eines belebten Körpers das Reine in sich aufzunehmen und das Unreine - als ein zum organischen Leben Untaugliches - nach außen abzuleiten, von wo sie dafür geläuterten Lebensnährsstoff (Äther!) aufsaugt und dem inneren Körperlebensmechanismus zuleitet.
Fragt aber nicht nach Größe und nach Länge des Durchmessers einer solchen Hülsenglobe! Denn für die menschliche Rechnung dürfte schwerlich je eine Zahl denkbar sein, durch die man - die Entfernung Erde zur Sonne als Einheitsmaß genommen - diese äonenhaften Weiten bestimmen könnte. Solch eine Weltenglobe ist jedoch nur ein einziger Punkt im großen Schöpfungsraume. Denkt euch außerhalb dieser großen Hülse oder äußersten Haut einer vorgenannten Globe, den weiten, endlosen Raum wie völlig leer. Und das so, daß jemand selbst mit schärfstem Auge von der Nachbar-Hülsenglobe nur ein schimmerndes Lichtpünktchen entdecken würde. Das gäbe dann ein Maß der Raumweite zwischen zwei gleichgroßen Hülsengloben, die durch die ungeheure Entfernung zu einem kaum mehr bemerkbaren Schimmerpunkte zusammenschmelzen.
Solche Hülsengloben gibt es im unermeßlichen Schöpfungsraume in einer für den Menschenverstand unfaßbaren Anzahl. In ihrer Gesamtumfassung aber stellen sie nach Gottes Ordnung genau einen Menschen mit all seinen Organen dar! Wie groß muß nun jener Schöpfungsmensch sein, wenn schon eine einzige Hülsenglobe (einer menschlichen Zelle entsprechend!) so endlos groß ist, und noch äonenmal größer die Entfernung einer Globe von der anderen! Aber auch dieser universelle Mensch ist in seiner äußersten Umfassung genau wie jede Hülsenglobe mit einer Art ätherischer Haut umgeben. Freilich ist selbe um vieles fester als die einer Hülsenglobe und hat dennoch für das große Ganze denselben Zweck wie die Haut einer einzelnen Globe.
Außerhalb dieses Weltenmenschen reicht nach allen Richtungen der freie Ätherraum ewig fort, den dieser Mensch in einem für euch endlos großen Kreise, durch Meinen Willen getrieben mit unbegreiflicher Schnelligkeit durchfliegt. - Dies eben wegen des Nährstoffes aus dem ewigen Äthermeer, das er gewissermaßen wie ein Fisch durchschwimmt. Da es aber im freien Ätherraume nirgends ein Oben oder Unten gibt, noch die eine oder andere Seite, so steht dieser Mensch gleich gut und fest im Raume wie diese Erde, die Sonne und alle äonenmal Äonen Sonnen in einer Hülsenglobe. Seine handelnde Bestimmung ist es, alle die in ihm enthaltenen großen Gedanken und Ideen Gottes auszureifen für die einstige freie und selbständige Geistlebensentfaltung. - (Aus dem Gr. Evang. Bd. VI)
(Noch einmal scheint das Thema vom großen Weltenmenschen und seinen kosmischen Organen im Lorberwerke »Robert Blum" in erweiterter Form auf)..
»Die vielen Millionen Planetarsonnen, um die sich Planeten wie eure Erde bewegen, machen mit ihrer eigenen Zentralsonne (Z. 1) ein Sonnengebiet aus. (Z 1 ist nach Lorber der Fixstern Sirius, unser hellster Stern am Himmel. D. Hgb.) Jede solche Zentralsonne ist stets so groß, daß sie den Körper- Inhalt ihrer sie umkreisenden Sonnen samt deren Planeten und Monden manchmal ums hundertfache übertrifft; zuweilen auch ums millionenfache, denn es gibt größere und kleinere Sonnengebiete. Je größer ein Gebiet, umso größer auch seine Zentralsonne, um ihre Nebensonnen wegen der entfernteren Bahnen im bestimmten Abstand zu halten. Denn in welchem Verhältnis sich Anzahl und Entfernung der Nebensonnen mehrt, im gleichen muß auch das Volumen einer Zentralsonne ansteigen, um Meister aller sie umbahnenden Planetarsonnen zu bleiben.
Viele Sonnengebiete zusammen haben wieder eine gemeinsame Mittelsonne und bahnen, von ihr getragen, in unvergleichbar größeren Kreisen um dieselbe. Diese Sonne muß natürlich wieder ums vielfache größer sein als all ihre Sonnengebiete zusammengenommen, deren oft viele tausende um eine solche Zentralsonne (Z. 2) kreisen. Die Gesamtheit solcher Sonnengebiete mit ihrer gemeinsamen Mittelsonne ergeben ein Sonnen- All.
Und wieder haben viele tausende Sonnen-Alle einen zentralen Mittelpunkt: eine Mittelsonne, die im gleichen Verhältnis wieder um das vieltausendfache an Volumen größer ist als alle sie umkreisenden Sonnen-Alle. Solch eine All-Mittelsonne (Z. 3) ist das Zentrum eines Sonnenall-Alls, und ihr Licht steigert sich im gleichen Verhältnis wie ihre Größe gegenüber den gesamten Sonnen-Allen ihres Bereiches.
Ihr könnt das Verhältnis ungefähr so annehmen: Ist z.B. eine Planetar-Mittelsonne (Z. 1) so groß, daß ihr Durchmesser eine Billion irdischer Wegmeilen zählt, so beträgt der Durchmesser einer Sonnengebiets-Mittelsonne (Z. 2) schon das millionenfache, also eine volle Trillion irdischer Meilen. Und eine Mittelsonne eines Sonnenall-Alls (Z. 3) wächst dann wieder - je nachdem sie mehr oder weniger Sonnen-Alle beherrscht ums millionenfache, ja zuweilen sogar ums billionenfache im entsprechenden Verhältnis an Größe und Licht. Ihr Durchmesser kann dann eine Quatrillion bis Quintillion Meilen Ausdehnung besitzen.
Sonnen dieser Art haben schon ein eigenes Feuerlicht und sind zur Bewohnung für materielle Wesen auf ihren unermeßlichen Oberflächen nicht mehr geeignet. Dafür wohnen desto mehr Feuergeister in ihrem gewaltigen Feuermeer und haben allda ihre Herrschgebiete. Wohl bewohnen auch Körpermenschen eine solche Sonne, jedoch nicht ihre äußerste Oberfläche, sondern eine mehr innere. Denn alle Sonnen bestehen aus mehreren Sonnenkörpern, die sich inwendig in der äußeren Sonne ungefähr so befinden wie der Planet Saturn innerhalb seiner Ringe.
Die Tätigkeit dieser Feuergeister besteht naturmäßig in der Zubereitung allerreinsten Gases in den großen untersonnischen Behältern, deren es Trillionen gibt. Dieses Gas muß stets in Überfülle vorhanden sein und ergibt entzündet das Eigenlicht solcher Sonnen. Auch auf der Erde bereiten gewisse Geister in den inneren Kammern der feuerspeienden Vulkane brennbares Gas und entzünden es, wenn es in genügender Menge unter Druck steht. Das Gas besteht im Grunde aus puren einfachen_Naturgeistern, die eine solche Läuterung im Brennvorgang durchmachen müssen, ehe sie in eine bestimmte Wesenheit übergehen können.
Der Zentralpunkt einer Hülsenglobe aber ist eine Haupt- und Urzentralsonne (Z. 4), um die sich mehrere Millionen von
Sonnenuniversa (= Sonnenall-Allen) bewegen. Bei der euch hier geistig gezeigten Ursonne sind es genau sieben Millionen solcher Universa. Diese Urka genannte Sonne ist um eine Million mal größer als die Gesamtheit jener sieben Millionen Sonnenuniversa. Ihr Durchmesser beträgt bei zwei Oktillionen irdischer Wegmeilen. Das Licht in seiner elektromagnetischen Schnelligkeit (je Sekunde zwölftausend Meilen - 300 000 km D. Hgb.) hätte eine Trillion Erdjahre zurückzulegen, um von einem Pol dieser Ursonne zum anderen zu gelangen. Und doch ist diese Sonne geradewegs die kleinste unter allen. Eine Dezillion Meilen genügt, um sie - von eurer Erde aus gesehen - bis zum scheinbaren Durchmesser der Venus zusammenzudrücken.
Was ist nun das Tätigkeitsfeld der dortigen, für euch wahrhaft riesigen Feuergeister solch einer Urzentralsonne? Neben der Ausgeburt stets neuer Planetar- und Mittelsonnen reicht ihr Wirkungsgebiet bis an die äußersten Grenzen einer Hülsenglobe. Wie schon gesagt, ist jeder Komplex von Sonnen- und Weltuniversen, die sich in weitesten Kreisen um ihre Ursonnenmitte bewegen, mit einer festen Hülse umfangen, durch die kein materielles Wesen dringen kann. Diese Hülse besteht aus einer eigenen diamantartig-durchsichtigen Materie (ätherisches Wasser. D. Hgb.) und ist nach innen höchst spiegelglatt. Alles Licht, das von den zahllos vielen Sonnen ausstrahlt und von keiner Erde oder Sonne reflektiert wird, fängt diese Hülse auf und wirft das Licht wieder in das Innere der Globe zurück. Da aber die Hülsenumfassung im Verlaufe der Zeit auf ihrer inneren Spiegelfläche dennoch matter und matter werden könnte, so werden eben von jener Urzentralsonne stets solche Lichtbälle von den Feuergeistern mit ungeheurer Macht hinausgeschleudert. Sie gelangen bis zur erwähnten Hülsenfläche und werden dort zur Reinigung der Kristallhülse verwendet. Reiniger sind dort eigens dazu befähigte mächtige Geister, die in größter Zahl vorhanden sind. Denn alles, was da natürlich geschieht in der ganzen Unendlichkeit, erfolgt durch Gottes Geister und große Engel.
Jede Hülsenglobe hat ihren festen Platz im großen Weltenmenschen (wie die Zellen im menschlichen Körper! D. Hgb.)
Sie rotiert jedoch um ihre Urzentralsonne als ihre eigene Achse, damit ihre Außenhaut sich fortwährend an dem sie allenthalben umgebenden Äther des Raumes reibt. Durch solche Reibung wird die nötige Menge elektrischen Feuers gleich dem Blitze erzeugt, das als Hauptnährstoff für alle Weltkörper einer Hülsenglobe dient.
Die Gesamtheit aller Hülsengloben bildet den großen Weltenmenschen (Makrokosmos), dessen großes Geheimnis ihr noch vernehmen werdet. In jeder Hülsenglobe kreisen Dezillionen mal Dezillionen Sonnen, Planeten, Monde und Kometen. Die Entfernung einer Globe von der anderen beträgt durchschnittlich genommen fast stets eine Million Durchmesser einer Hülsenglobe. Die Bewegung des großen Weltenmenschen ist ein Kreisen im freien Ätherraum. (Um ein verborgenes Zentrum, das dem Willen der Gottheit entspricht. D. Hgb.) Die Schnelligkeit seiner Bewegung in einem unendlich großen Kreise ist so außerordentlich, daß er in einem Augenblick tausend Hülsenglobenweiten weitergerät, dabei aber doch hundert Millionen Sonnenjahre nötig hat, um wieder an der alten Stelle anzugelangen. Und damit ist durch die Macht, Weisheit und Ordnung in Gott gesorgt, daß auch der gesamte Weltenmensch für all seine Nerven und Fibern die nötige Ernährung empfängt.
 
 

Das Zentrum unserer Hülsenglobe


(Unser linsenförmiges Milchstraßensystem stellt trotz seiner riesenhaften Ausdehnung erst einen Baustein einer Hülsenglobe dar. Es muß im Sinne der Gliederung nach Lorber nur als ein Sonnengebiet angesprochen werden. Daher hätte - entgegen den Annahmen der Astronomie - Sirius, der hellste Stern am Firmament als die Zentralsonne unserer Milchstraße zu gelten. Alle außerhalb derselben sichtbaren Weltengebilde (Sternenhaufen und Nebel) zählen somit zu unserer Hülsenglobe, da von Nachbargloben kein Licht zu den anderen zu dringen vermag;
Über die Urzentralsonne Regulus, das Zentralgestirn unserer Hülsenglobe, mit seiner alles menschliche Fassungsvermögen übersteigenden Größendimension finden wir bei Lorber nachstehende beachtenswerte Hinweise. D. Hgb.)
»Kennt ihr das Sternbild des Löwen mit seinem Hauptstern Regulus? Was ist er eurem Auge? Ein schimmerndes Pünktchen! Und doch ist er dort, wo er im Raume schwebt, ein so großer Sonnenweltkörper, daß ein Blitz über eine Trillion Erdjahre zu tun hätte, um die Strecke von seinem Nord zum Südpol zu durchqueren.
Sein eigentlicher Name ist URKA (ur  Licht, ka = Kraft. D. Hgb.) oder besser noch OURIZA (our  Lichtfeuer, za
Zeugung. D. Hgb.) Regulus ist der Anfang der Schöpfung von äonenmal äonen Sonnen, die Seele und der Schwerpunkt in einer endlos weit umhülsten Schöpfungsglobe, die aber an sich nur einen Nerv im großen Weltenmenschen bildet. Er ist die Urzentralsonne eurer Hülsenglobe, darin die Erde wie ein kleines Stäubchen ihre Planetarsonne umbahnt. Seine für eure Begriffe unberechenbar weite Entfernung von hier hat ihn zu einem kleinen Punkt, einem glitzernden Fixstern unter Millionen anderen zusammenschrumpfen lassen.
Auf der Urzentralsonne Regulus haben menschliche Wesen schon existiert, ehe die Erde noch ihrer Sonne abgetrennt ward. Aber diese Menschenwesen haben eine andere Lebenszeit als die Erdenmenschheit. Wenn ein solcher Urkamensch nur zehn Urkajahre alt ist, so ist er schon älter als diese ganze Erde. Daraus ist leicht zu entnehmen, daß die Erstgeborenen dieses Riesenweltkörpers noch wohlerhalten bis zu dieser Stunde leben können. Und einige, die jetzt dort geboren werden, werden so lange leben, als diese Erde bestehen wird.
Diese Ursonne ist mehrere Dezillionen von Erdjahren älter als eure Erde, die doch auch schon ein Alter von einigen Quintillionen Jahren besitzt. Aber der göttliche Geist im Menschen vermag sich nicht nur über diese Schöpfungszeiten, sondern auch über alle nahezu unendlich weiten Hülsengloben, ja sogar über den ganzen großen Weltenmenschen hinauszu schwingen... -- -
(Aus dem »Gr. Evang.« Bd. IV und VI und »Erde und Mond«)
 

Das Problem der Doppelsterne


(Doppelsterne im astronomischen Sinn sind gewisse eng zusammenstehende Fixsterne, die einander umkreisen und nur im Teleskop als zwei getrennte Sonnen erkennbar sind. Ein Beispiel hierfür ist der Stern Kastor im Sternbild Zwillinge. Manche Doppelsterne werden nur durch ihren Lichtwechsel als solche erkannt, indem periodisch die kleinere Sonne vor die größere tritt. Beispiel: Algol im Sternbild Perseus. - Über diese Doppelsonnen finden sich in Lorbers Gr. Evang. Bd. VI nachstehende Eröffnungen. D Hgb.)
Es gibt eine eigene Gattung von Sonnen, die in jedem einzelnen Sonnengebiet mehrfach vorkommt. Das sind die sogenannten Doppelsonnen, die jedoch niemals Zentralsonnen, sondern nur etwas seltenere Planetarsonnen darstellen. Eine von beiden ist stets um ein bedeutendes größer als ihre Begleiterin. Beide Sonnen sind voneinander selten mehr als sechzig Millionen Stunden geraden Wegs entfernt. Die kleinere Sonne bahnt um die größere wie ein Planet, jedoch bewegen sich um jede der beiden Sonnen auch eine Anzahl von verschieden großen Planeten.
Auf den kleineren Planeten haben deren Bewohner recht gute Daseinsbedingungen. Denn sie haben dort beinahe niemals eine volle Nacht, noch eine strengere Kälte, und dies besonders bei jenen Planeten, deren Durchgang zwischen den beiden Sonnen erfolgt. Bei den größeren Planeten fällt dieser Vorteil weg, da selbe um beide Sonnen eine große elliptische Bahn beschreiben.
Diese Doppelsonnen haben in jedem Sonnengebiet eine sehr wichtige Bestimmung. Sie sind die natürlichen Ordner der Bewegungen aller einfachen Planetarsonnen und außerdem die Austeiler des bekannten Nährstoffes für ein ganzes Sonnengebiet. Die Ordnung dieser Gestirne ist so gestellt, daß auf je siebenhundert bis tausend Einsonnen eine solche Doppelsonne kommt.
 

Die Sonderstellung der Erde im Kosmos


(Zum Verständnis dieses Kapitels ist die Kenntnis der alten Entsprechungslehren erforderlich, die in dem Ausspruch der hermetischen Geheimlehre »Wie oben, so unten« ihren Ausdruck finden. Danach ist der Mikrokosmos Mensch ein Ebenbild des makrokosmischen großen Schöpfungsmenschen, und zwischen beiden herrscht eine Analogie in all ihren Organen und Funktionen. In der umfassenden Schöpfungslehre Lorbers wird - natürlich und geistig - oftmals auf diese Wahrheit Bezug genommen, und nur durch jene inspirierten Eröffnungen wird eine Brücke geschlagen zum geistigen Erfassen der großen Bedeutung unseres kleinen Wohnplaneten. D. Hgb.)
(Aus den Lehren Jesu im Gr. Evangelium):
»Seht, wie im kleinen ein jeder Mensch zu seinem leiblich kurzen Probeleben eingerichtet ist, also ist entsprechend auch in großen Umrissen der ganze große Schöpfungsmensch beschaffen. Nun wisset, daß ebendiese Hülsenglobe, in der sich eure Erde mit der Sonne und zahllos vielen anderen Weltkörpern befindet, zur Einrichtung des Herzens im großen Weltenmenschen zählt. Wie aber ist das Herz des leiblichen Erdenmenschen zu seiner Funktion eingerichtet?
Eines jeden Menschen Organismus hat nahe der Herzmitte seinen Lebensnerv: ein kleinstes Klümpchen, von dem aus der ganze Leib belebt wird. Die Teile dieses Herznervklümpchens sind dafür eingerichtet, den Lebensäther aus dem Blut und der Atemluft derart an sich zu ziehen, daß sie selbst überaus lebenstätig bleiben und sodann diese Lebenskraft dem ganzen Organismus mitzuteilen vermögen. Im menschlichen Herzen befinden sich zwei überaus kleine Kämmerlein, die den beiden großen Blutkammern entsprechen. Sie bedingen durch ihre Einrichtung das Leben des Herzens und dadurch des gesamten Leibes. Das erste Kämmerlein ist das positive des Geistes und Lebens; das zweite, negative entspricht der Materie und ist nur ein Aufnahmegefäß für das Leben, das es vom positiven Pol empfängt.
Nun ist eben eure Sonne mit ihren sie umkreisenden Planeten das bejahende (positive) Lebenskämmerlein des großen
Weltenmenschen. Und in diesem Kämmerlein bedingt gerade die Erde den eigentlichen geistigen Grundlebensstoff - was wohl nie ein Weltweiser entdecken kann!
Ich selbst bin von Ewigkeit her der Grund alles Lebens und Seins im Herzen der Unendlichkeit. So Ich nach Meiner Liebe, Weisheit und Ordnung beschlossen habe, in dieser Schöpfung das Leiblich-Menschliche anzuziehen, so konnte Ich dies im großen Universalmenschen doch nur auf dem Punkte verwirklichen, der Meinem Urwesen völlig entspricht, im Lebensnerv des großen Weltenherzens.
Es ist zwar nicht gesagt, daß gerade diese Erde den eigentlichen Hauptbejahungspunkt im Schöpfungsmenschen darstellen müßte. Das könnte auch ein anderer, zu dieser Sonne gehöriger Planet sein. Und wirklich war dazu einstmals schon eine andere Erde bestimmt; aber ihre Bewohner haben sich um vieles unwürdiger benommen als nun die Bewohner dieser Erde, und so wurde jener Planet verworfen und verwüstet samt seinen Bewohnern. (Vgl. dazu »Katastrophe im Planetenreich«! D.Hgb.) Da aber nun eure Erde seit den Zeiten Adams dazu auserkoren ward und auf ihrem Boden Ich das leibmenschliche Kleid angenommen habe, wird sie als das auch verbleiben bis ans Ende der Zeiten der gerichteten Geister in aller Materie.
Ihr habt vernommen, wie das gewisse unansehnlichste positive Herzkämmerlein das eigentliche Grundlebensprinzip des Menschen darstellt und schon in sich das Licht, die Wahrheit und das Leben ist. Ebenso verhält es sich auch mit den Menschen dieser Erde. Sie sind gegenüber den Menschen anderer Weltkörper höchst unansehnlich, verdreckt, finster, klein und ohnmächtig. Von den Geistern der anderen Welten sind sie wie ungekannt und kennen sich im Grunde selbst nicht. Aber in ihrer verborgenen Lebenstiefe sind sie aus Mir der Grundlebenspunkt des ganzen Großschöpfungsmenschen und können darum allerhöchste Lebensfähigkeit entwickeln, die bei den - Menschen anderer Erden nur in einem sehr einseitigen und untergeordneten Grade vorkommen. Wie aber der Mensch seine gesamte geistige Ausbildung nur aus dem Leben seines Herzkämmerleins empfängt, in gleicher Weise erhalten die Menschen anderer Welten die ihnen bestimmte Ausbildung auch nur aus dem Herzlebenskämmerlein des großen Schöpfungsmenschen. Denn die anderen Weltkörper mit ihren Menschen, die Hülsengloben mit ihren Sonnenallen und Bewohnern verhalten sich zu dieser Erde und ihrer Menschheit wie die anderen Leibes- und Seelenteile zu dem positiven Herzlebensnerv, von dem alles Grundleben seinen Ausgang nimmt.
Bei all den zahllos vielen Vorschöpfungen, die alle einen Urgroßweltmenschen darstellten, habe Ich Mich nicht auf irgendeinem Weltkörper ins Fleisch gehüllt nach Meinem Willen, sondern verband Mich mit ihren Menschengeschöpfen nur durch reinste Engelsgeister. Allein diese Schöpfungsperiode hat den für euch noch unerkennbaren Vorzug, daß sie in der ganzen ewigen Unendlichkeit die einzige ist, in der Ich als Schöpfer aller Welten die menschliche Fleischnatur vollkommen angezogen habe. Ich habe Mir im ganzen großen Schöpfungsmenschen diese Hülsenglobe, in ihr des Sirius Zentralsonnenallgebiet und von den zweihundert Millionen ihn umkreisenden Sonnen eben diese eure, und von ihren sie umbahnenden Erdkörpern gerade eure Erde erwählt, um auf ihr selbst Mensch zu werden. Hier nahm Ich für das Hauptlebenszentrum Meines göttlichen Seins das Fleisch der Materie an, um Mich euch, Meinen Kindern, als schau- und fühlbarer VATER zu zeigen und euch selbst aus Meinem Munde und Herzen die wahre göttliche Liebe und Weisheit zu lehren. Hier will Ich für alle künftigen Zeiten und Ewigkeiten Mir völlig ähnliche Kinder erziehen, die zusammen mit Mir dereinst beherrschen die ganze Unendlichkeit.« (Das ist der wahre Sinn der Schöpfungsverse Moses vorn Menschen als dem Ebenbild Gottes und als Krone der Schöpfung. D. Hgb.)
 

Was ist der „große Weltenrnensch?“


(Zu dem Begriff Hülsenglobe tritt in der Schöpfungslehre Lorbers jener des großen Weltenmenschen, auch Schöpfungs- oder Universalmensch genannt. Mit der Eröffnung, daß das materielle Weltall in seiner Gesamtheit die Gestalt eines Menschen besitzt, vollendet sich die geistige Schau des Kosmos. Wohl wird die Astronomie mit ihren beschränkten Möglichkeiten diese Wirklichkeit niemals bestätigen können, doch bekräftigt und erweitert Lorber damit uralte Geistlehren, die von einer Übereinstimmung des Universums als Makrokosmos mit dem Mikrokosmos Mensch sprechen.
Die nachfolgenden Auszüge entstammen verschiedenen Werken Lorbers und sind hier zu einem Ganzen zusammengefügt. Ihnen ist zum ergänzenden Verständnis eine Kundgabe Gottfried Mayerhofers vorangestellt, der im Jahre 1871 gleichfalls durch das Innere Wort ein Diktat über diese Schöpfungsgeheimnisse empfing.
D. Hgb.)
»Hier wollen wir das Warum des materiellen Weltenmenschen erörtern, der - mit dichter ätherischer Haut umkleidet - ein Begrenztes im Unbegrenzten darstellt Siehe, wie er mit Gedankenschnelle seinen Flug im unermeßlichen Raum um ein ihm selbst unbekanntes Zentrum vollzieht. Siehe, wie er mit all seinen Organen, den ungezählten Hülsengloben aus dem ewigen Uräther alles Lebensfähige aufnimmt und das Verbrauchte dem Äther wieder zurückgibt. Seine Form und Gestalt gleicht der eines Menschen. Warum aber hat er gerade diese Form?
Die menschliche Gestalt als Meine eigene göttliche habe Ich als den Grundtypus in der ganzen Schöpfung aufgestellt. Demgemäß sind auch alle Wesen von der kleinsten Tierwelt bis zum Menschen geschaffen, indem sie stufenweise diese Gestalt nach und nach entwickeln. Alle tragen wenigstens in dem einen oder anderen Teil als Grundidee Anklänge der Grundformen eines menschlichen Körpers an sich. Gemäß ihrer Eigentümlichkeit und Lebensweise rücken sie zu stets vollkommeneren Formen vor, bis als Ende der Entwicklungsstufen der Kulminationspunkt, die menschliche Körperform erreicht ist.
Als Ich die materielle Welt in ihrem ganzen Umfang und Bereich dachte und schuf, da ward ihre fernere Selbständigkeit und Selbsterhaltung bestimmt. Um diese herzustellen, mußte Ich jedem Wesen neben seiner Außenseite eine innere Organisation verleihen, die diese Bedingungen zu erfüllen vermag. Was da im Kleinen geschah, ersiehst du auch im Größten, wo da kreisen der Schöpfungsmensch in Dimensionen, die nur einem hohen Geiste faßbar sind. Auch in ihm pulsiert ein Herz, das alles erhält und seine Lebenskräfte bis in die äußersten Sonnensysteme hinaustreibt. Auch er hat eine Lunge, um die ätherischen Substanzen wie die menschliche Luft in seine eigenen brauchbaren Elemente zu wandeln. Auch er besitzt alle Organe wie ihr, und in diesen Organen leben ebenfalls Wesen wie in denen eures Leibes, der auch eine Welt für euren Augen unsichtbare Lebewesen ist. Ähnlich wie bei eurem Körper machen im großen Weltenmenschen alle Organe zusammen ein Ganzes aus: überall herrscht die nämliche Ordnung wie im menschlichen Organismus.
Wesen, die im entsprechenden Organ Leber oder Lunge des Weltenmenschen leben, können nicht zu Herz- oder Nierenmenschen geformt werden. Sie sind glücklich in ihrer Existenz und erwarten dort wunschlos ihre Verwandlung, um wie alle geschaffenen Wesen nach Ablegung ihres Leibes in ähnliche Organe des geistigen Großmenschen versetzt zu werden oder schon im Weltenmenschen in edleren Organen ihrer Bestimmung näherzurücken.
Alle Organe des Weltenmenschen vollziehen die gleichen Aufgaben wie jene des menschlichen Körpers. Hier treibt das Herz mit neuen Lebenskräften geschwängertes Blut durch das Adern- und Venensystem. Dort ist das große Sonnensystem, das dem Herzen gleicht, mit eben den Mitteln ausgerüstet, um das aus dem Äther entnommene neue Lebensprinzip allen anderen Teilen des materiellen Weltenmenschen mitzuteilen und so seinen Bestand zu sichern. Die Lungen, andere Sonnen- und Planetensysteme verschiedener Beschaffenheit, empfangen das Verbrauchte des Weltmenschenblutes. Durch die Einatmung des unermeßlichen Äthers verkehren auch sie das Verbrauchte wieder in Lebendiges und stoßen durch Ausatmung das Unnütze in den weiten Ätherraum aus.
Die großen und kleinen Kanäle, die als Adern-, Venen- und Kapillargefäße den menschlichen Körper durchziehen, werden dort durch untergeordnete Systeme und Kometen vertreten. Besonders letztere sind die Licht- und Lebensbringer, die - während sie mit ihrer eigenen Bildung beschäftigt sind - durch ihre langgestreckten Bahnen den Lebensstoff bis zur Außenhaut jeder Hülsenglobe hinaustragen und das Abgelebte entweder selbst verdauen oder zum entsprechenden Organ eines Sonnenalls wieder zurückbefördern. Deswegen sind sie fast frei von der Anziehungskraft, die Planeten zwingt, in kurzen Bahnen um ihre Sonnen zu kreisen. Nichts hält den Kometen auf, seinen Zweck zu vollführen, bis auch er schwerer und dichter wird und seinen Lauf verkürzt. Als umkreisender Planet schließt er sich dann einer Sonne an, wo er eine neue Entwicklungsperiode durchmacht, die ihn zur Lösung höherer Aufgaben befähigt.
Das Gehirn des großen Schöpfungsmenschen erfaßt geistige Strahlungen und gibt sie an die in seinen Organen lebenden Wesen ab, welche sie durch die Nerven als geistige Leiter in die anderen Sonnen-Alle verbreiten. Das Auge blickt hinaus in die Weite der Unendlichkeit, sieht von ferne das Ziel und teilt es dem Weltengebilde mit. Es ist der Vermittler des Äußeren zum Inneren und teilt die Eindrücke durch das Gehirn den im ganzen Organismus lebenden Wesen mit. Im Weltenauge brechen sich die sieben Farben im Licht- und Sehprozeß. Dort in jenen Konstellationen sind diese Farben in ganze Weltsysteme verteilt, die je eine andere Farbe vertreten. Dort im großen Weltenmenschen gibt es Sonnen von den verschiedenen Farben des Regenbogens. Die Menschen selbst sind dort in Farbe entsprechend geformt. Dort sind Wunder in Größe und Intensität, wovon ihr irdischen Geschöpfe keine Ahnung je haben könnt.
Das Weltenohr vernimmt die großen Harmonien der Sphären und ergötzt durch selbe die geistigen Bewohner seines Organs. Was im Auge durch Licht bewirkt wird, ersetzt in diesem Sonnenkomplex der Ton. Und wie im menschlichen Organismus stets ein Organ in Verbindung mit den anderen steht, so auch im Weltenmenschen, wo ein geistiger Genuß in einem Organ dem anderen fühlend mitgeteilt wird. Im Organe dieses Ohres sind die Harmonien und ihre Gesetze so ausgebreitet und vollkommen, daß eure Art der Musik nicht den mindesten Vergleich damit aushält.
Im Gehirnkomplex mit seinen großen Zentral-Sonnenallen ist alles Licht und Weisheit. Dort sieht und versteht der geistige Bewohner den ganzen Weltenmenschen, kennt dessen Mission und kennt auch Mich als den größten Geist. Wie im menschlichen Gehirn der Phosphor, so ist dort in diesem System alles Licht, so zwar, daß Schatten zu den nicht gekannten Dingen zählen.
Im Herzen , dem Sitz des Lebens, bewegt sich alles und treibt die große Weltmaschinerie. Die schönsten und erhabensten Gefühle der Seligkeit sind dort bleibend. Alles kennt Meine Liebe und weiß, was ihre Aufgaben sind. Besonders der kleine anregende Bewegungsnerv des Weltenherzens ist auch der Ort, wo nicht ferne davon euer kleines Sonnensystem Platz hat.
Alle anderen Organe, selbst die der Ausscheidung und Zeugung, sind dort entsprechungsweise zu denselben Zwecken bestimmt wie ihre Funktionen im menschlichen Körper. Die Analogien der Bewohner dieser unermeßlichen Welten sind so verschiedenartig wie ihre Organe selbst; sie euch begreiflich und faßbar zu machen, wäre vergebliche Mühe. Ein unendlicher Gott kann nur Unendliches schaffen; daher verlangt keine Beschreibung von Weltengebieten und ihren Einwohnern, wo keine Beschreibung ausreichen würde, auch nur die Wunder einer kleinsten Welt zu schildern. Solche Einzelheiten können nur mit geistigen Augen erfaßt und mit Geistesgedanken gedacht werden. Solange ihr in der irdischen Hülle lebt, ist diese Verständigung nicht möglich, doch werdet ihr im Jenseits mit der gesteigerten Sehkraft des Geistes einst leichter begreifen. Es genüge euch zu wissen, daß überall, wohin eure Gedanken hinreichen würden, ihr die menschliche Gestalt als einzig allein herrschende Form feststellen könntet. Und bedenkt dabei, was ihr selbst in bezug auf den Nervenkomplex des Weltherzens werden sollt: die bewegende allgemeine Triebfeder Meiner ganzen Schöpfung!
Die Funktionen des großen Weltenmenschen müßt ihr euch jedoch nicht so denken wie die eures Körpers, sondern in analogen Entsprechungen. Dort drücken ganze Sonnensysteme durch ihre Anzahl, Beschaffenheit und Stellung das aus, was ein oder das andere Organ im menschlichen Körper in bezug auf das Ganze zu vollführen hat. So ist z.B. die Milz der elektrische Feuerherd, wo das Blut nach seinem kleinen Kreislauf wieder neu belebt wird. Auch im großen Schöpfungsmenschen ist das entsprechende Sonnenall mit seinen abertausenden Sonnen und Planeten nichts anderes als der zentrale Lebensverteiler an viele andere ihm nahestehende und von ihm abhängige Welten. Diese verteilen dann wieder ihren Überschuß an Kraft und Licht durch millionenweite Lichträume an andere Sonnen und Welten. Deren magnetisch-elektrische Ausstrahlung gibt wieder einen Impuls zu tausenderlei verschiedenen Prozessen und so fort, bis alles seinen Kreislauf vollzogen hat und das Verbrauchte mittels der Ausscheidungsorgane wieder dem Äther zurückgegeben wird.
Dieses ist der Erhaltungsprozeß des großen Weltenmenschen, der durch seine schnelle Bewegung im unendlichen Raum mittels der Reibung die im Äther liegenden Lebenselemente erweckt und sie dann durch Billionen von Aufsaugungsorganen gleich den Poren der menschlichen Haut den inneren Organen übergibt. So lebenerweckend und -gebend flieht der große Schöpfungsmensch im Raume ohne Grenzen Äonen von Zeiträumen fort, bis auch er sich dereinst innerlich und äußerlich abgenützt haben wird und seinem Verfall entgegengeht. Dann wird er gleich dem menschlichen Körper aufgelöst werden in andere Elemente. Andere kosmische Produkte werden sich aus seinen Resten bilden, die zu neuen Schöpfungen hinleiten.
Die Materie, aus der er geschaffen ist, wird sich scheiden lassen müssen: das Geistige darin wird geistige, und das Materielle wird stoffliche Verbindungen eingehen. Jedes für sich wird dann von neuem einen großen Kreis der Entwicklung antreten und wird sich wieder unter der Form eines menschlichen Leibes organisieren. So geht aus dem Ende des jetzigen Weltenmenschen ein anderer hervor, der aus feineren geistigen Elementen zusammengesetzt ist und wieder ein neuer Weltenmensch sein wird. Aber im Zuge der Vergeistigung werden all seine Bewohner und lebenden Wesen stets mehr geistiger Natur sein. Was im Körper des Menschen die in ihm gebundene Seele und der Geist als Leiter des Ganzen waren, das wird im Weltenmenschen der Antrieb sein, der alles materiell Geschaffene seiner Erlösung und alles Geistige zu stets höherer Vergeistigung antreibt.
So geht es fort in unendlichen Zeiträumen, wo Millionen Jahre den kleinsten Zeitabschnitt bilden. Aus all diesem Werden, Bestehen und Vergehen entwickelt sich das in der Materie Gebundene zu höheren geistigen Stufen. Es verfeinert sich von Potenz zu Potenz, wird reiner, geistiger, göttlicher, bis es in den ums unendliche größeren Geist-Weltenmenschen überzugehen vermag, wo eine neue Stufenleiter beginnt, die aufwärts führt bis zu Mir und Meinem ewigen Reiche der Himmel.« - Wer ist der Weltenmensch?
(Der HERR); Nachdem Ich euer geistiges Auge geöffnet habe, erblickt Ihr den großen Schöpfungsmenschen als eine vollkommene Menschengestalt. Die Knie sind etwas vorgebogen, die Hände hängen untätig herab. Das Haupt mit langen Haaren ist wie das eines Trauernden vorwärts geneigt, in die bodenlosen Tiefen des Abgrundes blickend. Die Lenden sind mit einer zerrissen aussehender Schürze dürftig bedeckt und die ganze Gestalt macht einen wehmütigen Eindruck. Dieses Bild stellt nach Meiner ewigen Ordnung abbildlich das Universum dar. In der euch gezeigten Art ist es von niemanden außer Mir in seiner wahren Wirklichkeit erschaulich.
Die ungeheure Gestalt, die alle Tiefen des endlosen Raumes auszufüllen scheint, besteht aus lauter kleinsten glitzernden Pünktchen, die wie Sandkörner dicht aufeinandergestreut erscheinen. Die Zahl dieser Schimmerpunkte ist offenbar eine unendliche oder doch eine solche, die sich kein geschaffener Geist vorzustellen vermag. In diesem Bilde des großen Weltenmenschen ist jedes dieser glitzernden Pünktchen materiell betrachtet eine ganze Hülsenglobe voll Sonnen und Welten, und doch jede nur kaum ein Nervenwärzchen seines Gesamtwesens.
Von einem äußeren Gesamtleben dieses Großmenschen ist nichts zu entdecken: es erscheint euch nur wie ein Phosphorbild, hingehaucht durch die Allmacht des Schöpfers ans unendliche Firmament. Und wenn sich dieser Mensch in seiner ganzen Größe nur als ein Leben empfindet, besteht er darum wirklich nur aus einem ungeteilten Leben allein? 0 nein, dieser große Weltenmensch lebt ein gar vielfaches Leben. Denn alle Hülsengloben mit ihren Zentralsonnen und untergeordneten Weltsystemen sind doch Körperteile und Organe, die für sich - ebenso wie ein jeder ihrer Bewohner - ein abgeschlossenes Leben in sich bergen.
Wer ist nun dieser Schöpfungsmensch im Lichte des Geistes gesehen? Vernehmt alle das große Geheimnis! Jener Mensch in seiner ganzen Gestalt ist das gefestigte Seelenkleid des urgeschaffenen Geistes, den die Schrift LUZIFER, den Lichtträger nennt. Zwar ist sein Geist nach seinem Fall noch immer im Vollbesitz seines Selbstbewußtseins, aber nicht mehr im Besitze seiner Urkraft. Er ist durch die Materie gefangen und gerichtet in all seinen Teilen. Nur ein Weg steht ihm stets frei, der zu Meinem Vaterherzen. Für jeden anderen ist er so gut wie tot und vermag keinen Fuß und keine Hand nur um ein Haar breit weiter wohin zu bewegen.
Das aber, was euch wie glitzernde Sandkörnchen erschien, sind lauter Hülsengloben, in deren jeder Dezillionen mal Dezillionen von Sonnen, und dazu noch ums millionenfache mehr Planeten, Monde und Kometen eingehülst sind. Die Entfernung einer Hülsenglobe von der anderen beträgt durchschnittlich fast stets eine Million Durchmesser einer solchen Globe. Daß sie hier im Bilde dicht aneinandergereiht erscheinen, bewirkt die große Entfernung, aus der ihr die Figur betrachtet. Auch für das irdische Auge gleicht der gestirnte Himmel einer gewölbten Fläche, die mit dicht aneinandergereihten Sterngruppen besät ist, während in der Wirklichkeit oft zwei scheinbar dicht nebeneinander stehende und eigentlich hinter einander befindliche Sterne gut mehrere Trillionen Meilen gegenseitig abstehen können.
Daß aber dieser Geist nun in lauter solche feste Globen gesondert ist, das ist sein eigentliches Gericht. Sein Leben, das dadurch in beinahe endlos viele abgeschlossene Teile getrennt wurde, ist als kein ganzes, sondern als ein höchst geteiltes anzusehen. Denn nur innerhalb jeder Globe ist Leben, außerhalb ihrer aber kein anderes als das Meines ewig unwandelbaren Gotteswillens. Jede Hülsenglobe steht fest und kann ihr Standverhältnis gegen ihre Nachbargloben nicht im geringsten ändern.
Zu allerunterst in der kleinen linken Zehe des Weltenmenschen erseht ihr einen etwas rötlich glitzernden kleinen Punkt. Das ist eben jene Globe, in welcher sich naturmäßig eure Erde innerhalb ihres großen Sonnengebietes befindet. Und nur auf diesen Punkt ist nun das gesamte Geistleben jenes größten urgeschaffenen Geistes gebannt. Will er sich dort demütigen und als der verlorene Sohn wieder zu Mir zurückkehren, so soll sein einstiges Urleben wieder freigegeben werden, und der große Weltenmensch würde dann wieder von freiestem Leben durchweht sein. Will aber dieser Urgeist Meiner Schöpfung in seiner hochmütigen Widerordnung verharren, so mag er darin für ewig verbleiben, oder wenigstens so lange, bis sich die ganze Materie in ein neues Seelen- und Geisterleben wird aufgelöst haben.
Gleich wie ihr als Erdenmenschen werden noch zahllos viele Geister aus dem materiellen Weltenmenschen erlöst hervorgehen, und das so lange, bis alles in ihm Gerichtete und Gefangene in ein freiestes Geistleben übergegangen sein wird. Wie aber könntet ihr die Zahl der Jahre ermessen, die bis zur Auflösung des gesamten Weltenmenschen vergehen wird! Die Umlaufzeit dieser Sonne um ihre Zentralsonne Sirius beträgt ungefähr 28 000 Erdjahre, was somit ein Sonnenjahr ausmacht. Für die Vielheit solcher schon verflossener Sonnenjahre kennt ihr in eurer Rechnung wohl keine Zahl. Noch weniger würde eine Zahl zu ermitteln sein dafür, wie oft sie ihren großen Kreislauf bis zu ihrer eigenen Äuflösung noch zu machen hat:
Äonenmal Äonen von Sonnenjahren wären da als beinahe nichts zu betrachten!
Was aber ist das Alter einer Planetarsonne gegen das einer Sonnengebiets-Zentralsonne, die endlos lange früher bestand. Was ist wieder diese Bestanddauer gegen eine Sonnenall-Zentralsonne und deren Dauer gegen ihre nächsthöhere Zentralsonne. Und wie nahezu gar nichts die Dauer selbst dieser Sonne gegenüber jener Urzentralsonne in einer Hülsenglobe, die im Grunde die urerste Mutter aller ihrer Sonnen- und Weltenkinder ist! Wieviele Sonnengebiete sind schon aus ihr hervorgegangen, die schon längst aufgelöst wurden; und wieviele neue sind schon vor undenklich langen Zeiten an ihre Stelle getreten und werden in fernsten Zeiten noch hervorkommen?
Aber auch diese Urzentralsonne (Urka / Regulus. D. Hgb.) wird einst, nachdem alle anderen Sonnen aus ihren endlos langen Zeiträumen ihr Ende finden, aufgelöst werden. Aber noch lange nicht sobald der gesamte große Weltenmensch. Denn wie das Altern und Absterben eines Menschen allmählich vor sich geht, so ist es der gleiche Fall bei dem Schöpfungsmenschen.
Wenn einst eure Erde nach undenklich vielen Jahren wird alle ihre gefangenen Geister hergegeben haben, so wird sie dann selbst im Lichtmeere der Sonne in eine geistige umgewandelt werden. Auch die anderen lichtlosen Planeten, wie Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn und noch mehrere andere; die zu eurer Sonne gehören samt den unzähligen Kometen (die späterhin auch Menschenwesen tragende Planeten werden), alle diese werden nach Äonen von Erdenjahren in der Sonne ihre Auflösung finden. So schreitet diese Auflösung von einer Sonne bis zur nächstgrößeren Mittel- und Zentralsonne durch Äonen (dezillionenmal Dezillionen) eurer kleinen Erdenjahre fort, bis endlich alles in der einzigen Urzentralsonne - deren körperhafte Größe für eure Begriffe unermeßlich ist - seine Auflösung findet. Wo aber wird diese selbst aus ihrer Materie entbunden? Im Feuer Meines Willens! Aus dieser stufenweisen Auflösung werden dann alle Weltkörper geistig in ihre früheren Ordnungen und Bestimmungen zurücktreten und geistig ewig  fortbestehen in all ihrer Pracht, Größe und Wundertätigkeit Trotz solcher für euch unfaßbar langen Zeitdauer des großen Weltenmenschen wird dereinst sein materielles Dasein beendet sein. Damit wird abermals eine Schöpfungsperiode abgeschlossen, worauf in einem anderen im Raume endlos weit entlegenen Gebiete zu einer neuen Schöpfung geschritten wird. (Aus „Gr. Evang.“, „Robert Blum" und „Die zwölf Stunden“)
 

Die Verwandlung zum geistigen Himmelsmenschen


(Während der große Weltenmensch das Wesen des materiellen Universums verkörpert, in dem die seelischen Potenzen des gefallenen Urgeistes Luzifer (Satana) im Durchgang durch alle Naturreiche eine Läuterung erfahren,   stellt der Himmelsmensch, zuweilen auch Geistmensch genannt, das Endziel der Schöpfung dar:
die Lösung alles in der Materie fixierten Geistes; die Erlösung alles Geschöpflichen, das seelisch von Luzifer abstammend, über den geistig wiedergeborenen Menschen zur Wiedervereinigung mit Gott zurückfindet.
Hier folgt zunächst wieder der zweite Teil der bezüglichen Kundgabe G. Mayerhofers, denen sich Auszüge aus den Werken Jakob Lorbers anschließen. - D. Hgb.)
(Der HERR): .. „Das Streben der in der Materie gebundenen geistigen Macht dauert so lange an, bis alles darin Gefestigte wieder entbunden ist. Wenn sich im großen Weltenmenschen die den menschlichen Organen entsprechenden WeItsysteme ausgelebt haben und alles Lebendige, für Licht und Wärme Aufnahmefähige entflohen ist, bleibt nur das gleichsam zu hartem Stein gewordene übrig. Ist dieser Zustand eingetreten, so wird durch Meinen mächtigen Willen der große Weltenmensch aufgelöst. Es geht daraus wieder - wie der Phönix nach einer alten weltlichen Sage - eine neue und schönere Geistwelt hervor, die alles enthält, was der frühere Weltenmensch besaß: all seine Organe und Funktionen, jedoch feiner und vergeistigter. Ein neues stufenweises Schaffen beginnt. Leben und Wärme strömt wieder in den neu sich lebendig bewußten Weltenmenschen ein. Es beginnt ein neuer Lebenslauf, in dem Tod und Zerstörung nicht mehr als Grundprinzip zur Unterlage einer neuen Schöpfung dienen muß Nur ein sanfter Übergang von einer Stufe zur anderen kennzeichnet das Vorwärtsschreiten, wo das Materielle aufhört und die geistige Welt ihren Anfang genommen hat.
Dort beginnt das Leben im großen Geistesmenschen, dort bewegt sich der nunmehr vergeistigte Weltenmensch um Meine im tiefsten Hintergrunde leuchtende Zentralsonne, das Herz der ganzen geistigen Welt. Er saugt nun nicht mehr Ätherisches, sondern Geistiges an und vergeistigt so sein Inneres, das sich damit nach und nach. in seiner Individualität entsprechende Organe des übergroßen geistigen Weltenmenschen umbildet. Indem dieser ebenfalls sich in den unendlich weiten Räumen fortbewegt, nimmt er aus dem ihn umgebenden feineren geistigen Äther (dem Atem Gottes. D. Hgb.) seine eigenen Lebensprinzipien auf und begründet dadurch ein ewiges Fortschreiten, Verwandeln, Neuschaffen und Neubeglücken der auf solchen Welten lebenden Geister.
Im großen Geistesmenschen ist der Lebenszweck aller geschaffenen Geister, die noch Minderfähigen zu leiten; ihre Sphären zu vervollkommnen und ihre Seelen Mir näher und näher zu führen. Und siehe, als Ich die große Geisterwelt mit ihrer unermeßlichen Ausdehnung erschuf, da stellte Ich den größten Geist, geboren aus Mir wie Weisheit aus Liebe, aus Mir hinaus in die weite Schöpfung. Ich übertrug ihm alle Geisterwelten, befähigte ihn zum Wirken und Schaffen und gab ihm den Namen Luzifer oder Satana in der himmlischen Sphärensprache. Allein, seiner ungeheuren Macht sich bewußt, verblendete ihn seine Eigenliebe und er verleitete Millionen von Geisterheeren zum Abfall von Mir, dem Ursprung allen Lebens.
Und so ward dieser Urgeist aus dem ewigen Reiche des Geistesmenschen, aus Meinem Himmelreiche verbannt, weil ihm die dort herrschende himmlische Ordnung der Liebe und des Friedens nicht behagte. Weit floh er hinaus in die Unendlichkeit. Damit er aber trotz seines Gegensatzes zu Mir dennoch  meinen Schöpfungsplan erfüllen muß, erschuf Ich eine materielle Welt aus seinen und seiner Geister Substanzen. Ich kleidete ihn und die Seinigen in die Schulungsstätte Materie ein, damit er geläutert - wenn nicht als Ganzheit, so doch in kleine Seelenparzellen aufgelöst - wieder zu Mir zurückfinden könne. Sein Geist selbst mit dem, was ihm nach der Materialisierung seiner seelischen Kräfte verblieb, ist nun auf und in eure Erde gebannt als jenem Weltkörper, wo Ich schon vor Äonen Jahren bestimmt hatte, das große Erlösungswerk für alle Menschen und Geister selbst zu vollbringen.
Im großen geistigen Schöpfungsmenschen webt stets fort das tätige Organisieren und Schaffen Dort leben die Geister ebenfalls in den allen Organen des materiellen Weltenmenschen entsprechenden Himmeln. Jedoch ist dort alles anders wie im ersten Schöpfungsmenschen: Was im selben in Form der Materie ausgedrückt ist, lebt und besteht dort im Geistigen. Dort ist die gröbste Materie Licht, und die feinste reiner Geist. In Meinem Geist-Schöpfungsmenschen ist Liebe und Weisheit die Hauptsubstanz, wie beim Weltenmenschen Licht und Wärme und beim irdischen Menschen Blut und Luft. Die Liebe als Licht, wie das Blut im menschlichen Körper, durchzieht die Adern des geistigen Himmelsmenschen, überall Heil, Segen und Leben verbreitend. Die Weisheit erleuchtet Meine Wunder dem forschenden Geiste. Was Meine höchsten Engel und Geister im großen Himmelsmenschen klar erschauen, das ahnen die Sonnen- und Weltenbewohner des materiellen Weltenmenschen nur und suchen die Forschenden in den geistigen Kräften der Natur.
Im Weltenmenschen sind zahllose Geister und Menschen, die der Erlösung harren. Sie alle gehen dem Verwandlungsprozeß zum Geisterreich entgegen. Im geistigen Himmelsmenschen aber, jenseits der Grenzsteine des Todes, ist Seligkeit und ewiger Austausch alles Geschaffenen. Dort herrscht nur Liebe mit Weisheit gepaart, und dort erleben die vollendeten Geister als Gotteskinder erst jenes Wonneleben, das allen bereitet ist, die nach den Lehren der ewigen Schöpfungsordnung leben und tätig sind. (Aus „Schöpfungsgeheimnisse“)
(Der HERR): ... „Was soll es mit dem materiellen Nährboden, wenn sich alles intelligente Leben einmal aus ihm freigemacht hat? Soll es als gewisserart ausgebrannte Schlacke, aller weiteren Bestimmung bar, etwa wie völlig tot im unendlichen Raume kreisen? Oder könnte es in den Sphären der lebenden und vollendeten Geister etwas sein? Um aber von einer Bestimmung zu reden, muß man doch von einer geistig ewig-dauernden reden, da es eine materiell-ewige Bestimmung nimmer irgendwo geben kann. Jede Materie als ein räumlich und zeitlich für sich abgeschlossen Begrenztes ist vergänglich. Hat sie ihrer Bestimmung in einer Entwicklungsperiode entsprochen und hat einem höheren Lebenszweck gedient, und ist dabei als brauchbares Gefäß morsch und löcherig geworden - was sollte dann aus diesem Bimsstein noch weiter werden?
Was aber mit der materiellen Erde einst geschieht, das wird selbst einer Urzentralsonne widerfahren: alle materiellen Weltkörper werden aufgelöst, und aus ihnen werden umgebildet geistige Weltkörper zur Bewohnung freiester seliger Geistwesen. Solche Weltkörper werden jedoch dann nicht auswendig, sondern viel mehr inwendig bewohnt sein in allen, den früheren organisch-materiellen Formen entsprechenden inneren Lebenstempeln. Da werden die Menschen als vollendete Geister erst die innere Beschaffenheit der sie einst tragenden Welten vollkommen kennen lernen und in großer Freude ihre überaus kunstvolle Einrichtung der kleinsten wie größten Organe bewundern.
Natürlich dürft ihr euch die Auflösung des großen Weltenmenschen und seine Wandlung zum geistigen Himmelsmenschen nicht so vorstellen, als würde dies schon in naher Zukunft vor sich gehen. So ihr für jedes Sandkörnlein, so viele die Erde faßt, ein Erdenjahr nähmet, so reichte das kaum für den Zeitraum des materiellen Erdbestandes aus. Nicht zu reden von dem unmeßbar längeren Bestande aller Sonnen von eurer Planetarsonne bis zur Ursonne einer Hülsenglobe, die stets noch ganze Heere von Weltkörpern ausgebären. Aber trotz ihrer äonenlangen Weltdauer wird dereinst auch ihre Zeit ablaufen und damit abermals eine Schöpfungsperiode abgeschlossen sein.
Groß ist alles, was ihr nun vernommen und geschaut habt, nur für die noch jungen Bewohner Meines ewigen Reiches. Werden sie aber einmal mit ihrem innersten Leben, das da ist Meine Liebe in ihnen, vertrauter, dann wird ihnen alles, das der gerichteten Materie angehört, ganz klein erscheinen. Das Kleinste aber, das in sich Gottes Kraft und Leben birgt, ist größer als eine ganze tote Unendlichkeit. Und so schauet denn den großen Himmelsmenschen der zweiten Schöpfung!
Ihr seht ihn als einen endlos großen Menschen, von sanftestem, lieblich strahlendem Lichte umflossen. Aus der Gegend des Herzens dringt ein mächtiges Licht hervor, das im Auge ein überaus beseligendes Gefühl hervorruft. Unter dem linken Fuße dieses Himmelsmenschen ist in einer halb liegenden Stellung eine ganz kleine Menschengestalt zu ersehen, die von einem mattrötlichen Schimmer umgeben ist.
Da habt ihr die erste und die zweite Schöpfung in einem Bilde, denn die kleine Gestalt unter dem Fuße stellt den euch bekannten großen Weltenmenschen dar. Der große Lichtmensch aber ist die neue geistige Schöpfung: ein neuer Himmel und eine neue Erde, die sich nicht mehr in der kleinsten Fußzehe befindet, wie dies beim materiellen Schöpfungsmenschen noch der Fall ist, sondern im Herzzentrum dieser neuen Schöpfung. Das mächtige Licht aus der Gegend des Herzens entstammt der neuen Erde, die ein ewiges Wohnhaus Meiner Liebe und all Meiner Kinder bleiben wird.
Wenn ihr diesen übergroßen Geistmenschen voll hellsten Lichtes genauer betrachtet, werdet ihr leicht entdecken, daß auch er aus zahllos vielen herrlichsten Sternen besteht, sein Gewand sowohl als sein ganzer Leib. Von diesen Sternen ist jeder einzelne um unberechenbar vieles größer als der ganze früher gezeigte Weltenmensch mit all seinen Hülsengloben, in denen doch überall Aberdezillionen Sonnen und Welten kreisen. Denn diese Sterne sind Vereine seligster Geistmenschen, deren jeder kleinste tausendfach größer und mächtiger ist als jener erste Mensch, dessen Bild ihr hier im richtigen Verhältnis zu diesem zweiten Himmelsmenschen unter seiner Fußzehe gleich einem gekrümmten Würmchen erseht. Er ist gegen die wirkliche Größe dieses zweiten Menschen kaum das, was da ist ein Sandkorn gegen die Größe des ganzen Hülsenglobenmenschen. Dieser zweite, geistige Himmelsmensch aber stellt im Grunde des Grundes Mich Selbst in Meiner schöpferischen Wirkung dar.
Ihr seht ferner, daß auch die Form dieses Himmelsmenschen notwendig eine Begrenzung haben muß, ansonsten ihr daraus keinen Menschen erschauen könntet. Was aber erseht ihr über diese Form hinaus, die in all ihren Teilen pures Leben ist? Ihr seht Licht und Licht, soweit euer geistiges Auge reicht! Das ist alles Mein Geist, Meine Macht, Meine Liebe! In dieser werden noch zahllose Myriaden solcher Großmenschen geräumigsten Platz finden, denn Mein unendlicher Geist kann nur Unendliches schaffen.
Und wieder zeigt das Bild einen vollendeten Menschengeist in Meinem neuen Reiche und ist hier in einem rechten Verhältnis zum ersten Schöpfungsmenschen dargestellt. Es zeigt das vollkommene Maß eines Menschen (Ebenbildlichkeit zu Gott! D. Hgb.), das unendlich erhabener ist als das ganze euch früher gezeigte Universum in Gestalt des verlorenen Sohnes. Denn nicht als Ganzer wird der gefallene Geist Luzifer wieder zurückkehren. Wäre solches möglich gewesen, es hätte niemals eine materielle Schöpfung stattgefunden. In einem jeden einzelnen Menschen, der im Geiste wiedergeboren wird durch das Wort und die Erlösung, kehrt dieser Verlorene zurück ins ewige Vaterhaus. Wahrlich, jeder Menschengeist, der mit Mir eins geworden ist, ist unendlichmal mehr, als der Urgeist Luzifer es jemals war in seiner euch unbegreiflichen Größe!
Kein erschaffener Geist erfaßt die Ganzheit des Himmelsmenschen, gegen dessen Größe sich der erste Schöpfungsmensch so verhält wie der trillionste Teil eines Atoms gegen den ganzen großen Weltenmenschen. Das himmlische All ist so unendlich, daß all die zahllosen Milliarden Hülsengloben des ersten Schöpfungsmenschen im Rohr eines Häärchens des himmlischen Geistmenschen genügend Raum hätten, um sich dort frei zu bewegen. Wieviele Einzelleben, muß dann dieser Mensch schon in den kleinsten Teilen seiner Organe haben, wieviel erst in seinem Herren und wieviel in seinem ganzen Leibeswesen! Und dennoch denkt dieser Himmelsmensch nur wie ein für sich allein bestehender Mensch, während doch in ihm Abermilliarden der vollkommensten Engel und Geister abgeschlossen für sich leben und denken wie der ganze Großmensch. In ihm gibt es noch andere Verhältnisse, wonach völlig gleichdenkende und gleichliebende Wesen gewisserart einen Verein bilden, der für sich genommen wieder einen vollkommenen Menschen bildet Auch dieser kann ebenso für sich denken und fühlen, als wäre er nicht nur ein Teilorgan des großen Himmelsmenschen, sondern ein einzeln für sich dastehender Mensch.
Ja, Ich sage euch noch hinzu: Es gibt in Meiner Unendlichkeit sogar mehrere solche Himmel und jeder ist für sich ein vollkommener Mensch. All diese Himmel bilden zusammengenommen einen Menschen von solcher Unendlichkeit, daß er von niemand gedacht und empfunden werden kann denn allein von Mir. Denn im Grunde ist er Mein Leib selbst, oder Gott in Seiner Unendlichkeit, der da Sein Selbst und Seine All-Einheit auf das allerklarste denkt und fühlt.
(Aus »Gr. Evang.«, »Robert Blum« und »Die zwölf Stunden«)
 




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