Empfangen durch Jakob Lorber • Großes Johannesevangelium Band 3 Kapitel 3
[GEJ 3.3.1] Sagt der Engel: „Durchaus nicht, es verhält sich alles
also, wie du es nun recht herrlich beleuchtet hast. Daher sollen die
dreißig Brüder nur emsig nach dem leben, was sie ehestens von diesen
unsern Brüdern hören werden, so werden sie auch bald in allem unsere
Brüder werden.
[GEJ 3.3.2] Gott gibt keinem Engel und keinem Menschen, der im Grunde
auch ein angehender Engel ist, mehr als ein vollkommenes Selbstleben
und in diesem Leben die Fähigkeiten, es aus sich selbst heraus zur
möglich größten Gottähnlichkeit zu bilden in allem. Wenn einem
neugeschaffenen Engel wie einem Menschen aber die sicheren Wege bekannt
sind, auf denen er allzeit zur vollen Gottähnlichkeit gelangen kann, er
aber will nicht darauf wandeln, nun, so muß er sich's denn am Ende doch
selbst zuschreiben, wenn er gleichfort in der todschwachen
Gottunähnlichkeit verbleibt.
[GEJ 3.3.3] Freilich, wohl kann ein noch so vollendeter Geist Gott in
alle Ewigkeit nie erreichen in der endlosesten Fülle; aber das tut ihm
auch nichts; denn man kann darum doch alles ins Werk setzen – freilich
stets in der von Gott gestellten Ordnung –, was man nur immer will. Man
kann auch aus sich gleich Gott am Ende selbständige Wesen hervorrufen
und ihnen ein ewiges, freies Sein geben und kann dann mit solchen Wesen
seine hohe Freude und Seligkeit haben, gleichwie schon irdisch ein Vater
mit seinen geratenen Kindern, – und das ist Gottähnlichkeit zur
Übergenüge!