Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3



Schrifttexterklärungen: „Seid also nicht besorgt,...

Empfangen durch Jakob Lorber  •  Schrifttexterklärungen 25. Kapitel –  (bezugnehmend auf Matthäus 6,31-32) 31. Januar 1844 abends
 

[25,01] „Seid also nicht besorgt, und saget nicht: ‚Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?‘ Nach solchem allem trachten die Heiden. Denn euer Vater weiß, daß ihr das alles bedürfet.“
[25,02] Sehet, Meine Lieben, das sind wieder ein paar viel längere Texte; aber dafür sind sie auch schon in all ihrer Bedeutung frei und offen gestellt und haben ihren geistigen Sinn also offen tragend, daß ihn beinahe ein jeder Mensch für seinen Bedarf mit den Händen greifen kann. Überhaupt aber könnt ihr euch das merken, daß nicht in Meiner Mundlehre das Schwierigste zu begreifen liegt, sondern das Schwierigste liegt allezeit in Meinen Taten. Warum denn?
[25,03] Die Lehre mußte ja also gestellt sein, daß sie auch von der Welt ohne viele Mühe begriffen werden kann; denn was nützte aller Welt eine in tiefster Weisheit abgefaßte Lehre? Die wäre für die Welt gerade das, was für euch ungefähr die japanische Sprache ist; sie würde nie auch nur ein Jota davon verstehen.

[25,04] Nehmet zum Beispiel die in etwas tieferer Weisheit abgefaßte Offenbarung Johannis! Ihr habt doch schon so manche Erklärungen darüber gelesen – und wisset im Grunde doch noch nicht, was ihr aus dieser Offenbarung machen sollet, und wozu sie neben dem Evangelium gut ist.
[25,05] Darum aber war Meine Lehre allzeit also gestellt, daß sie von aller Welt sogleich in ihrer wahren Bedeutung verstanden werden kann. Wer den überaus zweckdienlichen und leichtfaßlichen Buchstabensinn beachtet, der kommt dann schon um so leichter auf den sehr offen liegenden geistigen Sinn.
[25,06] Und also gehören die zwei vorliegenden Texte zu demjenigen Teil Meiner Lehre, welcher von Meinen Jüngern nicht hart genannt wurde; auch nicht zu den Gleichnissen, die Meine Jünger nicht immer verstanden, sondern sie gehören – die zwei Texte nämlich – zu demjenigen Teil Meiner Lehre, wo Meine Jünger sagten: „Nun redest Du offen heraus, was Du willst, und wir verstehen Dich!“
[25,07] Was enthalten demnach diese zwei Texte? Nichts als eine einfache brüderlich-freundschaftliche Warnung vor der Welt, und Ich will damit anzeigen, daß die Menschen alle Sorge auf Mich legen sollen und nur in der Tat Mein Reich suchen sollen; alles andere wird ihnen eine freie Hinzugabe werden.
[25,08] Das ist demnach der ganz natürliche Sinn dieser Texte; in diesem ist aber der geistige auch schon mit den Händen zu greifen. Denn was da widerraten ist für den Leib, dasselbe gilt auch für die Seele und für den Geist und möchte ungefähr also lauten:
[25,09] Seid nicht ängstlich bekümmert, eure geistigen Seelenkräfte durch allerlei mühsames Studium auszubilden! Sorget euch nicht um die Universitäten und um allerlei Doktordiplome, sondern liebet Mich, euren Vater, und Ich werde euch umsonst die Weisheit der Engel geben; und das wird doch mehr sein, als so ihr alle Doktorhüte und Diplome euch auf der Welt erworben hättet!
[25,10] Denn alle noch so großen Gelehrten der Welt bringen samt ihren Diplomen und Doktorhüten nicht heraus, was mit dem Menschen nach seines Leibes Tode geschieht, während der, dem Ich die Weisheit gab, solches im kleinen Finger mit der überzeugendsten Evidenz herumträgt.
[25,11] Ja, Ich sage euch: In dieser Hinsicht sind die Tiere mit ihrem dumpfen Ahnungsvermögen besser daran als so manche großen Weltweisen. Dahierher gehört auch der Text: „Was nützt es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne, aber dabei an seiner Seele Schaden litte?“
[25,12] Wer da nicht weiß, was einst mit ihm wird, der zeigt schon, daß er eine schadhafte Seele hat. Wie aber ein Künstler auf einem beschädigten Instrument nichts Erhebliches zu leisten imstande ist, also kann auch ein Geist durch eine von der Welt stark beschädigte Seele nichts Erhebliches fürs ewige Leben wirken; denn er muß ja seine Kraft dahin verwenden, die Lücken der Seele zu ergänzen. Wie sollte er aber als ein ewiger Flickschuster je einen gesunden, vollkommenen Stiefel zuwege bringen, in dem sein fester Lebensfuß einen gerechten Schutz und eine feste Unterlage fände?
[25,13] Darum soll sich alsdann niemand wie in leiblicher, also auch in seelischer Hinsicht sorgen, was er essen und trinken und womit er sich bekleiden wird; denn für alles das werde schon Ich sorgen, wenn er tätig ist aus der Liebe zu Mir nach Meiner Lehre.
[25,14] Das ist der ganze, leicht faßliche Sinn; wer ihn lebendig beachten wird, der wird auch besser daran sein als alle Spekulanten, Wucherer und Gelehrten aller Art. Amen.





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