Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3



Was ist Mystik?

P. Prof. Bernhard Vosicky über das Wesen christlicher Mystik.


Sich mit dem Thema „Mystik" zu beschäftigen, ist in den letzten Jahren sehr populär geworden.  Es gibt unzählige Bücher und Seminare dazu. Die Ideen und Vorstellungen aber sind oft sehr verschwommen und reichen in Gebiete wie Esoterik, New Age oder Okkultismus hinein. Was aber macht christliche Mystik aus? Zisterzienserpater Dr. Bernhard Vosicky aus dem Stift Heiligenkreuz, das auch als das „mystische Herz des Wienerwaldes" bezeichnet wird, gibt fundiert Auskunft.

Von den klugen und törichten Jungfrauen

Matthäus 25.1 - 13
 
Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. 
Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen! Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen. Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zum Kaufmann und kauft für euch selbst. Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.

ANÚNA - "Illumination"


by Michael McGlynn

Philothea: Dritte Betrachtung: Gottes Wohltaten

Aus der Philothea von Franz von Sales  /  erster Teil  /  11. Kapitel 

Vorbereitung:  

Versetze dich in Gottes Gegenwart. Bitte ihn um sein Licht.


Erwägungen.  

1. Betrachte die äußeren Güter, die Gott dir gab: deinen Leib, die Möglichkeiten, ihn zu pflegen; die Gesundheit, erlaubte Freuden, deine Freunde, vielfache Hilfe, die du brauchst... Denke voll Mitleid, wieviele Menschen, die besser sind als du, diese Wohltaten entbehren müssen; ihnen fehlt die Gesundheit, der Gebrauch der Glieder; sie sind der Verachtung und Schande preisgegeben oder leben in Armut. Gott hat nicht zugelassen, daß du dieses Los teilst.

Text des Tages: Von der überragenden Würde des freien Geistes, die eher durch demütiges Gebet als durch Lektüre erreicht wird


Die Nachfolge Christi  |  drittes Buch  |  Kapitel 26

1. Der Geist erhebt sich frei und leicht zum Himmlischen, wenn er sich der Welt,
den ängstlichen Lebenssorgen und den Folgen der Erbsünde möglichst entzieht.
2. Diese innere Freiheit erwirbt man besonders durch Gebet.


Anúna - Hymn to the Virgin featuring Sara DiBella


[Music by Michael McGlynn]

Philothea: Zweite Betrachtung: Unser Ziel

Aus der Philothea von Franz von Sales  /  erster Teil  /  10. Kapitel


Vorbereitung

Versetze dich in Gottes Gegenwart. Bitte, daß er dich erleuchte.

Erwägungen

1. Gott hat dich in das Leben gerufen, nicht etwa weil er dich gebraucht hätte; du kannst ihm doch nichts nützen. Er hat dich geschaffen, einzig um an dir durch das Geschenk seiner Gnade und seines Reichtums seine Güte zu betätigen. Deshalb gab er dir den Verstand, ihn zu erkennen; das Gedächtnis, dich seiner zu erinnern; den Willen, ihn zu lieben; die Phantasie, seine Wohltaten dir vorzustellen; die Augen, seine wunderbaren Werke zu sehen; die Zunge, ihn zu preisen; deshalb gab er dir auch all die anderen Fähigkeiten.

2. In dieser Absicht bist du erschaffen und zur Welt gekommen; darum mußt du alles verwerfen und meiden, was ihr widerspricht, als nichtig und überflüssig betrachten, was ihr nicht dient.
3. Wie unglücklich sind doch irdisch gesinnte Menschen, die daran nicht denken, sondern so leben, als wären sie nur auf der Welt, um Häuser zu bauen, Bäume zu pflanzen, Reichtümer aufzuhäufen und Kindereien zu treiben.

Text des Tages: Das Geheimnis von innerem Frieden und Fortschritt

Die Nachfolge Christi  |  drittes Buch  |  Kapitel 25

1. Der Geduldige, der auf Gott hört und nichts sucht als Gott, hat den Frieden. 
2. Einen Frieden ohne jedes Leid gibt es auf Erden nicht.
3. Achte auf Gottes Willen, sei selbstlos, leidbereit, bescheiden, und dein Friede und Fortschritt sind echt.

Die sieben Sendschreiben aus der Offenbarung des Johannes

Offenbarung 2.2 - 3.22
 
Dem Engel der Gemeinde in "Ephesus" schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern: Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld und weiß, dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sagen, sie seien Apostel und sind's nicht, und hast sie als Lügner befunden und hast Geduld und hast um meines Namens willen die Last getragen und bist nicht müde geworden. Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt. So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte - wenn du nicht Buße tust. Aber das hast du für dich, dass du die Werke der Nikolaïten hassest, die ich auch hasse. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.

Philothea: Erste Betrachtung: Die Schöpfung.



Aus der Philothea von Franz von Sales  /  erster Teil  /  9. Kapitel 

Vorbereitung  
 
Versetze dich in Gottes Gegenwart. Bitte ihn um sein Licht.


Erwägungen. 

1. Es ist noch nicht lange her, da warst du noch nicht auf der Welt, warst in Wahrheit nichts. Wo waren wir damals, meine Seele? Die Welt existierte schon lange - und man hatte von uns noch nichts gehört.

2. Gott hat dich aus diesem Nichts hervorgehen lassen, um dich zu dem zu machen, was du bist, ohne daß er dich gebraucht hätte, einzig durch seine Güte.

3. Betrachte die Natur, die Gott dir gegeben: Sie ist die volkommenste der sichtbaren Welt, befähigt zum ewigen Leben und zur vollkommenen Vereinigung mit der göttlichen Majestät.

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